Popularmusik-Beauftragter will helfen

München/Landkreis · Proberäume und Gema

Matthias Fischer heißt der neue Popularmusik-Beauftragte des Bezirks Oberbayern. Foto: Bezirk

Matthias Fischer heißt der neue Popularmusik-Beauftragte des Bezirks Oberbayern. Foto: Bezirk

München/Landkreis · Jazz-Schlagzeuger, Mediengestalter und Musikjournalist: Matthias Fischer ist ein künstlerisches Multitalent. Als erster Popularmusik-Beauftragter des Bezirks Oberbayern wird der 28-jährige Münchner beruflich neue Wege gehen. Am 1. Juli trat er seine im Kulturreferat des Bezirks angesiedelte Position an. Sein Fokus wird auf der überregionalen Vernetzung der Musikszene, Servicearbeit und Beratung junger Musiker sowie der Kontaktpflege der Szene zu Politik, Wirtschaft und Sponsoren liegen.

Matthias Fischer ist in Augsburg aufgewachsen und hat dort sein Abitur gemacht. Nach dem Musikstudium in Würzburg mit Hauptfach Jazzschlagzeug hat er einen Masterstudiengang Musikjournalismus im öffentlich-rechtlichen und privaten Rundfunk absolviert. Einen besonderen Fokus hat er dabei auf multimediales Arbeiten gelegt. Der Münchner spielt selbst aktiv in einer Soul-Coverband sowie einem Jazztrio als Schlagzeuger.

»Die Suche nach geeigneten Proberäumen überfordert viele Musiker, egal ob jung oder alt«, weiß Fischer. »Es fehlt an der regionalen Vernetzung der Szene. Jungen Musikern mangelt es an Beratung für die Vertragsgestaltung, wenn sie ein Engagement haben. Und die Gema ist für viele immer noch ein Buch mit sieben Siegeln. Selbst Profis sind oft nicht Mitglied der Gema, weil sie die Antragsflut fürchten«. Da will der Popularmusik-Beauftragte weiterhelfen. Bei dem sperrigen Begriff soll es übrigens nicht bleiben: »Einige Ideen gibt es bereits«, sagt Fischer. »Ich werde sie hier nicht verraten, weil ich den Namen für den Bezirk schützen lassen möchte. Wichtig ist, dass der Name kurz und einprägsam ist und zur oberbayerischen Jugendkultur eine Brücke schlägt. Es muss klar zum Ausdruck kommen, dass ich die Szene vernetze, fördere und berate«.

Expliziter Wunsch des oberbayerischen Bezirkstags ist auch, dass der professionelle Szenekenner sich um Aufklärung der Jugend über radikale Musikströmungen kümmert. Deshalb soll Matthias Fischer auch eng mit der »Landeskoordinierungsstelle Bayern gegen Rechtsextremismus« und mit »Laut gegen Nazis e.V.« kooperieren.

Brücke zur Jugendkultur schlagen

In Oberbayern gibt es schätzungsweise rund 5000 Rock-, Pop-, und Jazz-Bands. Mit dem Popularmusik-Beauftragten will der Bezirk Oberbayern eine Brücke zur Jugendkultur schlagen. Die Stelle ist zunächst auf drei Jahre befristet. Für seine inhaltliche Arbeit erhält der Berater ein jährliches Budget in Höhe von 50.000 Euro. Der Bezirk verfügt bereits über eigene Fachberatungen für Fischerei, Imkerei, Heimat- und Volksmusikpflege sowie ein Trachtinformationszentrum. Auch die Bezirke Oberfranken, Unterfranken, Niederbayern und Oberpfalz engagieren sich für die Popularmusik-Förderung mit eigenen Servicestellen.

Artikel vom 13.07.2013
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