Münchner SamstagsBlatt-Redakteurin Michaela Schmid über die Diskussion um fehlende Kita-Plätze

München · So seh ich das – Zum Thema „fehlende Kita-Plätze“

München · Vor über 30 Jahren war die Diskussion um die Kinderbetreuung kein Thema. Jedenfalls in der Gegend nördlich von München, aus der ich stamme. Die Realität sah dort Ende der 70er-, Anfang der 80er-Jahre überwiegend so aus – auch bei Arbeitern und Handwerkern: Papa geht in die Arbeit und verdient das Geld, Mama kümmert sich um Haushalt und Familie, Kind geht ab drei Jahren oder auch erst später in den Kindergarten, und zwar nur vormittags.

Wenn es mag auch nachmittags, wo man die Spielsachen und Kindergartentanten fast für sich allein hatte. Das ging auch in der Schule so weiter: Die Mütter waren in der Regel zuhause, betreuten Kinder und Hausaufgaben, arbeiteten vielleicht ein paar Stunden am Vormittag, wenn der Nachwuchs im Klassenzimmer saß. Gut, es gab ein paar wenige, praktisch Außenseiter, die sich mittags allein ihr Essen warmmachen mussten, die bekamen das traurige Etikett „Schlüsselkinder“, gut erkennbar am Hausschlüssel um den Hals. Man möchte fast glauben, die Politik wäre in den 80ern stehengeblieben. Zu spät hat sie auf den Werte- und Lebenswandel in den Familien reagiert. Jetzt wird’s natürlich eng, bei allen Fortschritten und Bemühungen. So seh ich das.

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Artikel vom 23.05.2013
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