S-Bahnhof-Treppenhaus an der St.-Martin-Straße gleicht einer Bergtour

Obergiesing/Fasangarten · Wann wird saniert?

Eines der wenig einladenden,  steilen und nicht enden wollenden Treppenhäuser am S-Bahnhof St.-Martin-Straße.	Foto: HH

Eines der wenig einladenden, steilen und nicht enden wollenden Treppenhäuser am S-Bahnhof St.-Martin-Straße. Foto: HH

Obergiesing/Fasangarten · Der Zugang zum S-Bahnhof St.-Martin-Straße gleicht über schmale, abgewetzte Serien von Treppenstufen fast schon einem hochalpinen Ausflug mit unsicherem Ausgang – fast vierzig dieser Stufen muss der geneigte Pendler des Öffentlichen Personennahverkehrs hier aufstrebend hinter sich bringen, um die Bahnsteigplattform zu erreichen.

Ein Unding für ältere Friedhofsbesucher des nahen Ostfriedhofs, Behinderte oder schwer bepackte Einkäufer das ebenso nahen V-Marktes. Beide Treppenhäuser der Station bieten wenig Einladendes. Das soll sich zumindest »demnächst« ändern. Immerhin bis 2018 soll der auch wegen zahlreicher Unternehmen in der Nähe bisweilen hochfrequentierte S-Bahnhof barrierefrei ausgebaut werden. Geduld ist also trotz neuer Hoffnung auf verbesserte Wegebeziehungen vor Ort immer noch reichlich gefragt. Noch im Frühjahr freilich hatte es nach einer rascheren Umsetzung des von vielen Bürgern auch im Rahmen der letzten örtlichen Bürgerversammlungen in Obergiesing-Fasangarten verlangten, benutzerfreundlicheren Umgestaltung ausgesehen. Im Rahmen eines Infrastruktur- paketes des Freistaates unter dem Titel »Bayern-Paket 2013-2018« sollte der barrierefreie Ausbau von Bahnhöfen im gesamten Freistaat vorangetrieben werden.

Allein elf Bahnhöfe in der Landeshauptstadt – darunter jener an der St.-Martin-Straße – sollten in den Genuss einer Aufwertung kommen. Doch ein Passus im Antwortschreiben des zuständigen Stadt-Referates für Arbeit und Wirtschaft bezüglich der letzten Bürgerversammlungsanträge an den Bezirksausschuss ließ diesen aufhorchen. Der Bahnhof St.-Martin-Straße sei unter den vom Freistaat Bayern genannten »Nachrückern« in Sachen barrierefreier Aufwertung nicht enthalten. Auch vonseiten der Bahn habe die Stadt nicht in Erfahrung bringen können, wann an der Obergiesinger S-Bahnstation mt einer Verbesserung zu rechnen sei. Die von diversen Bürgern geforderten Transportbänder zur Erleichterung der langen Aufwärtsmärsche wurden vonseiten der Stadt abgelehnt. »Nicht mehr zeitgemäß« und zu sanierungsanfällig, lautete die Begründung. Damit könne dem Bürgerantrag nicht entsprochen werden.

Damit wollte sich der Bezirksausschuss freilich nicht zufrieden geben. Bei der DB Station & Service AG wurde auf Nachfrage zurückgerudert. Das ganze sei ein »Missverständnis« zeitlicher Natur. Zum Zeitpunkt der städtischen Anfrage an Bahn und Freistaat hätten die Verhandlungen noch angedauert. Jetzt sei aber klar: die St.-Martin-Straße ist im Paket der Aufwertungen dabei, ließ die Bahn auch den BA wissen. Bis zum Jahresende soll die Detailplanung möglichst stehen. Im nächsten Jahr dann sollen die Detailplanungen einer Umgestaltung beginnen. Bis Ende 2018 soll das Projekt dann gesamt realisiert sein. Der BA zeigte sich mit den neuen, postiiveren Auskünften zufrieden – jedoch nicht ohne den Wirrwarr zwischen den Behörden und der Bahn zu kritisieren. Jetzt aber müsse »so schnell wie möglich realisiert werden«, was lange gedauert habe, fasste Obergiesing-Fasangartens BA-Chef Horst Walter (SPD) den Tenor im Gremium zusammen. Einigen Pendlern werden die Lokallpolitiker damit aus den Herzen gesprochen haben. Freilich: wie erwähnt – mit Blick auf den Kalender und das noch so ferne Jahr 2018 ist noch ein gutes Stück Geduld auf der Zeitschiene S-Bahnhof-Ertüchtigung gefragt.

Harald Hettich

Artikel vom 11.07.2013
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