Bis 2014 soll das »Computer-Rathaus der Stadt« fertiggestellt sein

Moosach · Das »Großhirn« im Bau

Bei der Grundsteinlegung: Stadtwerke-Chef Dr. Florian Bieberbach und Bürgermeisterin Christine Strobl. 	Foto: SWM

Bei der Grundsteinlegung: Stadtwerke-Chef Dr. Florian Bieberbach und Bürgermeisterin Christine Strobl. Foto: SWM

Moosach · Noch hat jedes städtische Amt in München ein eigenes Rechenzentrum. 30 bis 40 sind das etwa. Viele dieser dezentralen Rechenzentren will die Stadt nun im sogenannten IT-Rathaus in Moosach bündeln, dem künftigen »Großhirn« der Stadt.

Dieses Groß-Rechenzentrum entsteht derzeit auf dem Stadtwerkeareal zwischen Dachauer Straße und Georg-Brauchle-Ring. 2014 soll das »Computer-Rathaus der Stadt« fertiggestellt sein und von den rund 660 Mitarbeitern bezogen werden. Es ist mit einer Gesamtfläche von rund 37.200 Quadratmetern geplant. In dem Komplex wird die Informations- und Telekommunikationstechnik der Stadt untergebracht sowie ein Dienstleistungszentrum mit zwei Bürogebäuden. Mit dem Neubau kommt nun bald eine weitere wichtige Einrichtung für ganz München nach Moosach: Abfallwirtschaftsbetrieb und Stadtwerke-Zent­rale sind schon da und befinden sich in nächster Nähe. Dazwischen wird im nächsten Jahr das IT-Rathaus mit einer Metall-/Glasfassade aus farbigen bunten Lamellen einen neuen architektonischen Akzent setzen. Die Fassade soll an einen Strichcode erinnern – passend zum Interieur.

Weiterer Artikel zum Thema

Die Bauten für Münchens künftiges Großrechenzent­rum wurden vom Stuttgarter Architektenbüro »h4a Gessert+Randecker« entworfen. »Durch die Gestaltung der Fassade erhält das IT-Rathaus München eine eigene Identität«, so Architekt Christoph Dietz. Das Computer-Rathaus besteht aus mehreren Gebäuden. Dazwischen wird es Gärten, Atrien und Innenhöfe geben, als Treffpunkt für die Mitarbeiter. Es werde »ein Ort mit starker Identität und lebendiger Atmosphäre«, so Dietz. Bauherr des IT-Rathauses sind die Stadtwerke München (SWM). Damit würden sie nun ein weiteres Mal erfolgreich als Bauherr für die Stadtverwaltung auftreten, lobte Bürgermeisterin Christine Strobl bei der Grundsteinlegung im April. Der »Großkonzern Landeshauptstadt München« benötige einen neuen zentralen Dienstleister. Diese Konzentration biete viele Vorteile, betonte Stadtwerke-Chef Dr. Florian Bieberbach. Nach dem Umzug in das Computer-Rathaus nach Moosach würden dezentrale Standorte der Stadtverwaltung frei und könnten einer neuen Nutzung, wie dem Wohnungsbau, zugeführt werden.

Bei der Planung des »Computer-Rathauses« haben die Stadtwerke eigenen Angaben zufolge auch auf nachhaltige Aspekte wert gelegt. So werde »der große Kältebedarf des Rechen- und Druckzentrums« von den Stadtwerken durch ökologische Kälteversorgung gedeckt. Das heißt, die Räume mit den Großrechnern werden nicht, wie sonst üblich, durch eine mit Strom betriebene Klimaanlage abgekühlt, sondern ganz umweltfreundlich mit kaltem Grundwasser. Das ehemalige Gaswerksareal entwickelt sich mehr und mehr zu einem High-Tech-Standort. Viele Jahrzehnte gab es dort eine Industrie- und Produktionsstätte für Stadtgas. Die großen Kessel und Schornsteine des Gaswerks haben das Bild Moosachs in dieser Zeit geprägt. Längst ist fast alles weggerissen, bis auf einige denkmalgeschützte Bauten wie den alten Wasserturm. Stattdessen stehen dort nun moderne Glaskomplexe mit Büros und IT-Laboren. ws

Artikel vom 04.06.2013
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...