Mehr Energieeffizienz

Photovoltaikanlage und Sanierungsmaßnahmen am Rathaus

Dipl.-Ing. Rainer v. Kutzschenbach, Bürgermeister Klaus Korneder, Solarbauer Jürgen Grässl bei der Inbetriebnahme der Photovoltaikanlage (v.l.).	Foto: privat

Dipl.-Ing. Rainer v. Kutzschenbach, Bürgermeister Klaus Korneder, Solarbauer Jürgen Grässl bei der Inbetriebnahme der Photovoltaikanlage (v.l.). Foto: privat

Grasbrunn · Die derzeitigen Maßnahmen am Rathaus der Gemeinde Grasbrunn sind eine Kombination aus regenerativer Energie der neuen Photovoltaikanlage auf dem Dach und dem positiven Effekt einzelner Sanierungsnotwendigkeiten am Bestand.

»Mit der Photovoltaikanlage ist der Grundstein für das Elektrozeitalter gelegt«, kommentiert Dipl. Ing. Rainer von Kutzschenbach, der die Maßnahmen als Bausachverständiger und Energieberater begleitet.

Am Rathaus wurden zunächst Baumängel wie Fassadenrisse, Undichtigkeiten und Dachdefekte beseitigt. Zuletzt bekam es eine Anstricherneuerung. Damit konnte man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und das für das Dach aufgebaute Gerüst gut nutzen. Eine Verbesserung der Details trägt zum Werterhalt und zur Energieeffizienz entscheidend bei, denn »nasse Kleidung wärmt nicht«, so ist das auch beim Vollwärmeschutz. Eine Bestandsanalyse aus Bausachverständigensicht deckt nicht nur grundsätzliche energetische Schwächen und Undichtigkeiten oder alte Baufehler auf, sondern stellt auch Fragen des Bauwerks, wie zum Beispiel die Tauglichkeit der Hülle, die Dichtigkeit ohne Lüftung, die Standsicherheit des alten Dachtragwerks über dem Sitzungssaal, Risse im Vollwärmeschutz, gebrochene Dachziegel und vieles mehr vor die Frage der Qualität und wie diese verbessert werden kann.

Das Rathausdach besteht aus mehreren Teildachflächen. Bedingt durch das Wachstum der Gemeinde, ist auch das Rathaus größer geworden. Das Süddach war über 50 Jahre alt und wurde auf Anraten von Rainer von Kutzschenbach erneuert, um die PV-Anlage auf einem sicheren und wasserdichten Unterbau zu verankern. Mit der Anlage zur Eigenstromversorgung des Rathauses geht die Gemeinde einen wichtigen Schritt in die Zukunft. Der Deckungsanteil der Anlage liegt bei bis zu 50 Prozent. Die 23,8 kWp-Photovoltaikanlage ist als sogenannte Eigenverbrauchsanlage konzipiert. Dies ist die Zukunft im Solarzeitalter – abseits der Stromdiskussion wirtschaftliche Sicherheit zu generieren.

Natürlich ist dies auch ein Stück weit sozial paradox, gibt von Kutzschenbach zu bedenken. Technisch optimal am Rathaus ist der Sonnenertrag durch die Ost- und Südseite, wodurch ein gleichmäßiger Stromgewinn der umgewandelten Sonnenstrahlung erfolgt und die Hauptverbraucher des Rathauses wie Büroendgeräte und insbesondere an lichtreichen Tagen die elektrisch betriebene Klimaanlage mit Strom versorgen. Überschüssiger Strom, der am Wochenende oder an Feiertagen produziert und nicht verbraucht wird, fließt in das Stromnetz ein und wird vergütet. Durch das Monitoring der Anlage werden die Ertragswerte und die Energieeinsparungen bilanziert. Die Anlage wurde nach strengen Leistungs- und Umweltkriterien, sowie Sicherheitsaspekten im Markt angefragt und mit deutschen Qualitätsmodulen bestückt. Sie entspricht dem optimalen Qualitäts- und Leistungsverhältnis, fern von asiatischer Ware, die mit schwerölbetriebenen Containerschiffen transportiert und vorher subventioniert ist. Auch hier ist der grüne Fußabdruck der Komponenten wichtig. Gebaut wurde die Anlage von der Regensburger Solarfirma Sunstar. Besonderes Augenmerk wurde auf die optimale Abstimmung von Qualität, Leistung und gute Projektvorbereitung gelegt.

Eine weitere Neuerung ist die Installation des sogenannten Windrades auf dem Dach des Rathauses, von der Münchner Firma Sonnenwindanlagen GmbH, das zusammen mit einem Solarpaneel im Paket die Energie für Kleinverbraucher wie beispielsweise Elektrofahrräder liefern kann. Die Gemeinde Grasbrunn wird nun ein Elektrofahrrad als Dienstfahrzeug für die Mitarbeiter anschaffen.

Artikel vom 09.09.2013
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