Multifunktionshalle für 10.000 Zuschauer geplant - Heimspielstätte für EHC und FCB-Basketballer

Absichtserklärung unterschrieben: Stadt München und »Red Bull« einig

Das frühere Radstadion im Olympiapark soll einer neuen Multifunktionshalle weichen. Foto links: Alexander Reissl, SPD-Fraktionschef, Foto rechts: Josef Schmid, CSU-Fraktionsschef	Fotos: ws/Stadt München

Das frühere Radstadion im Olympiapark soll einer neuen Multifunktionshalle weichen. Foto links: Alexander Reissl, SPD-Fraktionschef, Foto rechts: Josef Schmid, CSU-Fraktionsschef Fotos: ws/Stadt München

Olympiapark · Die »Event-Arena« – das frühere Radstadion – im südlichen Olympiapark soll weg. Stattdessen entsteht vielleicht eine neue Eishockey- und Basketball-Halle.

Sie könnte frühestens zwischen 2016 und 2018 fertig gestellt sein, schätzt SPD-Fraktionschef Alexander Reissl. Die Stadt München und der österreichische Getränkehersteller »Red Bull« hätten nun für das Projekt eine Absichtserklärung unterschrieben, einen »letter of intent«. Das Unternehmen wolle die neue Multifunktionshalle auf eigene Kosten bauen und dann auch selbst betreiben, so Fraktionschef Reissl.

»Es wird nicht einfach etwas hingeklotzt«, versicherte Sport-Bürgermeisterin Christine Strobl, zugleich Aufsichtsratschefin der Olympiapark GmbH, am Montag auf Anfrage. Es müsse einen Architektenwettbewerb geben, forderte Strobl. Denn der österreichische Investor werde »an einem sehr prägnanten Ort« bauen. Sein Projekt erspare der Stadt eine Menge Geld. Würde die Stadt selbst bauen, dann würde die Halle zwischen 60 und 100 Millionen Euro kosten, schätzt die Bürgermeisterin. Durch den Abriss des ehemaligen Radstadions hätte man einen Ersatz für diese energetisch schwierige Halle. Die Einzelheiten des Projektes müssten aber erst noch geklärt werden. Erbpacht wäre eines der Modelle: Dabei sei noch zu klären, welche Summe der Investor als Eigentümer der neuen Arena für Grund und Boden an die Stadt München, der der Olympiapark gehört, zahlen müsse, so Strobl.

Die Stadträte sind bereits jetzt – ganz am Anfang des Planungs- und Genehmigungsverfahrens – begeistert von dem Projekt. Der Stadtrat hat das Bauvorhaben kürzlich in nicht-öffentlicher Sitzung zustimmend zur Kenntnis genommen und die Stadtverwaltung mit der detaillierten Prüfung des Projektes beauftragt. Der österreichische Getränke-Multi, der die Profimannschaft des Eishockeyclubs (EHC) München übernommen hat, möchte an Stelle der jetzigen »Event-Arena« eine Halle für 10.000 Zuschauer errichten und daneben zusätzliche Eisflächen – ein neues Eissportzentrum also. Der Eishockey-Erstligist EHC Red Bull München soll in der neuen Halle seine Spiele austragen, ebenso die Bundesliga-Basketballer des FC Bayern. Sie spielen zwar derzeit noch im Audi Dome (ehemalige Rudi-Sedlmayr-Halle), doch deren Nutzung ist begrenzt. Das vor den Olympischen Spielen 1972 errichtete Eissportzentrum im Olympiapark ist längst in die Jahre gekommen. Der Stadtrat hatte sich deshalb schon vor längerer Zeit fraktionsübergreifend für den Bau eines neuen Eissportzentrums ausgesprochen. Falls es auf dem Areal des alten Radstadions entsteht, hätte das einen großen Vorteil.

Es gäbe einen fließenden Übergang, der EHC könnte bis zur Eröffnung der neuen Halle im jetzigen Eissportzentrum spielen, sagt Stadtrat Reissl. Das wäre deutlich einfacher, man brauche keine Übergangslösung, wie in dem Fall, dass man doch das Eissportzentrum am jetzigen Standort im nördlichen Olympiapark abreißt und neu aufbaut.

Der Chef der SPD-Fraktion im Rathaus sieht die jüngsten Pläne zum Bau einer neuen Sportarena im südlichen Olympiapark positiv: »Das ist grundsätzlich eine Lösung«, betont Reissl. Allerdings müsse erst noch geprüft werden, wie groß die neue Halle tatsächlich werden könne und wie die planungsrechtlichen Voraussetzungen seien. Falls man den Bebauungsplan ändern müsse, werde dies rund eineinhalb Jahre dauern.

CSU-Fraktionschef und OB-Kandidat Josef Schmid ist von dem Projekt vorab regelrecht begeistert: »Ich will die neue Arena unbedingt. Wir brauchen in München eine gescheite Halle. Das alte, vorolympische Eissportzentrum tut es nicht mehr.« Die CSU habe immer die Nutzungen des früheren Radstadions kritisiert, egal was drinnen war, ob Olympic Spirit oder jetzt die Event-Arena – »die Nutzungen haben nie geklappt«, resümiert Stadtrat Schmid. Der Plan zum Abriss des Radstadions und zum Bau einer neuen Multifunktionshalle im südlichen Olympiapark sei »eine große Chance« für diesen Standort sowie für den gesamten Olympiapark. Dass ein privater Investor dieses Vorhaben verwirklichen wolle, sei sehr zu begrüßen, so Schmid. Auch bei der Olympiapark-Gesellschaft ist man über das Projekt sehr erfreut. »Wir stehen sehr dahinter«, betont Vize-Geschäftsführer Arno Hartung. Das sei eine gute Chance, im Olympiapark Spitzen-Eishockey und Spitzen-Basketball zu etablieren. Was mit dem alten Eissportzentrum einmal passiert, steht derzeit noch nicht fest. W. Schmidt

Artikel vom 07.08.2013
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