Further Bad führt günstigeren Tarif ein

Oberhaching · Schwimmen nach Feierabend

Oberhaching · Auf dem Heimweg von der Arbeit noch einmal schnell ein paar Runden schwimmen. Diese Idee hatte wohl schon mancher an einem heißen Sommertag. Damit die Gäste des Naturbads Furth zur Realisierung dieses Traums nicht zu tief in die Tasche greifen müssen, möchte der Verein »Freunde Further Bad« in diesem Sommer einen günstigen Feierabend-Tarif einführen. Ab 17.30 beziehungsweise 18.00 Uhr soll der Eintritt für Erwachsene nach den Plänen des Betreibervereins nur noch zwischen 2,00 Euro und 2,80 Euro kosten.

Der Oberhachinger Gemeinderat hat bei seiner Sitzung Ende April die Zustimmung zu diesem neuen Tarif erteilt. Vorausgegangen waren dem positiven Beschluss allerdings einige längere Diskussionen, die sich vor allem um die Auswirkung des neuen Tarifs auf die Parkplatzsituation am Bad drehten. Denn zwar gilt in Oberhaching nach wie vor der Leitspruch »Mit dem Rad zum Bad«. Bewusst hat die Gemeinde beim Neubau des Bades vor vier Jahren auf die Errichtung eines Parkplatzes verzichtet. Lediglich für die Mitarbeiter stehen einige, wenige Plätze zur Verfügung. Alle anderen Badegäste sollen zu Fuß oder mit dem Fahrrad zum Bad kommen, so das Konzept. Doch, wenn auch gut gemeint, so ganz wollen die Badegäste das scheinbar nicht einsehen. Zahlreiche Autos säumen an schönen Sommertagen die Straßen nahe des Bades und, noch viel schlimmer, blockieren regelmäßig die Parkplätze der benachbarten Pizzeria.

Wenn die Badegäste nun aber auch noch mit einem Feierabendtarif direkt nach der Arbeit ins Bad gelockt werden, haben sie vermutlich ihr Auto dabei, so die Überlegung einiger Räte. »Das schmeißt das Prinzip ›Mit dem Rad zum Bad‹ über Bord«, argumentierte unter anderem Michael Thaller (CSU) und Margit Markl (SPD) erinnerte: »Es fahren leider nicht alle mit dem Rad.« Auch Bürgermeister Stefan Schelle (CSU) ist sich des Problems bewusst. »Wenn das Bad nicht vom Verein, sondern von einem Privatbetreiber geführt würde, würden wir über das Parken ganz anders reden. ›So eine Sauerei‹ hieße es dann«, mutmaßte er. Für Josef Ertl (CSU) ist die Sache deshalb klar: »Bevor das Parkplatzproblem nicht gelöst ist, kann ich nicht zustimmen.«

Eine Meinung der sich zwar etliche Mitglieder des Gemeinderats anschlossen, eine Mehrheit zur Ablehnung des Vereins-Antrags fand sich dennoch nicht. Der Vorschlag die Einführung des neuen Tarifs zurück zu stellen, bis die Parkplatzsituation geklärt ist, wurde mit 14:9 Stimmen abgelehnt. Die anschließende Abstimmung zur Einführung des Feierabendtarifs, wurde dagegen mit einer Mehrheit von 15:8 Stimmen für den neuen Tarif entschieden.

Andrea Pietsch

Artikel vom 25.05.2013
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