Tanz-Performance im Wolf-Ferrari-Haus

Ottobrunn · Flamenco trifft Ballett

Ballettschulleiterin und Hauptorganisatorin Marcella Weber (links), mit Flamenco-Tänzerin Carina La Debla und Musikschulleiter Robert Jobst-Förster. 	Foto: aha

Ballettschulleiterin und Hauptorganisatorin Marcella Weber (links), mit Flamenco-Tänzerin Carina La Debla und Musikschulleiter Robert Jobst-Förster. Foto: aha

Ottobrunn · Trotz stockender Durchführungsplanungen zum Umzug nach Neubiberg widmet sich die Ballettschule Ottobrunn (BOS) in Zusammenarbeit mit der RTM-Musikschule und dem Wolf-Ferrari-Haus am übernächsten Wochenende einem Tanzprojekt mit Special Guest:

Die Flamenco-Tänzerin Carina La Debla, die aus Bayern stammend im Mutterland des Flamenco lebt, hat mit 50 Kindern der BOS ein Tanzprogramm auf die Beine gestellt, das in lebendigen, kunstvollen Szenen die Leidenschaftlichkeit und Expressivität spanischer Flamenco-Tänze zeigt. »Die Tänzer mussten kapieren, dass man im Flamenco Rhythmus tanzt, nicht Bewegungen wie beim normalen Ballett«, beschreibt Carina im Pressegespräch den Kern ihrer Arbeit.

Lediglich vier Mal kam Carina La Debla seit November aus Sevilla für einige Stunden zu Proben in die Ballettschule gereist. Sie hat mit den Kindern die Choreographie der Szenen erarbeitet, hat geschaut, was sie können und hat nach und nach Programm, Musik und Tanzformationen entwickelt. Andrea Beyer, die stellvertretende Ballettschulleiterin, notierte sich »nach alter Schule« (La Debla) jede Bewegung, Drehung, Stellung, Richtung mit und übte mit den Tänzerinnen und dem einen Tänzer das Gezeigte. »Beim nächsten Mal war 80 Prozent von dem, was ich gezeigt habe, da. Purer Luxus!«, erzählt Carina lebendig: »Mit keiner anderen Ballettschule hätte ich sowas gemacht«, unterstreicht sie ihre Begeisterung über die Disziplin, das Rhythmusgefühl und die Vorbildung der »Kinder« zwischen neun und 14 Jahren.

Doch wie lehrt man jungen Kindern komplizierte Rhythmen? La Debla bezeichnete eine Rhythmisierung des 12-er-Takts als »Kirsche«, eine andere als »Banane« und eine dritte als »Apfel«. Für die zweite Kindergruppe änderte sie die Betonungen der Obst-Rhythmikmuster. So dass ein »Frischer Obstkorb aus Spanien« entsteht, wenn alle Kinder gemeinsam mit Sprechen, Spielen und Tanzen mehrere Varianten der Flamenco-Richtung »Sevillanas« zeigen. Übrigens hat die UNESCO den Flamenco 2010 zum »Erbe der Menschheit« erkoren. Beispiele dieses Erbes zeigt die Tanzperformance »Ballettschule Ottobrunn meets Flamenco« am 22. Juni um 19 Uhr und am 23. Juni um 17 Uhr im Wolf-Ferrari-Haus, Ottobrunn. Karten gibt es unter Telefon 60 80 83 02. Nähere Infos zu den Schulen bieten die Tage der offenen Tür am 14. (RTM Musikschule im Haidgraben 1c) und 28. Juni (Ballettschule Ottobrunn in Schule III, Einsteinstraße 7/UG), jeweils von 15 bis 18 Uhr. Angela Boschert

Artikel vom 14.06.2013
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