Oberschleißheimer Künstlerin liest Viertklässlern Fantasy-Märchen vor

Oberschleißheim · Von einem anderen Stern

Die Oberschleißheimer Künstlerin Tanja Cremer präsentierte ihr Märchenprojekt im Bürgerzentrum Oberschleißheim Viertklässlern der nahen Grundschule an der Parksiedlung. Foto: ws

Die Oberschleißheimer Künstlerin Tanja Cremer präsentierte ihr Märchenprojekt im Bürgerzentrum Oberschleißheim Viertklässlern der nahen Grundschule an der Parksiedlung. Foto: ws

Oberschleißheim · Ein Außerirdischer vom grünen Planeten Fryons ist bei uns gelandet. Wie es Wischiwocho ergeht, das erzählte die Oberschleißheimer Künstlerin Tanja Cremer den Viertklässlern der Grundschule Parksiedlung im Bürgerzentrum Oberschleißheim. Am Ende waren sie begeistert von dem Fantasy-Märchen »Wischiwocho und der grüne Zauberstein«, das Cremer, Mutter dreier Kinder, selbst geschrieben hat.»

Es ist eine Zaubergeschichte mit Bildern, die ihr kennt.« So begrüßt die Märchenerzählerin die Schüler, unter ihnen auch ihre neunjährige Tochter. Sie kennt Wischiwochos Erlebnisse natürlich schon und findet sie ganz toll. Ihre Freundin und die anderen sind hingegen noch gespannt auf die Geschichte, auch Rafael: »Ich lasse mich überraschen.« Wischiwocho wohnt auf einem grünen Stern und unternimmt eine Reise zum blauen Planeten, der Erde. Denn sein Vater brach zum blauen Stern auf, kehrte aber nie zurück. Für den Flug verwandelt sich der Bub in eine grüne Lichtwolke und landet abends an einem seltsamen Ort. Ein hell erleuchtetes futuristisches Dach ist zu sehen, darunter fahren komische Gefährte. Es ist die Endhaltestelle der Tramlinie 23 an der Münchner Freiheit.

Wischiwocho bleibt unsichtbar und spielt Kindern gerne einen Streich. Er entführt »ein seltsames Wesen auf vier Beinen« – ein Pferd. Die beiden finden Unterschlupf im alten S-Bahnhof Oberwiesenfeld am Rande des Olympiaparks. Der kleine Bewohner vom grünen Stern staunt: Im Vorbeifliegen sieht er »eine kraterähnliche Vertiefung mit ovalem Grün«, das Olympiastadion. Während Tanja Cremer ihre Zaubergeschichte vorliest, werden rund 65 München-Motive der Fotografin Dorrit Wess aus Milbertshofen an die Wand projiziert: Friedensengel, Siegestor und der »Walking Man« auf der Leopoldstraße. Denn die Schüler aus Oberschleißheim lernen im Unterricht gerade München kennen. Das Märchenprojekt wendet sich deshalb speziell an Viertklässler. Am Ende der Zaubergeschichte ist das Fußballstadion zu sehen. Wischiwocho nimmt gerade in einer Lichtwolke aus lauter Sternchen Abschied vom blauen Planeten und fliegt zurück auf seinen eigenen. Die Kinder sehen ein Zauberlicht und einen großen grünen Stern. »Das Zauberlicht war eine grüne Weihnachtskugel«, vermutet Rafael. Ob der Neunjährige recht hat, bleibt ein Geheimnis.

Das moderne Märchen ist vorbei. Die Kinder klatschen. Die Geschichtenerzählerin freut sich. »Ich habe lange an dem Märchen geschrieben. Das war eine Wahnsinnsarbeit«, sagt die 51-Jährige. In England geboren und in Baden-Württemberg aufgewachsen, kam sie nach München, um Anglistik zu studieren und blieb. Vor neun Jahren zog Tanja Cremer (zu erreichen unter der E-Mail-Adresse massamba-cremer@t-online.de) mit ihrer Familie nach Oberschleißheim. »Mir gefällt es hier gut«, sagt die freiberufliche Künstlerin. Am liebsten komponiert und dichtet sie englische Kinderlieder. Außerdem gibt sie an der Volkshochschule in Ober- und Unterschleißheim Englisch-Kurse. Und wer weiß, vielleicht schreibt sie ja wieder einmal ein Märchen – dann andersherum: Ein Oberschleißheimer Bub bricht zu einer Reise auf einen fernen Planeten auf, zu Fryons...

Wally Schmidt

Artikel vom 28.05.2013
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