Tipp für die Ferien: die Kinder- und Jugendfarm in Unterföhring

Unterföhring · Wir machen es selbst!

Das Meerschweinchen ziert sich, aber das macht Saran nichts aus; nette Fotos kann sie trotzdem machen (o.). Katharina, Luise und Philip haben sich beim Gießen offensichtlich viel vorgenommen (r.).	Fotos: hgb

Das Meerschweinchen ziert sich, aber das macht Saran nichts aus; nette Fotos kann sie trotzdem machen (o.). Katharina, Luise und Philip haben sich beim Gießen offensichtlich viel vorgenommen (r.). Fotos: hgb

Unterföhring · Die Eröffnung liegt schon eine ganze Weile zurück, aber das Gelände sieht noch immer ziemlich unfertig aus. Und wer sich auf dem Areal aufhält, hat reichlich zu tun. Da wird gehämmert und verputzt, umgegraben und gepflanzt, ausgemistet und gegossen.

Aber zwischendurch wird auch gestreichelt und gefüttert, gelacht und gespielt. Denn die Arbeiter sind Kinder und das Gelände ist ein ganz besonderer »Spielplatz«: die Kinder- und Jugendfarm in der Jahnstraße in Unterföhring. »Versuch’s doch mal mit dem Salatblatt«, rät Tierpflegerin Manuela Stöttner der elfjährigen Saran. Das Mädchen liegt bäuchlings im Kleintiergehege vor einem kleinen Unterschlupf und streckt dem schüchternen braunweiß gemusterten Meerschweinchen das Futter hin. Es knabbert zwar eifrig daran, aber so einfach herauslocken lässt es sich nicht. Immerhin gelingen Saran ein paar gute Fotos.

Vor zwei Jahren wurde nach intensiver Projektentwicklung die Farm auf dem 6.500 Quadratmeter großen Areal – einst Lagerplatz für Material beim Bau des S-Bahntunnels – in Nachbarschaft zur Jugendfreizeitstätte Fezi eröffnet. Seither hat sich auf dem für Kinder ideal zu erreichenden Gelände viel getan, aber fertig ist noch lange nichts, und das ist auch gar nicht erwünscht. Elisabeth Herold aus dem vierköpfigen Betreuer-Team: »Klar, könnten wir weiter sein, wenn wir alles selbst machen würden. Aber das ist ja nicht der Sinn der Sache. Der Aufbau erfolgt mit den Kindern, sie sind aktiv eingebunden, sollen dabei Spaß und Freude haben.« Auf der Farm-Internetseite liest sich das so: »Die Farm wird gemeinsam mit dir aufgebaut und wird einmal aus vier Bereichen bestehen: Tiere, Garten, Werkstätten und Hüttenbau. Wir haben geplant, dass verschiedene Tiere auf der Farm einziehen werden: Kaninchen, Meerschweinchen, Schafe, Ziegen, Pferde und Hühner. Du kannst gemeinsam mit uns die Ställe, Zäune und Gehege für die Tiere bauen. Im Garten kannst du verschiedene Blumen und Gemüsesorten anpflanzen, zusehen wie sie wachsen und ernten. In den Werkstätten kannst du mit verschiedenen Materialien handwerklich tätig werden. Beim Hüttenbau wirst du deine eigene Hütte aus Holz bauen können.«

Die Gemeinde Unterföhring hat das Grundstück zur Verfügung gestellt, ist Bauherr und trägt auch die anfallenden Kosten. Der Kreisjugendring München-Land ist der Träger der Einrichtung und übernimmt mit dem Team die pädagogische Arbeit auf der Farm. Aber der Vater des Projekts ist Karl Klietsch, Vorsitzender des örtlichen Vereins »Mehr Spielraum für Kinder«. Er hat die Farm initiiert und kümmert sich um alles, was zu organisieren ist, sammelt Spenden und Sponsoren und sucht die Mitarbeiter. Darüber hinaus unterstützt der Verein, der auch von Klietsch gegründet wurde, die Kinder- und Jugendfarm auf vielfältige Weise. Er freut sich: »Die Kinder und Jugendlichen fliesen, verputzen, malern, befestigen Sockelleisten, pflanzen Blumen, legen Gemüsebeete und Kartoffelacker an und ernten.«

»Ist Lobo auch da?«, fragt Saran die Tierpflegerin Stöttner. Die Elfjährige liebt nämlich deren Hund, der wie Pearly, Vierbeiner von Elisabeth Herold, ab und zu Gast in der Farm ist. Die beiden Hunde und ihre Besitzerinnen stehen im Mittelpunkt einer Veranstaltung am morgigen Donnerstag, 1. August. Dann wird Sechs- bis Achtjährigen von 9.30 bis 10.30 Uhr gezeigt, wie man mit Hunden richtig umgeht. Dafür ist eine Anmeldung nötig wie auch für den »Stallmeistertreff« am Freitag, 9. August, von 12 bis 14 Uhr, für Kinder ab neun Jahren. Hier dreht sich alles um Kaninchen und Meerschweinchen. Zwei Kaninchen, eines dunkelbraun getigert, das andere mit weißem Fell, schwarzen Löffeln und Flecken, sowie die beiden Meerschweinchen sind die Lieblinge aller Kinder. Sie können demnächst ins Kleintierhaus umziehen, das fast fertiggestellt ist. Schafe und Ziegen sollen nächstes Jahr folgen, dazu Pferde und Ponys – für vier ist Platz im Stallgebäude – und natürlich Hühner, deren künftiges Zuhause ebenfalls bald bezugsfertig ist.

Geöffnet ist die Kinder- und Jugendfarm donnerstags und freitags von 15 bis 18 Uhr sowie samstags von 13 bis 18 Uhr. Informationen und Anmeldung unter www.farm-ufg.de oder telefonisch unter der Nummer 0 89 / 37 95 67 67. Wer jünger als sechs Jahre ist, muss von einem Erwachsenen begleitet werden. Es steht zu vermuten, dass die Großen das Feld nicht ganz den Kleinen überlassen, sondern auf diesem Traumgelände auch mit Hand anlegen wollen. H. G. Blessing / Gabriele Heigl

Artikel vom 30.07.2013
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