Berg am Laim vorübergehend im Alarmzustand

Wieder eine Fliegerbombe in München!

Berg am Laim/München · Bei Bauarbeiten wurde am Dienstag, 2. Juli, in Berg am Laim eine Fliegerbombe aus dem zweiten Weltkrieg entdeckt. Gegen 15 Uhr konnte der Sprengkörper entschärft werden. Laut Experten war die 250-Kilogramm-Bombe noch immer scharf. Wegen der groß angelegten Evakuierung wurde die geplante Entschärfung um 12 Uhr verschoben.

Auf dem Grundstück an der Ecke Hansjakobstraße/Roßsteinstraße wurde der Sprengkörper entdeckt, der vor rund 70 Jahren bei einem Angriff über München abgeworfen wurde, aber nicht explodiert ist. Seitdem lag die Bombe im Berg am Laimer Untergrund. Es wird bei weitem nicht die letzte Weltkriegsbombe sein, die in München entdeckt wird. Im vergangenen August hatte die spektakuläre Sprengung eines Blindgängers in Schwabing bundesweit für Aufsehen gesorgt. Dabei war auch das nähere Umfeld zum Teil stark beschädigt worden.

Damals waren die Experten des Kampfmittelräumdienstes zu dem Entschluss gekommen, die Bombe »kontrolliert« zu sprengen – sofern Kontrolle in einem solchen Fall überhaupt möglich ist. Diesmal lag der Fall anders. Die hochgefährliche Entschärfung hat die Gefahrenlage in Berg am Laim beendet.

Obwohl das Pressehochhaus des Süddeutschen Verlags sich nicht in der unmittelbaren Gefahrenzone befindet, wurde es zwischenzeitlich evakuiert. Insgesamt mussten laut Mitteilung der Feuerwehr rund 1000 Menschen aus dem Gefahrenbereich gebracht werden.

Auch der Bahnverkehr wurde massiv beeinträchtigt. Im S-Bahn- sowie im Regional- und Fernzugzugverkehr im Großraum München sowie auf den Strecken in Richtung Rosenheim und Mühldorf kam es zu größeren Verspätungen und Zugausfälle. Auf polizeiliche Anordnung musste der Streckenabschnitt Riem–Ostbahnhof komplett gesperrt werden. Zwischen 11.45 Uhr und kurz nach 15 Uhr war Berg am Laim komplett für den Zugverkehr gesperrt. Ein Teil der S-Bahnen wendete vorzeitig, ein anderer Teil pendelte zwischen seinem Endhaltebahnhof und dem Münchner Hauptbahnhof hin und her. Lediglich die Züge der Linien S3, S7 und S20 verkehrten auf dem Regelweg.

Da im Zuge der Bombenentschärfung auch die S-Bahn- und Regionalzugwerkstatt in Steinhausen über drei Stunden komplett gesperrt werden musste, entfielen im Münchner S-Bahn-Bereich im nachmittäglichen Berufsverkehr die Züge des Zehn-Minuten-Takts. Insgesamt mussten die Reisenden aufgrund der Streckensperrung zwischen Riem und Ostbahnhof deutliche Verzögerungen in Kauf nehmen. Im S-Bahn- und Regionalzugverkehr waren über 100 Züge von Verspätungen und Teilausfällen betroffen. Im Fernverkehr über Rosenheim, Salzburg und Kufstein waren mehr als zehn Züge verspätet. Nach der Entschärfung der Fliegerbombe dauerte es noch bis in die Abendstunden, ehe sich die die Lage auf der Schiene rund um München wieder vollends entspannt hatte.

Artikel vom 02.07.2013
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