Der Kneipensport Darts wird auch in Haar immer beliebter

Haar · Voll im Trend

Thomas Jäger, Gründer des heutigen Oberliga-Teams der Space Darter,  Angie Bernhardt, Managerin des Darts Pub 180, und Space-Darter-Kapitän  Armin Kosler. 	Foto: ikb

Thomas Jäger, Gründer des heutigen Oberliga-Teams der Space Darter, Angie Bernhardt, Managerin des Darts Pub 180, und Space-Darter-Kapitän Armin Kosler. Foto: ikb

Haar · Auch wenn es wie bei anderen sportlichen Wettbewerben um Punkte, ums Gewinnen geht: »der Spaß am Spiel, das gemütliche Beisammensein, das ist das Wichtigste«, versichert Angie Bernhardt, Managerin und Seele des seit acht Jahren bestehenden Darts Pub 180 an der Ladehofstraße, nur wenige Hundert Meter vom S-Bahnhof entfernt.

Fürwahr, es wird gelacht, geschäkert und ab und an auch gefrotzelt. Und das nicht nur beim Training. Treffer mit dem maximal 18 Gramm schweren Pfeil mit einer Spitze aus Kunststoff, dem sogenannten Softdart, in den innersten Kreis werden beklatscht und gefeiert, Fehlwürfe ironisch kommentiert.

Einst verruchter Zeitvertreib in verqualmten Hinterzimmern von Bars bei bierseliger Stimmung, hat sich das Image von Darts, dem Scheibenschießen, das Jung und Alt in Jugendheimen oder am Strand schon mal betrieben haben und »Spickern« nennen, längst gewandelt. Das Werfen mit Pfeilen nach Regeln hat sich als Sportart etabliert. Es gibt immer mehr Clubs – Darts liegt voll im Trend der Zeit. Die meisten Akteure sind in Mannschaften aktiv, die Teams diversen Verbänden angeschlossen. Im Darts Pub 180 – die Zahl orientiert sich nicht etwa an der Hausnummer des Clubs, sie gibt vielmehr die maximal erzielbare Punktezahl pro Spiel an – sind alle, ob Mann oder Frau, willkommen, können mitmachen ohne eine Mitgliedsgebühr entrichten zu müssen.

Automaten – so etwas kennt man vom Spickern nicht, wo die getroffenen Felder ob der Pfeileinstiche kontrolliert, die erzielten Punkte mühsam addiert werden müssen. Als offizielle Spielart gibt es das aber auch, wird als »Steeldarts« bezeichnet, weil die Spitzen der höchstens 50 Gramm schweren Pfeile aus Metall sind. Die Automatensparte wird Elektronik-Darts (E-Darts) genannt, der Oberbegriff ist »Softdarts«. Beiden gemein sind diverse Disziplinen, am gängigsten ist die Variante »501«, es gibt aber auch »301« und andere. Ausgehend von der Zahl werden die erzielten Punkte abgezogen, wer als erster Null erreicht, hat gewonnen. Die Schwierigkeit dabei: Der Wert Null muss genau erreicht werden. »Softdarts ist ›bequemer‹, man muss nicht so viel rechnen, die Punktzahlen werden elektronisch oben am Board laufend angezeigt«, erläutert dazu Bernhardt. Und: Dank der unbestechlichen Technik, die haargenau misst, gibt es keine Diskussionen, wenn der Pfeil vermeintlich hundertprozentig exakt zwischen zwei Feldern einschlägt. Die Dame ist Darts-Fachfrau schlechthin, und als Vertreterin der schwachen Geschlechts in der Runde bei Weitem nicht allein. »Wir zählen mehr als 50 Spieler, darunter fast ein Drittel Frauen. Geschätzte 90 Prozent unserer Besucher sind Stammgäste«, erzählt Bernhardt.

Schaut man ins Lokal, wird auf den ersten Blick klar, dass Darts nicht nur zur Gaudi betrieben wird. Mehr als fünf Dutzend Pokale, einer davon so groß wie die Champions-League-Trophäe des FC Bayern, stehen in Reih und Glied auf den Wandregalen. Vier Teams, in der Deutsche Elektronik Darts Sport Vereinigung (DeDSV) verankert, nehmen an Wettbewerben teil: In der Oberliga, die vor mehr als 25 Jahren von Thomas Jäger gegründeten »Space Darter«, in der A-Liga das Team »26er Schnitt«, in der B-Liga der »Chaostrupp« und in der untersten Spielklasse, der D-Liga, die Überspitzen. Pro Sparte sind zehn bis zwölf Teams am Start, »wie beim Fußball gibt es Hin- und Rückspiel, drei Punkte bei einem Sieg, einen bei einem Remis und keinen bei einer Niederlage«, so Bernhardt. Am Ende der Saison steigen dann zwei Mannschaften auf und zwei ab. Der Darts Pub 180 ist täglich außer sonn- und montags ab 18 Uhr geöffnet. ikb

Artikel vom 23.07.2013
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