Zu viel Schlamm und Blätter im Thenner See

Wartenberg · Trübe Badefreude

Beliebt ist der Thenner See als Badegewässer in weiten Teilen des Landkreises. Jetzt werden Vorschläge zur Verbesserung der ökologischen Situation diskutiert.	Foto: sy

Beliebt ist der Thenner See als Badegewässer in weiten Teilen des Landkreises. Jetzt werden Vorschläge zur Verbesserung der ökologischen Situation diskutiert. Foto: sy

Wartenberg · Der schlechte Zustand des Thenner Sees macht den Behörden zunehmend Sorgen. Das beliebte Badegewässer gehört dem Landkreis Erding und lockt Besucher aus großen Teilen der Region an. Die Wasserqualität ist zwar noch gut, dennoch wurden jetzt gravierende Mängel festgestellt. Das wurde bei einem Termin öffentlich, den die CSU in Wartenberg angesetzt hatte.

Bei dem Termin hatten sie auch die eingeladen, die seit vielen Jahren am See für die Sicherheit sorgen und darum das Gewässer besser kennen als alle Kommunalpolitiker zusammen: Die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) hat gleich eine ganze Mängelliste erstellt, die dem Landrat vorgelegt wurde. Sie enthält teilweise ernste Sicherheitsbedenken. So ist der See teilweise so flach, dass Kopfsprünge ein unkalkulierbares Risiko werden können. Der Kreischef zog die Augenbrauen hoch, als die DLRG-Vertreter das vortrugen. Die Uferbefestigung ist gut und recht, aber Einstiege vor allem für Menschen, die nicht mehr so sicher zu Fuß sind, sollten schon sein, so die DLRG weiter. Es habe schon Fußverletzungen bei Badegästen gegeben. Der Grund, warum der See mit einer durchschnittlichen Tiefe von drei Metern an den Stegen, von denen gesprungen wird, so flach ist, haben die Verantwortlichen auch schon gefunden: Der See verlandet zunehmend.

Am Grund ist eine mindestens 50 Zentimeter dicke Schlammschicht, es gibt so gut wie keine Wasserpflanzen mehr im See. Der Schlamm wiederum stammt von den Pappeln rund um den See. »Die machen einfach Dreck.« Tatsächlich trieb eine dicke Schicht pflanzliches Material auf dem Wasser, als die Kommunalpolitiker den Badesee besuchten. Die verfault, saugt sich voll, sinkt ab. Dieser Vorgang, wenn er sich über Jahre wiederholt, bildet die besagte Schlammschicht. Diese sollte, so die DLRG, abgesaugt oder ausgebaggert werden. Niemand wollte gleich einen Kahlschlag rund um den See.

Das würde den Charakter des Gewässers gründlich verändern. Aber Auslichten, das könnte eine Lösung sein, wie CSU-Ortsvorsitzender Markus Straßberger meinte. Das Problem sei auch, dass kaum Wind an das Gewässer kommt, so dass der Sauerstoffeintrag reduziert ist. Die Toilettenanlagen sollten modernisiert und die Umkleidekabinen ersetzt werden, so die weiteren Wünsche. Letzterer wird noch in dieser Saison erfüllt. Der zuständige Mitarbeiter besah sich die inzwischen teilweise verfaulte Holzkonstruktion und entschied, dass das Geld für das Material im Haushalt vorhanden sei, die neuen Umkleiden könnte der Bauhof selbst bauen. Weitere Wünsche zur Attraktivitätssteigerung wäre ein Beachvolleyballplatz, so die DLRG. Wie notwendig es ist, etwas zu tun, machte Straßberger an einer Beobachtung deutlich: Es gebe bereits Leute, die lieber in die Nachbargemeinde Langenpreising an den dortigen Badesee fahren, sagte er. Die Lebensretter hatten aber auch die ganz kleinen Badegäste im Blick und regten weiter an, einen Kinderspielbereich mit einer klaren Abgrenzung zum tiefen Wasser zu schaffen. Alle diese Vorschläge werden jetzt weiter diskutiert. Landrat Martin Bayerstorfer sprach von einer wichtigen Stoffsammlung und dankte dem Ortsverband der CSU für die Initiative.

sv

Artikel vom 04.07.2013
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