Manche stehen vor dem Nichts

München · Unterstützung für die Flutopfer in Niederbayern

Der hohe Pegel der Isar in München hatte eher Schauwert, andere Regionen hatten bekanntlich nicht so viel Glück. Foto: A. Wild

Der hohe Pegel der Isar in München hatte eher Schauwert, andere Regionen hatten bekanntlich nicht so viel Glück. Foto: A. Wild

München · Auch wenn München und die umgebenden Landkreise vergleichsweise glimpflich davonkamen beim Jahrhundert-Hochwasser – trotzdem musste die Münchner Feuerwehr speziell in den isarnahen Stadtvierteln Haidhausen und Au zu gut 200 Einsätzen ausrücken.

In der Regel eher beratend als abpumpend. Ursache war nämlich weniger der hohe Pegel der Isar, sondern der angestiegene Grundwasserpegel. Und so half nur Warten auf das Absinken. Andere Regionen hatten bekanntlich nicht soviel Glück. Umso wichtiger ist jetzt die Unterstützung für unsere Nachbarn in Niederbayern. Die Menschen in den dortigen Hochwassergebieten lassen sich aber nicht unterkriegen, nach dem ersten Schock hat dort das große Aufräumen begonnen.

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„Mamas helfen“ und packen richtig an

Diana Schmelber und Beatrice Umseher etwa haben in Passau eine Hilfe für Hochwasser-Opfer gegründet. „Mamas helfen!“ heißt die Gruppe, die von Diana Schmelber und Beatrice Umseher am vergangenen Montag ins Leben gerufen wurde und auf unglaubliche Resonanz traf. „Ich dachte einfach: Wahnsinn, was das für ein Unglück ist und wollte unbedingt helfen“, meint Diana Schmelber, die in Windorf lebt und wegen des Hochwassers – die Brücke über den Perlbach ist gesperrt – rund zehn Kilometer Umweg zum 500 Meter entfernten Discounter fahren muss. Die vielen Spenden für „Mamas helfen“ füllen die Halle des ehemaligen Zoo Käser an der Neuburger Straße 123 in Passau. „Wir sind sprachlos“, meint Bea- trice Umseher zur überwältigenden Resonanz und zur Hilfsbereitschaft der Menschen in Passau, nein, aus ganz Deutschland. „Es kam sogar jemand mit Sachspenden aus 400 Kilometer Entfernung“, kann Beatrice Umseher es selbst kaum fassen. Menschen aus Ost- und Norddeutschland, die in Passau schon einmal Urlaub gemacht haben, rufen an, um zu fragen, wie sie helfen können.

Alles kommt den Hochwasser-Opfern zugute

„In ganz Deutschland gibt es Menschen, die von der Flut betroffen sind. Da ist es doch besser, regional zu helfen. Es gibt schließlich so viele Menschen, die vieles oder alles verloren haben.“ So wie eine Freundin von Beatrice Umseher, die – jüngst Mutter geworden – durch die Hochwasser-Katastrophe vor dem Nichts steht.
Der Kindergarten in Passau-Hals wurde bereits mit neuen Spielsachen bestückt. Ebenso der Altstadtkindergarten. Der Babynahrungs-Hersteller Hipp lieferte kostenfrei acht Paletten Kindernahrung an. Und NUK spendete Fläschchen und vieles mehr. „Alles, was hier überschüssig ist, liefern wir nach Deggendorf. Wirklich alles kommt den Hochwasser-Opfern zugute!“, erklärt Beatrice Umseher und fügt an: „Wir helfen aber nicht ausschließlich Frauen, Mütter und Kindern. Schließlich sind auch Männer Hochwasser-Opfer. Und viele Tiere brauchen Futter oder auch ein neues Körbchen. Und wer keine Sachspenden beitragen kann, kann Wäsche waschen für Hochwasser-Opfer oder auch auf die Tiere aufpassen. Es gibt wirkliche unzählige Möglichkeiten zu helfen!“
Die Menschen rücken zusammen, helfen einander, stehen sich in der Not bei. Eine unglaubliche Solidarität über die Grenzen betroffener Städte und Bundesländer hinweg, die Diana Schmelber und Beatrice Umseher quasi schlichtweg umgehauen hat. Von Tatjana Brand und Michaela Schmid

Auch Sie können helfen

Bitte spenden Sie für die Flutopfer der Hochwasser-Katastrophe in Ostbayern: Stiftung der Passauer Neuen Presse, Stichwort: PNP-Fluthilfe, Kontonummer 30 365 373, BLZ 740 500 00, Sparkasse Passau
Bitte geben Sie beim Verwendungszweck auf dem Überweisungsformular Ihre Adresse an. Für die Geltendmachung genügt bei Spenden unter 200 Euro ein Überweisungsbeleg.

Artikel vom 13.06.2013
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