»Battaglia«: Kampf zwischen Himmel und Hölle

Altstadt · Konzert mit Joel Frederiksen

Altstadt · Am Sonntag, 9. Juni, findet um 12.00 Uhr im Mars-Venus-Saal des Bayerischen Nationalmuseums das Konzert »Battaglia: Der Kampf zwischen himmlischen und luziferischen Mächten« statt. Es wird Musik von Carissimi, Kapsberger, Puliaschi, Zamboni, Frescobaldi gespielt, Interpreten sind Joel Frederiksen (Bass, Erzlaute) und Axel Wolf (Theorbe, Laute).

Jeder Ton kommt aus der Seele

Joel Frederiksen verfolgt das frühbarocke Ideal des sich selbst begleitenden Sängers. Sein warmer, souverän geführter Bass verbindet sich perfekt mit dem farbigen Lauten- und Theorbenspiel Axel Wolfs, bei dem jeder Ton aus der Seele kommend am rechten Platz sitzt. Das Programm verschafft einen Überblick über Musik aus dem barocken Rom. Schlachtengetümmel musikalisch darzustellen, war ebenso Sitte wie die Schilderungen der Kämpfe zwischen Gut und Böse. Der bekannteste unter den Komponisten, Giacomo Carissimi, wurde 1605 geboren und starb 1674 in seiner Heimatstadt Rom. Von 1628 bis zu seinem Tod war er Kapellmeister an der Basilica minor Sant'Apollinare des Collegium Germanicum. In seinem Werk Lucifer beschreibt er die Arroganz der gefallenen Engel und ihren Kampf mit den göttlichen Mächten in einer dramatischen Motette. Einer der wichtigsten Komponisten des Frühbarocks war Giulio »Romano« Caccini.

Er wirkte in Florenz, seine Camerata Florentina legte den Grundstein zur Oper; vermutlich wurde er aber in Rom geboren. Ein italienischer adeliger Lautenist und Komponist deutscher Abstammung, Johannes Hieronymus (oder auch Giovanni Girolamo) Kapsberger schrieb virtuose und exzentrische Stücke für Theorbe und nicht weniger interessante Lieder. Kapsberger gründete 1610 in Rom eine Akademie und liegt dort begraben. Der heute fast unbekannte Giovanni Puliaschi war zu seiner Zeit ein berühmter Sänger und Lautenist mit einem beeindruckenden Stimmumfang vom tiefen Bass- bis zur Tenorlage. Giovanni Zamboni, in Rom geboren, ist einer der letzten Komponisten für Erzlaute (oder Arciliuto).

Zum Organisten gepilgert

Girolamo Frescobaldi, Organist am Petersdom, war einer der einflussreichsten Musiker seiner Zeit als Komponist, Organist, aber auch als Lehrer (viele Deutsche sind zu ihm gepilgert). Sein Lied Donna siam rei di morte ist eine perfekte frühbarocke Monodie, mit einem expressiven und perfekt ausbalancierten Spiel zwischen Wort und Musik.

Karten (inklusive Museumseintritt) gibt es zu 20, ermäßigt 15 Euro (Behinderte, Schüler, Studenten) an allen bekannten Vorverkaufsstellen. Bestellung über das Ensemble Phoenix Munich unter Tel. 8575604 oder epm@gmx.de (ohne Vorverkaufsgebühren, Versandpauschale pro Bestellung 2 Euro, Zusendung gegen Rechnung).

Artikel vom 28.05.2013
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