Kunst- und kirchengeschichtliche Führung

Oberschleißheim · Goldene Gottesmutter

Oberschleißheim · Im alten Schloss Schleißheim in der Sammlung Weinhold, gibt es am Sonntag, 21. Juli, 14 Uhr, unter dem Titel »Das Gottesjahr und seine Feste« eine Führung mit Inge Kreuz über die Ikone der Gottesmutter von Kazan. Der ausschließlich in Russland bekannte Gnadenbildtypus der Gottesmutter von Kazan war bis zur Revolution die meistverbreitete Mariendarstellung im Zarenreich.

Ihr Festtermin ist der 8. Juli. An diesem Tage des Jahres 1579 ereignete sich in der tatarischen Hauptstadt Kazan das Ursprungsmirakel der wundertätigen Ikone. Das Gottesmutterbild spielte als Beschützer der Romanov-Dynastie (1613 bis 1917) und sogar als siegreiches Feldzeichen in zahlreichen historisch bedeutenden Schlachten wie in Borodino gegen Napoleon die Rolle eines Reichpalladiums. Die Ikone, deren Erkennungsmerkmal ein aufrecht stehender frontal dem Betrachter zugewandter Jesusknabe ist, zeigt ein Schulterbild der Gottesmutter mit leicht zum Sohn geneigtem Haupte.

Der gegürtete goldene Chiton und der gleichfarbene Schulterüberwurf (Himation) des Knaben sind, wie das purpurne Schultertuch der Gottesmutter (Maphorion), mit einem Goldgespinst überzogen (Assist). Die älteste erhaltene Kopie von 1606 – das Urbild der Ikone ist verschollen – bewahrt die Tret'jakov-Galerie. Maler der wenig jüngeren Schleißheimer Ikone dürfte das Urbild gekannt haben. Die Teilnahme an der Führung ist kostenlos. Der Eintritt ins Museum kostet drei, ermäßigt zwei Euro. Treffpunkt in der Kassenhalle.

Artikel vom 19.07.2013
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