Tanzpaar tanzt von einem Sieg zum nächsten

Oberhaching · Boogie im Blut

Cornelia Versteegen und Stephan Eichhorn freuen sich über ihren Sieg beim World Cup in Lillehammer.	Foto: hol

Cornelia Versteegen und Stephan Eichhorn freuen sich über ihren Sieg beim World Cup in Lillehammer. Foto: hol

Oberhaching · »Es ist einfach ein tolles Gefühl bei unserem 50. gemeinsamen Turniertanz seit 2010 gleich zweimal den 1. Platz zu erreichen«, strahlten Cornelia Versteegen und Stephan Eichhorn, die erst letzte Woche bei der Landesmeisterschaft Boogie Woogie für Hessen/Saarland/ Rheinland-Pfalz sowohl in der Haupt- wie auch in der Oldieklasse Sieger wurden.

»Beim Boogie Woogie muss das Tanzpaar fein aufeinander abgestimmt sein und schnell intuitiv erspüren, welche Figur der Partner als nächstes vorhat«, sind sich die beiden einig. Und diese Taktik geht eindeutig auf, konnte das Tanzpaar doch im April im norwegischen Lillehammer sogar den 1. Platz beim World Cup erringen. Seit 2010 tanzen Versteegen und Eichhorn höchst erfolgreich miteinander und gewannen bereits zahlreiche Preise in ganz Europa. »Intensives Training ist dazu natürlich die Voraussetzung«, erklärte Versteegen. Gerade dabei hat es das Paar jedoch nicht einfach, denn während Cornelia Versteegen in Oberhaching lebt, kommt Stephan Eichhorn aus Luzern. Das bedeutet für beide fast jede Woche Richtung Deutschland oder in die Schweiz zu reisen. »Manchmal treffen wir uns auch in der Mitte am Bodensee, wo wir eine gute Trainingsmöglichkeit haben«, sagte Eichhorn.

Doch die gemeinsame Leidenschaft für das Tanzen lässt das Paar alle Mühen vergessen. Sie empfinden den Boogie Woogie als faszinierende Herausforderung, unter anderem weil er viel Raum für Interpretation und spontane Einfälle lässt. Das ist auch gar nicht anders möglich, denn die Tänzer erfahren erst auf der Tanzfläche, welches Lied kommt und müssen sich entsprechend schnell einstellen. »Und die Harmonie ist eigentlich nur über viel Training zu schaffen«, sagt Versteegen. Zwar sind die zum Teil fast schon akrobatischen Figuren bis ins Detail eingeübt, doch wann und wie sie auf der Bühne getanzt werden, entscheidet das Paar erst im Augenblick davor.

»Besonders spannend sind kurze Pausen im Lied, die es dann geschickt zu überbrücken gilt«, berichtete Eichhorn. Doch neben dem lebhaft-kessen und bei den meisten bekannten Boogie Woogie gibt es auch die langsame Variante, die in jedem Finale dazugehört. »Viele kennen das gar nicht und sind erstaunt wie elegant der Boogie hier wirken kann«, erklärte Versteegen. Die fantasievollen Kleider dazu entwirft sie eigenhändig. Im letzten Jahr gab es für die begeisterten Tänzer jedoch einen herben Rückschlag, als Cornelia Versteegen schwerwiegende Bandscheibenprobleme bekam und sogar zeitweise halbseitig gelähmt war. Schnell folgte die zum Glück rettende Operation. »Trotzdem musste ich auf der Reha erst wieder lernen, überhaupt zu gehen«, erinnerte sie sich. Mit unglaublicher Ausdauer und Zähigkeit arbeitete sie daran, wieder tanzen zu können und bereits ein halbes Jahr später im September 2012 belegte das Paar bei der Staatsmeisterschaft in Österreich den 1. Platz. »Eigentlich sind wir das ganze Jahr über in Europa unterwegs, ob nun bei den Nachbarn in der Schweiz und Österreich, oder in Frankreich, Polen und Norwegen«, betont das erfolgreiche Tanz-Duo. Möglich ist das nur, weil die jeweiligen Lebenspartner viel Verständnis mitbringen und beide außerdem selbstständig beruflich tätig sind. »Wir sind es eigentlich auch nicht anders gewöhnt«, betonten sie.

Versteegen ist bereits seit 27 Jahren im Tanzzentrum des TSV Hohenbrunn und hat 1990 dort die Boogie Magics mitgegründet. Eichhorn entdeckte seine Liebe zum Boogie Woogie 1989 bei einem Trainingswochenende seiner Tanzschule und war bereits wenige Zeit später mit einer Partnerin erfolgreich auf dem internationalen Parkett. Die nächsten Ziele für das Tanzpaar stehen auch schon fest: so geht es im Sommer zur norddeutschen Meisterschaft nach Münster, zur Schweizer Meisterschaft nach Neuchatel und schließlich zum World Cup nach Rimini. hol

Artikel vom 11.06.2013
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