Interview mit Josef Köck, Manager von Generali Haching

Manager Josef Köck (rechts), hier mit Kerstin Schreyer-Stäblein, MdL, Ministerpräsident Horst Seehofer und Trainer Mihai Paduretu, sucht einen neuen Hauptsponsor für die Volleyballer von Generali Haching. Foto: privat

München/Unterhaching · Der Manager der Volleyballer von Generali Haching, Josef Köck, gibt Auskunft über die neue Saison und die Zeit nach Generali als Hauptsponsor. Vielleicht trägt die Mannschaft bald den Namen Ihrer Firma, gesucht wird auf jeden Fall schon mal.

Münchner SamstagsBlatt: Herr Köck, seit über fünf Jahren sind Sie schon mit dem Volleyball in Haching verbunden. Jetzt steht am 20. Oktober des erste Heimspiel in der Generali-Haching-Arena gegen den VSG Coburg/Grub an. Ein Aufsteiger aus Bayern: Wird das ein klarer 3:0-Sieg?

Josef Köck: Schwierig, im Moment da so ein klares Statement abzugeben. Es wird ja von allen Vereinen noch der Kader zusammengestellt und teilweise sind neue Spieler dabei, von denen es noch nicht mal Videos gibt. Aber natürlich möchten wir mit unserer starken Mannschaft, trotz einer recht kurzen Vorbereitung, das Auftaktspiel gewinnen.

Warum eine kurze Vorbereitung – hängt das mit den vielen deutschen Nationalspielern in Ihrem Kader zusammen?

Josef Köck: Ja, sicherlich, aber auch mit den ausländischen Nationalspielern. Alle acht Nationalspieler kommen erst relativ spät von der EM zum gemeinsamen Training als neue Mannschaft nach Unterhaching. Erst ab diesem Zeitpunkt kann unser Trainer Mihai Paduretu die tollen Einzelspieler als Mannschaft zu einem Team formen.

So viele gute Spieler – und trotzdem beendet der Hauptsponsor Generali Versicherungen zum Ende der neuen Saison sein langjähriges Engagement. Wie soll es unter diesen Voraussetzungen in Zukunft mit dem erstklassigen Volleyball im Raum München weiter gehen?

Josef Köck: Wir bedauern natürlich den Rückzug von Generali, aber akzeptieren diese Entscheidung auch komplett. Für die langjährige Partnerschaft kann man sich nur ganz herzlich bedanken. Besonders bedanken möchte ich mich bei Generali dafür, dass wir die Namensrechte schon in dieser Saison anderweitig vermarkten dürfen und damit ein besserer Übergang für ein neues Unternehmen, dass sich bei uns engagieren möchte, gewährleisten wird.

Dann suchen Sie also im Moment den neuen Hauptsponsor für die Saison 2014/15, können aber schon jetzt die Namensrechte neu vergeben. Habe ich das richtig verstanden?

Josef Köck: Ja, das ist so. Gerade die Namensrechte sind der größte Benefit für ein neues Unternehmen, das bei uns einsteigen möchte. Ein renommiertes Institut hat bereits vor zwei Jahren einen Werbewert von 2,4 Millionen Euro für den Namen »Generali Haching« ermittelt. Im Moment dürfte, durch die erhöhte Medienpräsenz in Print, TV und Online, dieser Wert auf über 3 Millionen gestiegen sein.

Heißt das jetzt, ein möglicher Hauptsponsor muss, inklusive der Namensrechte, 2 bis 3 Millionen Euro pro Saison bezahlen, damit er interessant wird?

Josef Köck: Nein, muss er natürlich nicht. Es geht bei der Bewertung darum, welchen Aufwand ein Sponsor mit klassischer Werbung hätte, wenn er den gleichen Effekt bezüglich Bekanntheit bzw. Marktdurchdringung erreichen möchte. Ein Sponsoring als Hauptsponsor wird sich im sechsstelligen Bereich bewegen, wobei die Flexibilität bei diversen Leistungen dazu führt, dass sich der Sponsor in einer Art »Baukastensystem« Leistungen heraussucht, die für ihn bzw. den von ihm erwarteten Zweck (Markenaufbau, Präsenz, Produktpräsentation, Image-Pflege, etc.) am besten passt. Danach bekommt er von uns ein abgestimmtes Paket mit dem für ihn optimalen Preis-Leistungs-Verhältnis.

An wen denken Sie denn konkret – oder gibt es schon Gespräche, über die Sie uns etwas sagen dürfen/wollen?

Josef Köck: Es laufen schon Gespräche, aber bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir diese Firmen noch nicht einmal intern kommunizieren. Interessant ist ein Engagement nicht nur für Firmen, die ihren Hauptsitz in München haben, sondern auch für internationale Firmen, da wir ja mit unserer Mannschaft ebenfalls international spielen.

Jetzt haben wir über den Hauptsponsor geredet. Welche Möglichkeiten gibt es denn für kleinere Unternehmen oder kleinere Werbe-/Sponsoring-Etats bei Ihnen? Vielleicht können Sie zumindest hier auch ein paar Zahlen bzw. Kosten nennen.

Josef Köck: Natürlich sind auch kleinere Pakete bzw. einzelne Werbeformen möglich wie z.B. die Dauerwerbung in der Halle auf einer Großfläche die ab 1200 Euro beginnt. Interessant für viele Firmen sind sicherlich auch unsere VIP-Pakete, mit denen eine lokale Kundenbindung erzielt werden kann. Hier sind Sie bei uns wirklich im engsten, persönlichen Kontakt mit den Spielern, den Trainern und weiteren Verantwortlichen. Das ganze für gerade mal 1200 Euro pro Saison und Person für alle Ligaspiele, Pokalspiele und internationalen Partien.

Im Vergleich zum Fußball ist Volleyball ja viel schneller und auch für die Zuschauer interessanter. Ihre Mannschaft spielt international, und auch immer ganz vorne mit in der 1. Bundesliga sowie im Pokal. Wie nutzen Sie dieses Potential in der Zukunft?

Josef Köck: Zuerst möchte ich sagen, dass wir den deutschen Volleyball-Pokal in den letzten fünf Jahren immerhin vier mal gewonnen haben und uns daher auch für diese Saison das Ziel setzen, in Pokal, Liga und international wieder oben mit zu. Wir möchten auch versuchen, mehr Zuschauer aus München und Umland in unsere Halle zu bringen. Unsere Erfahrung zeigt, wer einmal da war, der kommt auch wieder, weil er von der Höchstleistung der Spieler und der nicht zu beschreibenden Stimmung in der Halle begeistert ist.

Für 10 Euro Eintritt (7,50 Euro ermäßigt) bzw. einer Familienkarte für 22 Euro (zwei Erwachsene und bis zu vier Jugendliche) kann man Spitzensport mit Spitzenstimmung erleben. Saisonkarten sind natürlich noch günstiger. Unter http://generali-haching.de/Tickets.341.0.html kann man die Tickets auch online erwerben.

Artikel vom 12.09.2013
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