5000 Euro für Bepflanzung am Klostersee

Ebersberg · Rund ums Becken

Die Vorstandmitglieder der Klosterseefreunde, Manfred Zoss, August Paul, Franz Schich, Stefan Riedmaier, Michael Lange (v. l.), übergaben Bürgermeister Walter Brilmayer (3. v. r.) 5.000 Euro für ökologische Maßnahmen. Foto: Sybille Föll

Die Vorstandmitglieder der Klosterseefreunde, Manfred Zoss, August Paul, Franz Schich, Stefan Riedmaier, Michael Lange (v. l.), übergaben Bürgermeister Walter Brilmayer (3. v. r.) 5.000 Euro für ökologische Maßnahmen. Foto: Sybille Föll

Ebersberg · Mit einer Spende in Höhe von 5.000 Euro unterstützt der Verein „Freunde des Klostersees“ die Stadt Ebersberg in ihrem Bemühen, die Badewasserqualität des natürlichen Freibades zu sichern. Nachdem die Gemeinde vergangenes Jahr für rund 80.000 Euro ein zweites Absetzbecken oberhalb des Sees am Priel bauen ließ, soll das Geld des Fördervereins nun für „ökologische Maßnahmen rund um das Becken“ verwendet werden, so Bürgermeister Walter Brilmayer bei der Scheckübergabe am vergangenen Dienstag.

Gemeint ist eine Bepflanzung, die dem aufgefangenen Wasser Nährstoffe entzieht und somit die Bildung von Algen verhindert. „Bei starken Regenfällen wird die Erde aus dem Ebersberger Forst in den See geschwemmt, der Schlamm ist idealer Nährboden für Algen und Bakterien“, erklärt Brilmayer. Mit dem Absetzbecken soll das Wasser aufgefangen und kontrolliert weitergeleitet werden, Sedimente und Schwebstoffe können sich darin absetzen. Ein 2011 errichtetes Absetzbecken bei Vorderegglburg habe sich bereits bewährt.

Im März 2011 war über den Klostersee ein Badeverbot verhängt worden, weil bei einer Wasserprobe eine zu hohe Konzentration an krankheitserregenden Keimen gefunden worden war, die beim Menschen zu schweren Durchfallerkrankungen führen können. Die Ursache: Fäkale Verunreinigung durch zufließende Gewässer. Neben den Einschwemmungen aus Eberbergs Höhen ist die Landwirtschaft ein weiteres Problem. Mittlerweile hat Ebersberg für über 60 Hektar rund um die Ebersberger Weiherkette Verträge mit den bewirtschaftenden Bauern abgeschlossen, die sich darin verpflichten, keine Gülle mehr aufzubringen. „Seit wir diese Maßnahmen ergriffen haben, ist die Wasserqualität im Klostersee prima“, so der Rathauschef. ­Allerdings sei dies auch wetterabhängig. 2012 habe man Glück gehabt, weil es nicht so heiß war. Eine zu lange Wärme­periode begünstigt die Bildung von gesundheitsgefährdenden ­Blau­algen und Keimen. Vor jeder Badesaison, im Frühjahr, wird der Wasserspiegel des Sees um einige Meter abgesenkt, damit die Ufer gesäubert werden können. Alle vier bis fünf Jahre wird das Wasser nahezu komplett abgelassen und der Seegrund von Schlick befreit, soweit das möglich ist. Denn in der Mitte ist der Klostersee fünf Meter tief, der Ablauf an der Eberhardtstraße liegt jedoch etwas höher.

Das Ganze ist in der Stadt eine kleine Sensation, denn bevor der Stöpsel gezogen wird, muss der See zunächst abgefischt werden. Das übernimmt der Ebersberger Fischereiverein, der bei der Gemeinde unter Vertrag steht. Karpfen, Zander, Hechte und Rotaugen sind nur einige der Arten, die sich im See tummeln. Nach der Aktion werden diejenigen, die nicht in der Zwischenzeit verspeist wurden, wieder eingesetzt, allerdings in einer ökologisch verträglichen Zusammensetzung: „Zu viele kleine Fische fressen das ganze Plankton, sind es zu wenige, haben die Großen nichts zu fressen“, erklärt August Paul, Vorstandsmitglied der Klosterseefreunde und Mitglied des Anglerbundes Ebersberg. „Wer hier badet und dann einen Klosterseefisch isst, erkennt ihn am Geschmack“, witzelte Brilmayer. Dass so viel für den See getan wird, verdankt die Stadt nicht zuletzt dem 2001 gegründeten Verein „Freunde des Klostersees“. „Sie schieben vieles an und sorgen für positive Stimmung in der Bevölkerung, wenn es darum geht, Geld für Investitionen in die Hand zu nehmen“, erklärte Brilmayer. Immerhin profitierten die Ebersberger vom Freibad, das nicht einmal Eintritt koste. An heißen Sommerwochenenden kämen schon mal 2.000 Badegäste. Er bedankte sich bei den Klosterseefreunden für die Spende und die „ideelle Begleitung“.

„Wir sind die Wadlbeißer“, bestätigte Vorstandsmitglied Michael Lange. „Wir sehen, wo es hakt und sorgen dafür, dass das in Angriff genommen wird“. Mittlerweile hat der Verein rund 300 Mitglieder. Weitere Informationen über den Verein gibt es im Internet unter www.freun de-des-klostersees.de. Aktuelle Nachrichten, weitere Informationen, Tipps und Termine zu den Landkreisen Ebersberg und München gibt es im Internet unter www.wochenanzeiger.de.

Von Sybille Föll

Artikel vom 23.05.2013
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