Oberhaching · Schulleiter-Lichtgestalt

Mit einer bunt gefüllten »Pensionärs-Tüte« wurde Rektor Günter Braun der Abschied von der Mittel- und Wirtschaftsschule versüßt. Foto: hol

Oberhaching · »Eine Schule ohne unseren Rektor Günter Braun ist eigentlich nicht vorstellbar«, meinte Schülersprecherin Franziska Finkl. »Seine Tür stand immer offen und er hat alle Anliegen ernst genommen«, betonte sie.

Und so eröffneten rund 25 Schüler der Mittel- und Wirtschaftsschule Oberhaching auch mit einem lebhaften Trommelwirbel die offizielle Abschiedsfeier von ´«ihrem« Schulleiter, der jetzt in den wohlverdienten Ruhestand geht. »Eigentlich war er schon immer der Rektor, jedenfalls wenn man viele Oberhachinger fragt«, meinte Bürgermeister Stefan Schelle.

Vor 16 Jahren übernahm Braun die Geschicke der Volksschule, wie sie damals noch genannt wurde, und sorgte mit »großem Engagement, weit über die Pflichten eines Rektors hinaus«, für die Gestaltung und Weiterentwicklung der Schule. Dies bestätigten auch die Lehrer in einem Rückblick mit fröhlichen Dias. »Er versteht die Kunst das Ruder in der Hand zu halten und gleichzeitig immer für alle ein offenes Ohr zu haben«, sagte Konrektorin Carmelina Retzer.

Schulamtsdirektorin Evelyn Sehling-Gebranzig meinte, dass Braun die Schule mit rund 30 Lehrkräften und 220 Schülern auf vertrauensvolle und sensible Art geführt hat und dabei ein »außerordentliches Gespür für die Stärken und Schwächen der Menschen an den Tag legte«. »Er ist eine Schulleiter-Lichtgestalt«, sagte sie zum Applaus der Gäste. Braun kehrte nach ersten Erfahrungen als Lehrer in Unterfranken nach Pullach zurück, wo er bis heute lebt, wurde Konrektor in einer Münchner Hauptschule und 1997 schließlich Schulleiter in Oberhaching. Dort pflegte er nicht nur den Zusammenhalt der Schulfamilie, sondern setzte sich für die Gestaltung der Zukunft ein, indem er gemeinsam mit der Gemeinde die Wirtschaftsschule an Bord holte und damit den Schülern den Zugang zum Mittleren Bildungsabschluss direkt in Oberhaching ermöglichte. Auch die enge Zusammenarbeit mit örtlichen Vereinen wie der VHS, dem TSV, der Freiwilligen Feuerwehr oder dem Musikverein war ihm ein Anliegen, damit die Kinder ins gemeindliche Leben eingebunden werden.

Braun selbst sagte, dass er sich einfach freue im Ort oft junge Menschen zu treffen, die inzwischen ihren Weg gefunden haben, ob in der Bäckerei, beim Arzt oder im Handwerk. »Jugendliche sind chaotisch liebenswerte Leute, denen wir helfen aufrechte Erwachsene zu werden«, erklärte er. Beispiel dafür gab direkt auf dem Fest dann das feine Buffet, das ein ehemaliger Schüler, der nun einen Catering-Service besitzt, aufgebaut hatte. hol

Artikel vom 07.08.2013
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