Grünwalder Begegnungshof erhält Auszeichnung

Grünwald · Ein Herz für Schafe

Ina Kirchhoff, Vorsitzende des Vereins »Menschen brauchen Tiere« freut sich über die Auszeichnung der Animal Ambassadors.	Foto: hol

Ina Kirchhoff, Vorsitzende des Vereins »Menschen brauchen Tiere« freut sich über die Auszeichnung der Animal Ambassadors. Foto: hol

Grünwald · Friedlich grasen Schafe und Ziegen auf der Weide, der Duft der sommerlichen Wiese liegt in der Luft und vom Waldrand bringt ab und zu eine etwas kühlere Brise Erfrischung.

Idyllisch liegt das alte Forsthaus auf der Rodungsinsel Wörnbrunn, umgeben von Natur pur. Ein idealer Platz, um Kraft zu tanken und Gelassenheit zu gewinnen. Dort hat der Verein »Menschen brauchen Tiere« ein Zuhause für acht Alpine Steinschafe, vier Ziegen, einen fröhlichen Labrador, eine Katze und fünf Kaninchen geschaffen. Mit vielfältigen Programmen für Kinder und auch Erwachsene hat es sich der Verein zum Ziel gesetzt, den achtsamen Umgang zwischen Menschen und Tieren zu fördern. Denn nach Meinung von Ina Kirchhoff, der Vorsitzenden des Vereins, ist nur auf diese Weise auch der Schutz unserer Umwelt, der Menschen, Tiere und Pflanzen möglich.

Nun wurde der Verein für sein Projekt »Schäfer bei der Arbeit« mit der AnAm-Plakette der Animal Ambassadors e.V. ausgezeichnet. Der Verein setzt sich weltweit für eine bereichernde Beziehung zwischen Mensch und Tier ein, und legt dabei besonderen Wert auf die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Als »Schäfer bei der Arbeit« konnten im letztjährigen Grünwalder Ferienprogramm acht Kinder vier Tage lang die Tiere auf dem Begegnungshof hautnah erleben. Sie versorgten die Schafe und Ziegen, hüteten die Herde und lernten viel über die Schafe und ihre Wolle, filzten, schnitzten Hirtenstäbe und gestalteten ihre Lieblinge aus Pappmaschee. »Doch das Wichtigste war die persönliche Begegnung mit den Tieren«, betonte Kirchhoff. Schnell lernten die Kinder, dass die Schafe gerne Kontakt aufnehmen und neugierig sind, es jedoch nicht mögen, wenn man auf sie zurennt oder sie zwingen will, stillzuhalten.

Umso stolzer machte es, wenn die Tiere von alleine kamen, sich in Ruhe neben die Kinder legten und sich gerne von ihnen durch das dichte Fell streicheln ließen. »Es entstanden regelrecht kleine Freundschaften, denn Mensch und Tier haben jeder eigene Persönlichkeiten und mit manchen versteht man sich einfach prima«, berichtete die engagierte Tierfreundin. »Noch heute besuchen manche Kinder ›ihr‹ Schaf und freuen sich, wenn es den Kopf auf ihren Schoss legt.« Um solche Erlebnisse zu ermöglichen, wecken die Mitarbeiter des Projekts durch Tierbeobachtung und Interpretation des Verhaltens sowie Spiegelung des eigenen Verhaltens Verständnis für die spezifischen Bedürfnisse der Schafe und letztlich auch der Menschen.

So ist das Tier nicht mehr ein anonymes Objekt wie im Streichelzoo, sondern ein autonomes Wesen. Zudem schenkt der Kontakt zu den Tieren ein Stück Bodenständigkeit, die in der hektischen Welt von heute oft nur noch schwer zu finden ist. »Man kann sich einfach entspannen und ganz bei sich bleiben«, freute sich Kirchhoff. Auch in diesem Sommer bietet der Verein wieder zahlreiche Programme an wie den eintägigen Kurs »Vom Schaf zum Filz« oder das viertägige »AmViehTheater« mit einem Theaterpädagogen. Freie Plätze gibt es noch. Außerdem kommen regelmäßig Kindergartengruppen zu Besuch, kleine Geburtstagsfeiern werden ausgerichtet oder es gibt Lesungen im Stall mit der Grünwalder Gemeindebibliothek. In Planung ist außerdem für Erwachsene ein Mitarbeitertraining zum Thema Teamarbeit mit dem Titel »Leithammel und schwarze Schafe«.

»Gerade Schafe als Herdentiere eignen sich gut, um soziale Strukturen besser zu erkennen und auch Schlüsse für das eigene Leben zu ziehen«, meinte Kirchhoff. Wer sich für die Projekte und die Arbeit des Begegnungshofs näher interessiert, für den gibt es im Internet Informationen unter www.menschenbrauchentiere.de. hol

Artikel vom 30.07.2013
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