Unterhaching · Nachschlag für eine Millionen Euro

Unterhaching · Tief in die Haushaltskasse greifen muss die Gemeinde Unterhaching heuer für die Modernisierung der Grundschule in der Jahnstraße. Rund eine Million Euro kosten neue Toilettenanlagen, die Modellierung der Außenanlagen sowie die Modernisierung des Brandschutzes. Noch im vergangenen Jahr investierte die Gemeinde 770.000 Euro für einen dringend benötigten Anbau. Dieser war aus Kostengründen in Holzmodulbauweise gefertigt worden.

Es entstanden drei zusätzliche Klassenzimmer, die die Raumsituation an der Schule jetzt deutlich entspannen. Derzeit beginnt die Neugestaltung des Außengeländes in diesem Bereich. Aber die Schule ist in die Jahre gekommen. So gab es auch kein Vertun, der Gemeinderat stimmte einhellig für eine moderne, zeitgemäße Grundschule. Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD) betonte, dass die Toilettenanlagen mittlerweile gut 40 Jahre alt seien und deshalb nicht mehr dem Standard entsprächen. Ausnahme sei die erst kürzlich umgebaute neue barrierefreie Toilette im ersten Obergeschoss. Die restlichen Anlagen seien bis auf einige »Schönheitskorrekturen« oder dem Austausch defekter Teile nie erneuert oder saniert worden. »Es gibt zunehmend Schwierigkeiten mit maroden Abwasserleitungen«, betont der Rathauschef. Diese seien zwar häufiger repariert worden, dennoch sei zu befürchten, dass diese Probleme aufgrund des Alters immer wieder auftreten werden. Die Sanierung der Toilettenanlagen kostet die Gemeinde 420.000 Euro.

Weitere 430.000 Euro sind für jüngste Brandschutzmaßnahmen veranschlagt, die Sanierung der Flure steht auf dem Programm. Bereits vor zwei Jahren begann die Verwaltung mit der Sanierung der Klassenzimmerdecken. Der Einbau von so genannten Akustikdecken brachte die Schwachstelle ans Tageslicht. Während der Arbeiten zeigte sich, dass die Hohlkammerdecken ungenügend ausgeführt worden waren. Prüfungen durch Sachverständige hätten bestätigt, dass der Brandschutz in diesen Bereichen durch die fehlende Betonüberdeckung nicht gewährleistet war, erklärte Panzer.

Fast überall sind Arbeiten nötig

Nach Abarbeitung des Problems geht es jetzt um die Schulflure. Die Problematik: »Bei den Flurdecken ist es teils so, dass Leitungen frei in der abgehängten Decke laufen«, erläuterte Panzer. Diese müssten in Brandschutzkanäle verlegt werden, wobei sich die alten Kabelisolierungen womöglich als zu porös erweisen könnten. In diesem Fall müssten die Kabel komplett entfernt werden, befürchtet Panzer. Aber auch neue Feuerschutztüren, der Einbau einer Gipskartondecke im Aula-Bereich und der Austausch alter Wandfliesen im ersten und zweiten Obergeschoss stehen noch auf der Liste. »Die Fliesen sind an vielen Stellen gerissen oder abgesplittert und vorerst nur provisorisch abgeklebt«, berichtet der Bürgermeister. Aus Gründen des Verletzungsschutzes hätten diese längst entfernt werden sollen. Die Renovierung der Flure erfolge nun im Rahmen der Brandschutzmaßnahmen.

Bereits in den Sommerferien starten die Arbeiten an den Toilettenanlagen. Die Sanierung erfolgt in drei Bauabschnitten bis 2015, stets im Wechsel oder parallel zu den Brandschutzarbeiten. Dennoch finden die meisten der Maßnahmen bei laufendem Schulbetrieb statt.

K. Kohnke

Artikel vom 26.05.2013
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