Jungbauern treten beim »Bremswongziang« an

Zorneding · Zornedings Hengste

Wer den stärksten Schlepper hat, wird sich beim Zornedinger »Bremswongziang« am 2. Juni zeigen. Foto: privat

Wer den stärksten Schlepper hat, wird sich beim Zornedinger »Bremswongziang« am 2. Juni zeigen. Foto: privat

Zorneding · Zornedinger »kämpfen« nach amerikanischem Vorbild: Vor der Industrialisierung wurden Pferde vor den Pflug gespannt, heute sind es tonnenschwere Traktoren. Genauso beim Bremswagenziehen: Aus dem bei amerikanischen Farmern beliebten »Horse Pulling«, bei dem Pferde schwere Gewichte um die Wette ziehen müssen, entwickelte sich in den 60-er Jahren das »Tractorpulling«, bei dem es darum geht, mit seinem Traktor einen mit Gewichten beladenen Anhänger – den sogenannten Bremswagen – so weit wie möglich auf der 100 Meter langen Wettkampfbahn zu ziehen. In Bayern heißt das »Bremswongziang«.

Wie das Ganze in der Praxis aussieht, kann man am Sonntag, 2. Juni, in Zorneding erleben. Dort veranstalten die Jungbauern nach der gelungenen Premiere 2012 zum zweiten Mal dieses Spektakel. Im Landkreis Ebersberg sind sie die einzigen, die das machen. Darauf ist der Vorsitzende der Jungbauern, Johann Böhm, stolz. Nachdem die Idee im Spätsommer 2011 geboren war, waren die rund 100 Mitglieder der Interessengemeinschaft über ein halbes Jahr mit den Vorbereitungen beschäftigt. Das größte Problem ist laut dem 26-Jährigen gewesen, eine geeignete Fläche für den Traktorwettkampf zu finden. Brach liegende Felder gibt es nicht allzu viele, außerdem muss der Untergrund relativ fest sein. Dieses Jahr findet das »Bremswongziang« auf dem Gelände neben dem Bauhof, nahe der Bucher Straße 7, auf dem bald die Turnhalle errichtet wird, statt.

Vom kleinen Oldtimer-Fendt mit 15 PS bis hin zu großen Exoten wie einem russischen Kirovetz K701 mit 300 PS ist nahezu alles vertreten, was an Nutzfahrzeugen auf Äckern unterwegs ist. Gestartet wird in verschiedenen Gewichtsklassen bis über 10,5 Tonnen. Der Bremswagen ist ein eigens für diesen Wettbewerb gebautes Gerät, das je nach Leistung der Zugmaschine mit entsprechenden Gewichten beladen wird. Die Zornedinger haben ihn sich von Traunsteiner Kollegen ausgeliehen. Im Laufe der Zeit rutschen die Gewichte nach vorne und Erde schiebt sich davor auf. »Das macht es immer schwerer, ihn vorwärts zu kriegen«, sagt Böhm. Für andere Wettbewerbe in Deutschland werden die Schlepper oft getunt. Nicht so in Zorneding. Hier gehen sie in der Farmerklasse an den Start. »Das heißt, wir nehmen sie so her, wie wir mit ihnen arbeiten«, erklärt Jungbauer Böhm. Lediglich große Steine sieht man hier und da an der Front der Trecker hängen, damit sie vorne nicht hochgehen. »Der Hengst aus Zorneding«, rief vergangenes Jahr einer der Moderatoren vergnügt. Der Startschuss fällt am Samstag, 2. Juni, um 10 Uhr. Sollte das Wetter zu schlecht sein, wird der Termin auf Sonntag, 9. Juni, verschoben. Für die Besucher ist am ­Festplatz für Essen und Trinken gesorgt, Kinder finden auch verschiedene Spielmöglichkeiten. Als besonderes Schmankerl für die Teilnehmer wird ein Leistungsprüfstand vor Ort sein, an dem man die Zapfwellenleistung seines Schleppers messen lassen kann. Und für die Besucher gibt es ebenfalls ein besonderes Schmankerl: Um 13 Uhr bleiben die Maschinen für eine Weile stehen und die Burschen hängen sich selbst vor den »Bremswong«, um ihn mit reiner Manneskraft zu bezwingen. Für diese Gaudi sind auch andere Vereine eingeladen.

Nähere Informationen gibt es im Internet unter www.jb-zorneding.de. Aktuelle Nachrichten, weitere Informationen, Tipps und Termine zu den Landkreisen Ebersberg und München gibt es im Internet unter www.wochenanzeiger.de.

Artikel vom 28.05.2013
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