Der Umweltgarten Neubiberg feiert sein 25. Gründungsjubiläum

Neubiberg · Vorzeigeprojekt ist erwachsen geworden

Umweltgartenleiter Heinrich Wolfensberger (l.), Bürgermeister Günter Heyland und Maximiliane Königer-Reuß beim Pflanzen des Wildapfelbaums.	Foto: aha

Umweltgartenleiter Heinrich Wolfensberger (l.), Bürgermeister Günter Heyland und Maximiliane Königer-Reuß beim Pflanzen des Wildapfelbaums. Foto: aha

Neubiberg · Mit einem Familienfest feierte der Umweltgarten Neubiberg letzten Samstag fast auf den Tag genau seinen 25. Geburtstag. Am 7. Mai 1988 war er als Naherholungsgebiet und umweltpädagogische Einrichtung feierlich eröffnet worden. Sogar der bekannte Tierfilmer Professor Heinz Sielmann war zur Eröffnung gekommen und hatte die Schirmherrschaft für dieses bayernweit noch immer einzigartige Projekt übernommen.

Seine Entstehung war der logische Schluss, mit dem brachliegenden Sportgelände entlang der Bahngleise, das nach Bau des Sportzentrums an der Zwergerstraße im Jahr 1982 überflüssig geworden war, etwas anzufangen. Angeregt durch Bürger und dann initiiert durch den damaligen Ersten Bürgermeister Josef Schneider beschloss der Gemeinderat im Oktober 1984 einstimmig die Verwirklichung eines naturnahen Ökogeländes. Ein 2,5 Millionen D-Mark teures Projekt, bei dem die Bürger Neubibergs immer wieder selbst Hand anlegten: Handwerker arbeiteten zum Nulltarif, Schulkinder züchteten und pflanzten Blumen und Sträucher, Soldaten und Studenten, Arbeiter und Akademiker rückten am Wochenende vereint mit dem Spaten aus.

Die Vermittlung einiger seltener Exmoorponys an die Gemeinde ließ ab Winter 1985/86 auch den Plan der Tierhaltung reifen. Heute leben etwa 80 Haustiere im Umweltgarten wie in einer großen bäuerlichen Lebensgemeinschaft, darunter Ziegen und Hasen, Enten und Gänse, die Anziehungspunkt für Kinder und Erwachsene sind. Übrigens kann man am morgigen Donnerstag von 14.30 bis 18.00 Uhr ausnahmsweise die Ställe besuchen. Das passt zum pädagogischen Konzept, das der Umweltgarten von Beginn an verfolgte, um insbesondere Kinder und Jugendliche zu informieren. So kommen über 100 Schulklassen, Kindergarten- und auch Erwachsenengruppen pro Jahr zu einer Führung oder um in über 20 naturnah gestalteten Lebensräumen das Zusammenleben verschiedener Pflanzen- und Tiergemeinschaften zu beobachten. Wie sie drängten sich bei der Geburtstagsfeier an die 70 Besucher rund um das Ökohaus, als Bürgermeister Günter Heyland, Landrätin Johanna Rumschöttel und Regierungsvizepräsidentin Maria Els bei garstigem Regenwetter die Feierlichkeiten eröffneten. Tapfer begleitet von Ehrengästen aus der Partnerstadt Ablon-sur-Seine, die mit ihrer Bürgermeisterin Corinne Gorlier und einer 19-köpfigen Abordnung dem vorangegangenen ökumenischen Gottesdienst und der Feier beiwohnten.

Nach einer Regenpause ging es an das Auspacken der Geburtstagsgeschenke: Der Spielplatz erhielt einen neuen Karussellpilz, den die Kinder sogleich eroberten, und einen Holzapfelbaum pflanzte Bürgermeister Heyland zusammen mit Maximiliane Königer-Reuß, Vorsitzende des Bund Naturschutz Neubiberg, die den Apfelbaum gespendet hatte, gegenüber der Ökoschule ein. Natürlich unterstützt von dem immer emsigen Umweltgartenleiter Heinrich Wolfensberger. Finanziert wird der Umweltgarten mit Festzuschuss von der Gemeinde, von zahlreichen Spenden und natürlich vom Umweltgartenverein, der im September seinen zehnten Geburtstag feiert. So gilt noch immer, was der damalige Landrat Dr. Joachim Gillessen zur Eröffnung sagte: »Viele reden von der Umwelt, nur wenige tun etwas. Hier in Neubiberg taten und tun aber viele etwas exemplarisch Positives.« Zuletzt die Gemeinde, die mit dem Kauf des Gesamtgrundstücks im Januar dieses Jahres den Bestand nachhaltig sicherte. »Der Umweltgarten ist erwachsen«, wie es Landrätin Johanna Rumschöttel zusammenfasste. aha

Artikel vom 14.05.2013
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