Ein Kommentar von Alfons Seeler

Suche nach dem Erfolg

Erzwungener Abschied vom TSV 1860: Alexander Schmidt. Foto: A. Wild

Erzwungener Abschied vom TSV 1860: Alexander Schmidt. Foto: A. Wild

München/Giesing · Bei den Profis des TSV 1860 München ist man mal wieder auf der Suche nach dem Erfolg und einem Trainer, der den ersehnten Aufstieg sicher stellen soll. Alexander Schmidt trauen das die Verantwortlichen nach dem desolaten Auftritt seiner Mannschaft im Heimspiel gegen den SV Sandhausen (0:2) nicht mehr zu. Der Ruf nach einer „großen Lösung“ wird laut. Ein Trainername, der allein durch seine Strahlkraft dem Team einen Schub verpasst, soll es nach dem Willen von Fans und Boulevardmedien werden.

Blicken wir kurz auf die Zweitligaaufsteiger der vergangenen vier Jahre: Hertha BSC (Trainer Jos Luhukay), Eintracht Braunschweig (Trainer Torsten Lieberknecht) kletterten 2012/2013 ins Oberhaus, 2011/2012 schafften die SpVgg Greuther Fürth (Trainer Mike Büskens), Eintracht Frankfurt (Trainer Armin Veh) und Fortuna Düsseldorf (Trainer Norbert Meier) den Sprung, 2010/2011 jubelten Hertha BSC (Trainer Markus Babbel) und der FC Augsburg (Trainer Jos Luhukay) über die Versetzung, 2009/2010 waren der 1. FC Kaiserslautern (Trainer Marco Kurz) und der FC St. Pauli (Trainer Holger Stanislawski) an der Reihe.

Bei allem Respekt vor den Genannten, aber waren – mit Ausnahme von Armin Veh und Jos Luhukay – Lieberknecht, Büskens, Meier, Babbel, Kurz und Stanislawski zum Zeitpunkt des Aufstiegs ihrer Teams „große“ Trainernamen? Nein. Trotzdem war ihnen das vergönnt, wonach man sich beim TSV 1860 seit zehn Jahren vergeblich sehnt: der Aufstieg in die Beletage des deutschen Fußballs. Bei den Löwen vermochten in der Vergangenheit weder der zweitligaerfahrene Rudi Bommer, noch der als Meister und Pokalsieger in Österreich geadelte Walter Schachner oder der schillernde Ewald Lienen – allesamt bekannte Trainer – den sportlichen Ansprüchen zu genügen.

Es scheint also mehr dazu zu gehören als ein prominenter Name auf dem Trainerstuhl. Zum Beispiel Spieler, denen bewusst ist, dass sie nicht für ihren Trainer auflaufen, sondern für ihren Arbeitgeber – den TSV 1860 München und seine leidenschaftlichen Fans. Wer in der Arena Augenzeuge der Partie gegen Sandhausen war, kommt nicht umhin zu vermuten, dass einige Kräfte in der Mannschaft die jüngste Trainerentlassung regelrecht herbeigespielt haben.

Alfons Seeler

Artikel vom 03.09.2013
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