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Auf der »bunten Bank« nach ehrenamtlichen Helfer gesucht

Die »Nachbarn in Moosach« brauchen Verstärkung: Gisela Werner (links) und Christina Bartel saßen auf der »bunten Bank«, die derzeit durch das Viertel wandert, und suchten nach ehrenamtlichen Helfern.	Foto: ws

Die »Nachbarn in Moosach« brauchen Verstärkung: Gisela Werner (links) und Christina Bartel saßen auf der »bunten Bank«, die derzeit durch das Viertel wandert, und suchten nach ehrenamtlichen Helfern. Foto: ws

Moosach · Die private Initiative »Nachbarn in Moosach« sucht ehrenamtliche Helfer. Sie besuchen zum Beispiel ältere Menschen in Seniorenheimen oder zuhause, machen Begleitdienste zum Arzt oder zu Behörden und gehen zum Einkaufen.

Die Nachbarschaftshilfe gibt es seit 2010. Sie ist in den Räumen der Heilig-Geist-Gemeinde an der Hugo-Troendle-Straße 51 angesiedelt. Bürozeiten sind Montag und Mittwoch von 9.00 bis 11.30 Uhr (Telefon 23 06 95 744 oder -750). Auch in den Ferien ist jemand da.

Die »bunte Bank«, die noch bis Mitte Oktober tageweise vor verschiedenen Einrichtungen im Viertel steht, hat vergangene Woche auch Halt vor dem Nachbarschaftsnetz gemacht. Gisela Werner und Christina Bartel saßen auf der Bank, verteilten an die Passanten Broschüren und selbstgebackenen Kuchen. Die beiden Organisatorinnen von Nachbarn in Moosach haben zwar schon rund 50 ehrenamtliche Helfer. Doch das seien noch immer zu wenige. Denn der Bedarf an Hilfe und Unterstützung wachse. Von Jahr zu Jahr steige die Zahl der Einsätze, so Werner. 2012 habe man mehr als 800 registriert. Manche Leute bräuchten das ganze Jahr über Hilfe, andere nur ein- oder zweimal. Bartel und Werner selbst, aber auch andere Frauen und Männer machen regelmäßig Besuche in Altenheimen. Die Bewohner warteten schon sehnsüchtig auf diese Abwechslung im Heimalltag. Ein Helfer begleitet zum Beispiel seit Jahren jede Woche eine Rollstuhlfahrerin bei ihren Spaziergängen mit dem Hund.

Ein anderer Helfer erledigt kleine Hilfsdienste im Haushalt, hängt zum Beispiel eine neue Lampe auf, wenn die alte kaputt ist. Einige Moosacherinnen betreuen Kleinkinder, wenn es in der Familie gerade einen Notfall gibt. Meist sind die Helfer in Rente, aber auch Berufstätige engagieren sich abends und am Wochenende zum Wohle ihrer Mitmenschen. Eine Studentin gab Mathe-Nachhilfe. Eine Bedienstete bei der Stadt geht für eine 90 Jahre alte Dame zum Einkaufen. Frührentner Eduard Wagner kümmert sich um einen alleinstehenden Mann, der bislang vollkommen isoliert gelebt habe. Ohne jegliche soziale Kontakte. »Jetzt fühlt er sich wohl und geht wieder aus«, erzählt Wagner. Er habe sich in der Moosacher Nachbarschaftshilfe engagiert, »weil ich Menschen helfen will«, sagt der 59-Jährige.

Manche Helfer sind schon von Anfang an dabei und kümmern sich seit drei, vier Jahren um die gleiche Person. »Wenn die Chemie zwischen beiden stimmt, wird eine längere Freundschaft daraus«, freut sich Christina Bartel. Es sei schon eine Kunst, den passenden Helfer für die Hilfe suchende Person zu finden. Einen tollen Nebeneffekt hat die Nachbarschaftshilfe auch: Sie fördere das Miteinander im Stadtteil, berichten die Organisatorinnen voller Stolz.

Die »bunte Bank« wandert im Viertel weiter. Sie steht noch an vier Stellen: als »Witze- und Rätselbank« am Spielplatz im Karl-Lipp-Park (Mittwoch, 11. September, ab 15.00 Uhr), als »Infobank« mit Aktionen zum Älterwerden auf dem Wochenmarkt in der Nanga-Parbat-Straße (Donnerstag, 19. September, von 9.00 bis 11.00 Uhr), als Ruhebank für das Tischtennisturnier im Alten- und Service-Zentrum (ASZ) an der Gubestraße 5 (Mittwoch, 25. September, von 14.00 bis 16.00 Uhr) und als »Bücherbank« zum Büchertausch an der Ecke Dachauer/Hugo-Troendle-Straße (Donnerstag, 10. Oktober, von 15.00 bis 17.00 Uhr). Wally Schmidt

Artikel vom 03.09.2013
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