So seh ich das! Münchner SamstagsBlatt-Redakteurin Gabriele Heigl zum Thema

München · Dauertief und Selbstmitleid

Es gibt kein schlechtes Wetter nur die falsche Kleidung. Man kann es nicht ändern, nimm es also wie es ist. Alles eine Frage der Einstellung, es hilft ja nichts. – Ja, der klugen Sprüche von immer sonnigen Gemütern gibt es genug.

Allein: Ich kann sie nicht mehr hören! Die letzten Tage zählte ich zum rapide wachsenden Anteil der Münchner, die in einem stabilen Stimmungstief versanken. Graue Straßen, graue Gesichter, graues Gemüt. Und dazu statt Sonnenbrille, Sandaletten und Sommerkleid die wolligen Klamotten vom Januar, die längst eingemottet im Winterquartier verstaut waren.
Kluge Sprüche kann ich auch: Es reicht jetzt! Wir haben genug gelitten! Womit haben wir das verdient? Gerade bei sintflutartigem Dauerregen geht bei mir nichts ohne eine tüchtige Portion Selbstmitleid.
Also Wetter: Reiß dich jetzt endlich mal am Riemen und starte dein Alternativprogramm – und bleibe dabei! Und an meine Mitmenschen – bitte verschont mich auch mit diesen Sätzen, die spätestens nach drei Tagen azurblauem Strahlen wieder die Runde machen: Gott, ist es heut’ heiß! Stell doch mal die Klimaanlage an! Und: So viel Sonne hätte es jetzt auch wieder nicht gebraucht! So seh ich das.

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Artikel vom 06.06.2013
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