Ausstellung des Berliner Künstlers Heiko Noack

Maxvorstadt · »Unter die Haut zeichnen«

Am 26. Juli eröffnet Heiko Noacks Ausstellung im Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke. 	Foto: VA

Am 26. Juli eröffnet Heiko Noacks Ausstellung im Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke. Foto: VA

Maxvorstadt · Am Freitag, 26. Juli, eröffnet um 18.00 Uhr im Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke, Katharina-von-Bora-Straße 10, die Ausstellung des Berliner Künstlers Heiko Noack »Sacrevoir«.

Volker Kurze aus München wird den Künstler und seine Arbeitsweise an dem Abend vorstellen. Für die musikalische Umrahmung mit Werken der Barockzeit sorgt Jonathan Bockelmann an der Gitarre. Die Ausstellung ist dann zu sehen von 27. Juli bis 12. September. Die Öffnungszeiten im Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke sind Montag bis Freitag von 10 bis 20 Uhr, Samstag, Sonntag und am Feiertag geschlossen, der Eintritt ist frei.

Der in Berlin lebende Maler Sacrevoir (geb. 1964) zeigt nun zum zweiten Mal Zeichnungen von Skulpturen, die er in Museen in ganz Europa anfertigte. Ausgerüstet mit klassischen Materialien des zeichnerischen Handwerks wie Kohle-, Rötel-, Pastell- und natürlich Bleistifte, spürt Sacrevoir Skulpturen auf, die einzig seiner dem Titel der Ausstellung folgenden Intention entsprechen. Er zeichnet sowohl in den repräsentativen Räumen eines Louvre oder Museé d' Orsay in Paris, als auch im staubigen Depot eines spanischen Provinzmuseums. Ob in der königlichen Parkanlage des Queensgardens in London oder auf dem Schulhof eines Gymnasiums einer kleinen schweizerischen Gemeinde − überall gibt es für den Künstler Skulpturen zu entdecken − ob versteckt und längst unbeachtet hinter wucherndem Strauchwerk in Kassel oder auf der monumentalen Friedhofsanlage in Mailand.

Wenn er vereinzelt Zeichnungen mit Texten persönlicher Eindrücke versieht, können sie durchaus als spontane Tagebuchaufzeichnungen betrachtet werden. Gilt hier das Zeichnen als leichtes Reisevergnügen, als Dokumentationsarbeit, gar als schwelgerische Präsentationsmöglichkeit skulpturaler Schönheit? Mitnichten! Die Intensität der zeichnerischen Auseinandersetzung mit der Figur, die empfindsame Linienführung, auch das Nachspüren der Oberflächenstruktur mit verschiedenen Materialien sind Ausdruck einer oftmals schmerzhaften Suche. Obwohl verschiedentlich Detailstudien ausgearbeitet sind, entsagen die Zeichnungen den leichten Versprechungen des Skizzenhaften. Sacrevoir geht seinen Skulpturmodellen sozusagen »unter die Haut«.

Er forscht mit zeichnerischen Mitteln nach dem Drama unter der Oberfläche. Seine Zeichnungen lassen stilistische Merkmale der Bildhauer erkennen, nicht zuletzt sind sie Zeugnis empfindsamster Plastizität der Skulpturen, und manchmal auch Zeugnis innerer Zerrissenheit der Figurschaffenden.

Artikel vom 23.07.2013
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