Grünwalder »Kindernest« e.V. sucht dringend Helferinnen

Grünwald · Für Mutter und Kind

Engagieren sich im Verein für Mütter in Not: Karin Ayx, Margarethe Wimmreuther, Edith Riemann und Ingrid Wimmer (v. l.). 	Foto: hw

Engagieren sich im Verein für Mütter in Not: Karin Ayx, Margarethe Wimmreuther, Edith Riemann und Ingrid Wimmer (v. l.). Foto: hw

Grünwald · Alleinerziehend, möglicherweise noch mit Zwillingen und niemanden, der einem mal die Kinder abnehmen oder sein Ohr leihen möchte. Das Leben kann hart sein, wissen die Helfer von »Kindernest e.V.«. Der Grünwalder Verein kümmert sich seit 2008 rein ehrenamtlich um frischgebackene Mütter in Not.

Die mittlerweile 15 Mitglieder des Vereins besuchen wöchentlich ihre »Patenfamilie«, verbringen dort einige Stunden, in denen sie mit den Kindern spielen, sie füttern und fahren spazieren, einfach um den Müttern ein wenig Zeit für sich zu verschaffen. »Gerade Mütter von Zwillingen kommen oft kaum noch zum Schlafen«, weiß Ingrid Wimmer aus Erfahrung. Auch der Umstand, alles alleine bewältigen zu müssen, zermürbe die Mütter, berichtet Edith Riemann aus ihrem Erfahrungsschatz. Nach dem Eintritt in den Ruhestand war für sie klar gewesen: Nur zu Hause sitzen wolle sie nicht. Zusätzlich zu dem Nachmittagstermin besucht sie »ihre« Familie noch an einem Abend, damit die Mutter ein wenig länger im Büro bleiben könne. Ihre Kleinen seien ihr im Laufe der Zeit richtig ans Herz gewachsen. Es sei schön mitzuverfolgen wie sich die Kinder entwickelten und gedeihten.

Außerdem, bekennt sie, halte dieses Ehrenamt sie obendrein auch noch fit, denn die langen Spaziergänge mit den Kindern täten auch ihr regelmäßig gut. Nicht nur zu den Kindern, sondern auch zu den Müttern entwickele sich nicht selten eine intensive Beziehung im Lauf der Zeit, berichtet auch Margarethe Wimmreuther. Als ihre erste »Pflegefamilie wegzog, habe es sogar Tränen auf beiden Seiten gegeben, verrät die engagierte Münchnerin. Mittlerweile betreut sie »ihre« dritte Familie, und hat viel Spaß an dieser Aufgabe gefunden. »Man bekommt unheimlich viel zurück von den Müttern und von den Kindern«, betont Margarethe Wimmreuther. Viele Mütter seien zuerst skeptisch, denn der Irrglaube, alles eine schaffen zu müssen, wenn man eine gute Mutter sein wolle, sei weit verbreitet, wissen die Helferinnen.

Der Kontakt zu den Eltern laufe vielfach über Krankenhäuser und Kinderarztpraxen, die sehen, hier ist eine junge Mutter, die dringend Hilfe benötigen würde, erklärt Karin Ayx. Das Team besteht derzeit aus 15 Helferinnen. »Viel zu wenig für die vielen Nachfragen, denn der Bedarf ist riesig«, weiß die engagierte Grünwalderin. Schweren Herzens muss sie deshalb auch immer wieder Bitten ablehnen, da einfach keine weiteren Kapazitäten mehr frei sind.

»Wir suchen deshalb dringend nach Helferinnen, die sich einmal in der Woche drei bis vier Stunden Zeit für andere Menschen nehmen wollen«, so ihre Bitte. Wer sich den aktiven Damen anschließen möchte, der kann sich unter Telefon 64 91 40 77 oder unter karinayx@t-online.de beim »Kindernest« melden.

hw

Artikel vom 02.07.2013
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