Familienzentrum Haar feierte 25-jähriges Bestehen

Haar · Heimat für Familien

NBH-Vorstand Doris Keymer, Traudi Pellet (stellv. Leiterin des FAM), Evi Fahmüller (Leiterin des FAM), Bürgermeister Helmut Dworzak, 2. Bürgermeisterin Gabriele Müller, 3. Bürgermeister Hans Stießberger (von links nach rechts).	Foto: Gemeinde

NBH-Vorstand Doris Keymer, Traudi Pellet (stellv. Leiterin des FAM), Evi Fahmüller (Leiterin des FAM), Bürgermeister Helmut Dworzak, 2. Bürgermeisterin Gabriele Müller, 3. Bürgermeister Hans Stießberger (von links nach rechts). Foto: Gemeinde

Haar · Haarer Eltern kennen sich. Viele von ihnen lange bevor ihr Nachwuchs gemeinsam den Kindergarten oder die Schule besucht. Denn: In der Gemeinde trifft man sich im Familienzentrum (FAM). Und das schon seit 25 Jahren.

Genauso bunt wie das Haus und ihre Besucher sind, waren auch die Feierlichkeiten Anfang Mai zum Jubiläum – da wurde selbst der »offizielle Festakt« zum kurzweiligen, humorigen, kunterbunten Erlebnis. Ein liebevoll gestalteter Film lud die Besucher ein, zu einer »ganz normalen« Woche im FAM und natürlich durfte auch das legendäre FAM-Kabarett nicht fehlen, das ebenfalls die teilweise verzwickten Alltagsszenen in der Dragoni-Villa darstellte. Doris Keymer, Mitglied des Vorstands der Nachbarschaftshilfe, hatte genau dieses Gefühl zuvor in ihrer Rede anklingen lassen: Das Geheimrezept des ungebrochenen Erfolgs des FAM bestünde eben darin, dass hier Menschen willkommen geheißen werden. Und dass der Spaß in allen Aktionen zu spüren sei. Dabei sei das Familienzentrum vielen ein Stück Heimat geworden, aber auch Zufluchtsort und Beratungsstelle. Bürgermeister Helmut Dworzak bezeichnet das FAM gar als »eine Stütze zur Normalität«: Hier wird persönliche Sicherheit gegeben und es entwickeln sich langjährige Freundschaften. Und das wird wohl auch noch die nächsten Jahrzehnte so weitergehen – die räumlichen Voraussetzungen hierfür werden gerade von der Gemeinde geschaffen mit dem Umbau des Poststadls.

Es war 1980, als Brigitte Ziegler die erste Mutter-Kind-Gruppe unter dem Dach der Nachbarschaftshilfe gründete. Sie wollte damals einen Platz schaffen, an dem sich Familien treffen und austauschen können – außerhalb der eigenen vier Wände. Und schon zu dieser Zeit war der Bedarf groß: 13 Frauen mit insgesamt 25 Kindern kamen zu den Treffs, die damals noch im Rathaus stattfanden. Doch der Platz wurde eng und die Idee, ein Familienzent- rum zu gründen war geboren: Mit insgesamt 591 Unterschriften bestätigten damals die Haarer, dass sie solch eine Institution haben wollen. Im Mai 1988 zog das FAM dann endlich per einstimmigem Beschluss des Gemeinderates in die schmucke Dragoni-Villa in der Haarer Salzgasse. Trotz des bevorstehenden Umzuges nächstes Jahr ins Poststadl, geben sich auch jetzt die Mütter, einige Väter und die Kinder die Klinke in die Hand. Aus der Mutter-Kind-Gruppe ist nämlich längst mehr geworden. Viel mehr: Neben den Gruppen gibt es offene Treffs, seit 15 Jahren einen Secondhandladen, Musikangebote für die Allerkleinsten, Babymassage, Pekip, alles rund um die Geburtsvorbereitung, Waldspielgruppen, Beratungen, Rechtsinformationen, Elternsprechstunden und Vorträge, alles vom Kochkurs über den Ersten-Hilfe-Kurs bis hin zum Stricktreff. Ganz wichtig sind zudem die Angebote für ausländische Mitbürger: Da gibt es Sprachkurse, Spielgruppen für Japaner, Spanier oder Engländer. Mittlerweile hat das FAM bereits seit knapp einem Jahrzehnt sogar einen eigenen Förderverein. Das neueste Angebot sind die Familienpaten: Das sind geschulte und ehrenamtlich arbeitende Bürger, die zur Entlastung der Familien im Alltag eingesetzt werden.

Die Ideen gehen dem Familienzentrum nicht aus. »Wir sind glücklicherweise immer ganz nah dran, spüren die Veränderungen in der Gesellschaft immer ganz schnell und hautnah«, freut sich die Leiterin des FAM Evi Fahmüller. Der Charme und zudem ein riesiger Vorteil der Einrichtung sei eben das »Laienprinzip«: »Die Eltern finden hier andere Eltern als Gruppenleitung, als Gesprächspartner, Menschen, mit denen sie Erfahrungen austauschen können. Sie werden eingebunden in eine Gemeinschaft. Auch die, die der deutschen Sprache nicht so mächtig sind. Diese Besuchergruppe hat in den letzten Jahren sogar zugenommen«, stellt Fahmüller fest. »Wir freuen uns, dass sich die Leute trauen, zu uns zu kommen und sich auch uns gegenüber zu öffnen«, so Fahmüller weiter. Ein weiterer erkennbarer Trend im FAM sind die vielen jüngeren Kinder, denn viele Mamas gehen schon nach einem Jahr wieder arbeiten. »Auf solche Entwicklungen reagieren wir natürlich«, betont Fahmüller. Dann führt das FAM eben zusätzlich zum »Musikgarten« eine »Musikwiese« ein – für Kinder ab einem halben Jahr. Resultat: Das Angebot ist ausgebucht.

Artikel vom 14.05.2013
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