Sexuelle Übergriffe in der Radlwerkstatt

Nordheide · Caritas zeigt sich betroffen

Nordheide · Der Vorstand des Diözesan-Caritasverbands bedauert »zutiefst«, dass es in der Radlwerkstatt, einem Projekt im Freiwilligen-Zentrum München Nord, offenbar zu sexuellen Übergriffen auf Kinder gekommen ist: »Leider haben unsere Präventionsmaßnahmen offensichtlich nicht ausgereicht, um dies zu verhindern«, sagt der stellvertretende Geschäftsführer der Caritas-Zentren München, Johannes Mathes.

Die Polizei hatte aufgrund von Äußerungen von Kindern einen Ehrenamtlichen der Radlwerkstatt festgenommen. Die Caritas kooperiert nun eng mit der Polizei. Die Radlwerkstatt wurde vorläufig geschlossen. Die Caritas bietet den Kindern und Eltern die professionelle Unterstützung von Psychologen und Pädagogen im Caritas-Zentrum Nord an. Die Radlwerkstatt ist ein offenes, sehr niederschwelliges Angebot, das seit 2007 in der Nordheide besteht. Freiwillig tätige Frauen und Männer reparieren Fahrräder von Kindern und leiten sie an, ihre Räder selbst instand zu setzen und auf die Verkehrssicherheit ihrer Fahrräder zu achten. Die Kinder werden an jeweils drei Nachmittagen in der Woche von einem Team aus zwei oder drei Ehrenamtlichen angeleitet. Zurzeit sind zwei Frauen und fünf Männer engagiert.

Betroffene erhalten psychologische Hilfe

Das Freiwilligen-Zentrum hat laut Pressemeldung der Caritas entsprechend der Rahmenordnung des Caritasverbands der Erzdiözese München Freising zur Prävention von Grenzüberschreitung, Misshandlung und sexuellem Missbrauch Präventionsmaßnahmen umgesetzt. So müsse jeder Ehrenamtliche vor Beginn seines Engagements ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen. Auch bei dem jetzt Beschuldigten liege dies vor. Das Konzept sehe ferner vor, dass die Radlwerkstatt mit mindestens zwei Freiwilligen besetzt sein müsse. Außerhalb der Öffnungszeiten sollten keine Kinder in der Werkstatt sein. Für die Freiwilligen gebe es regelmäßige Treffen, bei denen auch die Präventionsmaßnahmen gegen sexuellen Missbrauch Thema gewesen seien.

Aufgrund des aktuellen Vorfalls habe die Caritas »Maßnahmen« zur Unterstützung der betroffenen Kinder und ihrer Eltern, der anderen Freiwilligen und der Mitarbeitenden im Caritas-Zentrum Nord eingeleitet. Zeitnah werde es zum Beispiel ein Gesprächsangebot für die Eltern geben, zu dem auch externe Fachleute zugezogen werden sollten. Angebote zur Prävention von Grenzüberschreitungen und sexuellem Missbrauch würden ebenfalls in absehbarer Zeit im Caritas-Zentrum gemacht.

Artikel vom 17.07.2013
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