Bürgerideen zum Ebersberger Marienplatz gefragt

Ebersberg · »Gute Stube« umbauen

Der Marienplatz soll schöner werden, Bürger können Ideen einreichen. Thomas Kipfelsberger (kl. Foto, oben) etwa ist für den Erhalt der Parkplätze. Bernhard Margraf möchte, dass auch weiterhin Feste auf dem Marienplatz stattfinden können. 	Fotos: sf

Der Marienplatz soll schöner werden, Bürger können Ideen einreichen. Thomas Kipfelsberger (kl. Foto, oben) etwa ist für den Erhalt der Parkplätze. Bernhard Margraf möchte, dass auch weiterhin Feste auf dem Marienplatz stattfinden können. Fotos: sf

Ebersberg · Das i-Tüpfelchen in Sachen städtebaulicher Maßnahmen in Ebersberg fehlt noch: der Marienplatz. Das Herzstück der Stadt soll in den kommenden Jahren aufgewertet werden. Die Bürger werden an den Planungen beteiligt. Fast täglich gehen sowohl im Rathaus als auch im Münchner Büro für angewandte Stadt- und Sozialforschung Heinritz, Salm & Stegen, das den Bürgerbeteiligungsprozess begleitet, Ideen ein.

„Es ist alles dabei“, sagt einer der Partner, der Wirtschafts- und Sozialgeograph Rafael Stegen: mehrseitige Stellungnahmen zu allen Themen wie Verkehr, Einkaufssituation und Gastronomie bis hin zu kurz und knapp formulierten Forderungen, die Parkplätze komplett abzuschaffen. Auch Anke und Daniel Gläser haben bereits ihre Wünsche eingeschickt: Sie hätten gerne, dass der Marienplatz für Lkw über 7,5 Tonnen gesperrt wird. Sie hoffen außerdem, dass die Nord-Süd-Umgehung bald realisiert wird. »Dann würde sich das Thema wahrscheinlich von selbst erledigen«, erklärt Daniel Gläser. Des Weiteren wünscht sich das junge Elternpaar mehr Grün auf dem Platz, »damit man sich wohler fühlt, wenn man dort sitzt«, so Anke Gläser. Wichtig ist den beiden auch, dass die kleinen Geschäfte rund um den Marienplatz bestehen bleiben.

Letzteres hofft auch Thomas Kipfelsberger, Inhaber des Schuhladens an der Ecke Sieghartsstraße. Seiner Ansicht nach funktioniert das aber nur, wenn die Parkplätze erhalten bleiben. Dass die Kunden im Parkhaus des neuen Einkaufszentrums ihr Auto abstellen und dann hinüber laufen, wie es von der Stadt angedacht ist, daran glaubt er nicht. Bernhard Margraf, Kassier des Ebersberger Spielmannszuges, ist es hingegen wichtig, dass auch weiterhin Feste im Ortskern stattfinden können. »Die Kulisse hier ist einfach schön dafür«, sagt er. Am vergangenen Wochenende hat zum 40. Mal das Sommernachtsfest der Musiker stattgefunden, zu dem regelmäßig bis zu 3.000 Gäste kommen. »Dafür brauchen wir eine vom Gesundheitsamt geprüfte Wasserleitung und Stromanschlüsse«, so Margraf. Beides müsse beim Umbau erhalten bleiben. Und er hätte gerne den Maibaum auf dem Marienplatz, denn der habe »am jetzigen Standort bei der Feuerwehr nichts verloren«. Dieser Punkt ist jedoch laut Ebersbergs Bürgermeister Walter Brilmayer schon beschlossene Sache: »Nächstes Jahr holen wir den Maibaum auf den Schlossplatz.« Parallel zur Bürgerbefragung findet ein Workshop mit den Anwohnern rund um den Platz, den Mietern der Geschäfte sowie den Immobilienbesitzern statt.

Die ausgewerteten Ergebnisse werden im Herbst der Öffentlichkeit präsentiert. Erst wenn das Konzept nach weiteren Ergänzungen und Detailplanungen steht, wird der Realisierungswettbewerb ausgeschrieben. »Es kann also noch einige Jahre dauern, bis wir unsere ›gute Stube‹ tatsächlich umbauen«, so der Bürgermeister. Sowohl der Wettbewerb als auch die baulichen Maßnahmen werden aus dem von Bund und Freistaat Bayern geförderten Programm »Aktive Stadt- und Ortsteilzentren« bezuschusst. In welcher Höhe, wird sich aus den Ergebnissen zeigen. Bürger können ihre Anregungen bis Samstag, 31. August, an das Büro Heinritz, Salm & Stegen zu Händen Dr. Volker Salm schicken, Steinheilstraße 15a, 80333 München, E-Mail: salm@heinritzsalmstegen.de, Stichwort: Wettbewerb Marienplatz.

Von Sybille Föll

Artikel vom 18.07.2013
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...