Comicfestival München vom 29. Mai bis 2. Juni

München · Große Vorfreude auf Crumb

Links: Legendäres Comickünstler-Paar: Robert Crumb und Aline, die München auch als Touristen anschauen wollen. Foto:@Robert Crumb.      Rechts: Organisieren das Comicfestival München: Heiner Lünstedt (r.)  und Michael Compa. Foto: Privat

Links: Legendäres Comickünstler-Paar: Robert Crumb und Aline, die München auch als Touristen anschauen wollen. Foto:@Robert Crumb. Rechts: Organisieren das Comicfestival München: Heiner Lünstedt (r.) und Michael Compa. Foto: Privat

München · Die Vorfreude ist groß. „Ich bin schon ganz gespannt auf den Menschen“, sagt Heiner Lünstedt, einer der zwei Organisatoren des Comicfestivals München, das vom 29. Mai bis zum 2. Juni an über 15 Orten im Stadtzentrum stattfindet und damit die größte deutsche Comicveranstaltung ist. Die heuer mit einem ganz besonderen Gast aufwarten kann – neben ohnehin prominenten Namen wie Nathan Kane (der Chefzeichner der Simpsons-Comics gibt auch einen Zeichenkurs), Ralf König oder Greg Hildebrand: Robert Crumb.

Die Aussicht auf bayerische Gemütlichkeit an der Isar hat den bedeutendsten lebenden Comiczeichner, so Lünstedt, dazu bewogen, erstmals eine Comicveranstaltung in Deutschland zu besuchen. „Crumbs Frau Aline wollte unbedingt mal nach München, das gab wohl den Ausschlag, und so haben wir auch ein großes touristisches München-Programm für die beiden geplant“, erzählt Lünstedt, der mit Michael Compa das Programm des Comicfestes seit zwei gut Jahren plant, unterstützt in der Schlussphase von vielen Helfern. Zum Auftakt des Festivals am 29. Mai wird es ein Künstlergespräch im Jüdischen Museum mit Robert Crumb und seiner Frau Aline Kominsky-Crumb geben. Außerdem wird Crumb vom nicht minder populären Zeichner der Freak-Brothers, Gilbert Shelton, begleitet. Mit den beiden Großmeistern der Underground-Comix findet am 30. Mai ein Künstlergespräch im Amerikahaus statt, das der gebürtige Münchner Comickünstler Gerhard Seyfried moderiert. Garniert wird dies unter anderem mit einer Underground-Comix-Ausstellung im Valentin-Karlstadt-Musäum, mit zahlreichen Originalzeichnungen von Crumb und seinen Weggefährten, und einer Crumb-Hommage im Amerika Haus.

In den Hauptveranstaltungsorten im Künstlerhaus am Karlsplatz/Stachus und im Alten Rathaus am Marienplatz finden unter anderem Verlagsmessen und Signieraktionen statt. Am 1. Juni gibt es im Kolpinghaus eine Comicbörse für die Sammler antiquarischer Comics. Alle zwei Jahre findet das Festival statt, in dieser Form zum dritten Mal, unterstützt von der Stadt München: „Im Alten Rathaus verlangen wir keinen Eintritt, sozusagen als Schnupperveranstaltung“, sagt Lünstedt, der sich nicht über geringes Publikumsinteresse beklagen kann. „2011 waren es etwa 10.000 Besucher“, erzählt der Comicjournalist, der dieses Jahr auch für eine Comic-Biografie zu Willy Brandt recherchiert und textet hat, die zu dessen 100. Geburtstag im Herbst erscheinen wird. „Um die 300 Comickünstler haben sich beim diesjährigen Comicfestival angesagt“, berichtet Lünstedt, „vom etablierten Altstar bis hin zum Newcomer, der bisher noch nichts veröffentlicht hat. Und natürlich werden auf dem Festival auch Geschäfte gemacht, das ist wie bei der Frankfurter Buchmesse.“ München habe zudem eine große Tradition als Comicstadt, schon seit den 1970er-Jahren.

Von Enten bis Wikinger

Auch rund 20 Ausstellungen sind geplant. In der Mohr Villa in Freimann findet eine Disney-Ausstellung mitsamt Zeichenkursen für Kinder und Jugendliche statt. Im Bier- & Oktoberfest Museum gibt es auch eine Disney Ausstellung, in der die Abenteuer der Familie Duck in Deutschland präsentiert werden. Daneben feiert das Festival mit seinen kleinen Besuchern den 50. Geburtstag von Wickie sowie das 40. Jubiläum des anderen großen gezeichneten Wikingers Hägar im Jagd- & Fischerei-Museum mit einer „Wikinger“-Ausstellung. Das komplette Programm findet sich unter www.comicfestival-muenchen.de. Die Comicszene ist so lebendig wie nie, findet Lünstedt, „durch das Internet ist es einfacher geworden, seine Comics zu präsentieren und die behaupten sich auch gut neben CD, DVD und anderen Medien". Und der große Erfolg der „Graphic Novels“ zeige: „Man kann auch reife und erwchsene Geschichten als Comic erzählen.“

Von Michaela Schmid

Artikel vom 26.05.2013
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