Spielplatztour der Moosacher SPD: Bürger äußern ihre Wünsche und Anliegen

Moosach · Für mehr Lebensqualität

Beim Spielplatztreff der Moosacher SPD kamen Bürger mit der Ortsvorsitzenden Julia Schönfeld-Knor (links) und mit Bezirksrat Gerhard Wimmer (2. von links) ins Gespräch. Foto: ws

Beim Spielplatztreff der Moosacher SPD kamen Bürger mit der Ortsvorsitzenden Julia Schönfeld-Knor (links) und mit Bezirksrat Gerhard Wimmer (2. von links) ins Gespräch. Foto: ws

Moosach · Friede, Freude, Eierkuchen – von wegen! Nach den Beobachtungen von Moosacher Bürgern laufen auf dem Spielplatz am Hartmannshofer Bach und auf der dazugehörigen Wiese immer wieder Hunde frei herum . »Das ist hier das Hauptproblem, und dass die Hunde auch ihr Geschäft verrichten«, sagte eine junge Mutter bei der Spielplatz-Tour der Moosacher SPD. Man müsse sehr aufpassen, dass die Kleinkinder nicht plötzlich in solch ein Häufchen treten. Außerdem »ist mal ein Hund auf mein Kind zugelaufen. Es hatte Angst«, beschwerte sich eine junge Frau.

Die SPD-Ortsvorsitzende Julia Schönfeld-Knor zeigte Verständnis für den Ärger der Mütter. Denn eigentlich sei die Situation eindeutig: Am Rande der Wiese und des Spielplatzes stehen kleine grüne Pfosten, sogenannte Hundepoller. Das heißt, Hundeverbot, »es dürfen keine Hunde auf die Wiese und auf den Spielplatz«, erläuterte die SPDlerin. »Kein Mensch kontrolliert das«, empörte sich eine Moosacherin. Es sei ja alles gut und schön, nur freilaufende Hunde selbst wissen nichts von dem Hundeverbot – und meist auch nicht Herrchen oder Frauchen.

Hinzu komme, beschwerten sich die Bürger, dass sich bei schönem Wetter einige Leute mit ihren Hunden auf den Parkbänken am Wegesrand aufhalten. Sie feierten zum Teil bis tief in die Nacht, seien laut, urinierten im Gebüsch und ließen ihre Hunde frei herumlaufen. Manche Frauen trauten sich deshalb nicht mehr, den Weg zu benutzen – aus Angst, von den Leuten auf der Parkbank angepöbelt zu werden, wurde berichtet. Schönfeld-Knor versprach, die Moosacher Polizei zu informieren und zu bitten, dass der zuständige Kontaktbeamte die Grünanlage westlich der Lauinger Straße öfter kontrollieren solle. »Man kann aber niemandem verwehren, sich auf eine Bank zu setzen«, betonte die Moosacher SPD-Ortsvorsitzende. Bezirksrat Gerhard Wimmer (SPD) wies zudem darauf hin, dass man das Problem nicht löse, indem man die Leute von der Parkbank vertreibe. »Denn dann sitzen sie woanders herum.« Deshalb baten die Sozialdemokraten alle Besucher des Grünzugs um mehr gegenseitiges Verständnis und um mehr Toleranz.

Eine Anwohnerin trug eine ganz andere Bitte heran: Die Mütter sollten ihren Kindern verbieten, die leeren Tüten aus den von der Stadt aufgestellten Hunde-Tüten-Spendern am Wegesrand rauszureißen. Manchmal »liegen 15 solcher Tüten am Hartmannshofer Bach herum«, ärgerte sich eine Spaziergängerin. Eine andere beschwerte sich, dass auf dem Weg in die Grünanlage auf Höhe der Tagesstätte an der Dillinger Straße Glasscherben auf dem Boden herumlägen. Dieses Problem gebe es auch anderswo im Viertel: So lägen in Teilbereichen der Saarlouiser Straße immer wieder kaputte Bierflaschen, leere Tüten und anderer Müll herum, berichtete eine Bürgerin. »Moosach soll schöner und sauberer werden. Das ist hier meine Heimat«, forderte eine andere Bürgerin. Schönfeld-Knor, auch Mitglied im örtlichen Bezirksausschuss, sah das anders: »Ich habe das Gefühl, dass es besser wird mit der Sauberkeit im Viertel.«

Im Übrigen wolle man im Herbst wieder eine Pflanzaktion wie im letzten Jahr machen und am Straßenrand Zwiebeln für Frühjahrsblüher in die Erde stecken. Vor dem Pelkovenschlössl am Moosacher St.-Martins-Platz und an der Trambahnkurve in der Bunzlauer Straße zum Moosacher Bahnhof hätten die Krokusse und anderen Frühjahrsblumen schön geblüht, fand Schönfeld-Knor. Im kommenden Jahr wolle man andere Ecken im Viertel auf diese Weise verschönern. »Und außerdem bekommen wir bald einen Brunnen«, kündigte die Stadtteilpolitikerin voller Stolz an. Das Wasserspiel werde Ende Juni am vielbefahrenen »Moosacher Stachus«, der Kreuzung Dachauer/Pelkoven/ Baubergerstraße, feierlich eingeweiht.

Ein Anwohner aus der Lauinger Straße war am Ende des einstündigen Spielplatztreffs mit der Moosacher SPD von der Kritik der Bürger genervt. »Es gibt Leute, die sich über alles beschweren«, sagte der 77-Jährige, der seit 52 Jahren in einem Wohnblock an der Lauinger Straße wohnt. Er sei als junger Mann im Jahre 1961 dort eingezogen und erinnerte sich, wie es damals noch war: »Früher lief hier der Schäfer mit seinen Schafen durch die Wiese.« Es gefalle ihm in dieser Ecke Moosachs immer noch sehr gut, »ich möchte hier nicht mehr weg«, betonte der Bürger. Zum Beispiel sei man von hier in nur 20 Minuten zu Fuß im Nymphenburger Schlosspark. »Ich bin der Meinung, dass hier in Moosach alles prima läuft – bis auf die Saufgelage hier auf der Parkbank.« Wenn nur seine Wohnung ein bisschen weiter weg liegen würde, seufzte der Moosacher.

Wally Schmidt

Artikel vom 28.05.2013
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