Ferienkinder zwischen Rathaus-Rallye und Elektroschrott

Die Haarer Ferienkinder auf dem Gronsdorfer Windrad-Turm Foto: Claudia Erl

Haar · »Da sind ja lauter alte Radl drin!« Die rund 30 Haarer Schüler waren sichtlich begeistert vom Blick über den Containerrand.

Ein ganzer Container voll Radl, eine alte Schubkarre dazwischen, einige Messerklingen, eine alte Eisengießkanne – eigentlich nur normaler Metallschrott, doch mit Hintergrundwissen wurde er beinahe zur Attraktion. Man konnte eben viel erfahren und erleben, am »Ferientag mit der Bürgermeisterin«, der im Ferienprogramm der Haarer Nachbarschaftshilfe angeboten wird.

Schon traditionell nimmt sich Gabriele Müller als zweite Bürgermeisterin der Gemeinde Haar einen Vormittag in den Sommerferien Zeit. Denn dann kommen die Ferienkinder bei ihr im Rathaus vorbei. Zunächst galt es, eine Rathaus-Rallye zu absolvieren: Einen Fragebogen in der Hand sausen die Buben und Mädchen von Zimmer zu Zimmer und erfahren dabei viel über ihre Heimatkommune. Danach erwartete Umweltreferent Michael von Ferrari die Rasselbande am Wertstoffhof. Doch kann Müll tatsächlich spannend sein? Oh ja! Nun wissen die Kinder, dass sie 150 Kilo Restmüll pro Jahr produzieren – so wie jeder andere Haarer auch. Von Ferrari erklärte vor einem großen Container mit Elektroschrott, welche wertvollen Edelmetalle in alten Fernsehern stecken. Auch der Leiter des Wertstoffhofs Rainer Huber hatte noch jede Menge spannende Informationen für die Kinder – wie etwa die Tatsache, dass nur ein Tropfen Motoröl 500 Liter Grundwasser verunreinigt und dass auch Speiseöl nicht in den Abguss gehört. Und immer wieder kam sein augenzwinkernder Hinweis: »Sagt das auch euren Eltern«, betonte Huber. Das versprachen die jungen Wertstoffhofbesucher einhellig.

Überrascht zeigten sich die Schulkinder schließlich von dem wundervollen Stückchen Natur, das man hier hinter den Müllcontainern entdecken kann: Der Naturschaugarten lockt mit unzähligen Blüten und Tierchen. Michael von Ferrari lud dann noch zu einem speziellen Besuch: Die kleinsten Bewohner von Haar sollten eine Stippvisite erhalten – im Insektenhotel.

Aus der »Insektenperspektive« konnten sich die Ferienkinder schließlich noch ihr Haar anschauen: Als Überraschung zog Gabriele Müller einen kleinen Schlüssel aus der Tasche. Mit dem konnte sie den Windrad-Turm in Gronsdorf aufsperren. Da waren die Kinder nicht mehr zu halten und stürmten die Wendeltreppe. Nur der ein oder andere musste bei zunehmender Höhe ein kleines Päuschen einlegen. Der Ausblick entlohnte jedoch – und ließ einen ganz neuen Blick auf Haar zu.

Artikel vom 23.08.2013
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