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»Leichenteile«, Antiquitäten, Kostüme: erster »Resi«-Flohmarkt
Zentrum · Im Apfel wohnen
Darf’s ein bisschen Schwein sein? Oder Leichenteile für 5 Euro? Chef-Requisiteur Dirk Meisterjahn ist beim ersten »Resi«-Flohmarkt mit dabei. Foto: scy
Zentrum · Wie wäre es wohl, in einem Apfel zu wohnen? Die Wohnungsnot in München ist wirklich eklatant, da kommt man schon mal auf solche Ideen, oder? Der überdimensionale Apfel hätte immerhin einen Durchmesser von 1,80 Meter, zumindest schlafen könnte man darin.
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Der überdimensionale Apfel hätte immerhin einen Durchmesser von 1,80 Meter, zumindest schlafen könnte man darin. Nun muss man ihn nur noch kaufen. Und da bietet sich die Möglichkeit auf dem ersten Flohmarkt des Residenztheaters überhaupt, der noch mehr solcher Skurrilitäten im Angebot hat. Unter anderem blutverkrustete Leichenteile und abgeschlagene Köpfe.
Aber auch Antiquitätenliebhaber und Freunde des Schöngeistigen kommen auf ihre Kosten. »Die Besucher können über den Theaterflohmarkt flanieren und anhand der Requisiten und Kostüme die bewegte Geschichte des Residenztheaters entdecken«, sagt Dirk Meisterjahn, Leiter der Requisitenabteilung. »Und wer will, kann quasi sein eigenes Stück Theatergeschichte mit nach Hause nehmen.«
Beim monatelangen Ausmisten sind gut 1500 Teile zusammengekommen, die am Samstag, 13. April, zwischen 9 und 13 Uhr auf dem Marstallplatz zum Verkauf angeboten werden – bei jedem Wetter übrigens. Ein besonderes Zuckerl: Man darf mit den Schauspielern des »Resi« um die Preise feilschen. Auch eine Auktion steht auf dem Programm. Dabei werden ausgewählte Bühnenschätze versteigert. Das kostbarste Objekt ist ein unerwartetes Fundstück: Ein 1,60 mal 1,30 Meter großes Gemälde des deutschen Malers August Hörter (1834 bis 1906). Kenner wissen Hörter zu schätzen. »Seine Bilder werden für mehrere 1000 Euro gehandelt«, berichtet Meisterjahn. Wie wertvoll das Gemälde ist, das im Requisitenlager bisher unentdeckt schlummerte und nur durch einen Zufall gefunden wurde, ist noch unklar.
Laut dem Chef-Requisiteur hat das Theater eine Expertise in Auftrag gegeben. »Ich bin selbst gespannt auf das Ergebnis, es steht noch aus.« Möglich ist auch, dass es bei entsprechend hohem Wert nicht einfach auf dem Flohmarkt verkauft werden kann, sondern dann die Bayerische Staatsregierung mit ins Spiel kommt. Von dem grellgrünen Pappmaché-Dinosaurier, ebenfalls im Angebot, werden die hohen Herren aber sicher ihre Finger lassen. Er wird für gut 30 Euro zu haben sein. Ein wahres Schnäppchen, denn die Produktionskosten, so schätzt Meisterjahn, dürften ehemals bei gut 800 Mark gelegen haben. Nachgebildete Leichenteile werden ab fünf Euro angeboten. Auch zu haben: alte Reisekoffer, nostalgische Schreibmaschinen, Stofftiere, Geschirr und andere Haushaltsgegenstände, diverse Stühle, ein Gründerzeitschrank – »der ist richtig schwer und steht schon lange bei uns rum« – und auch ein »Schneewittchensarg«: Damit ist ein begehrtes Sammlerstück gemeint, eine HiFi-Anlage aus den 50er-Jahren mit einem Acrylglasdeckel. »Das Ding hat eine unglaublich schöne Form, da komme ich selbst ins Schwärmen«, verrät Meisterjahn.
Anhänger der Dieter-Dorn-Ära hingegen dürften sich über dieses einmalige Objekt freuen: den Regiestuhl des »Großmeisters« selbst. Das Requisitenteam hat sich das Aussortieren nicht leicht gemacht, wie Meisterjahn berichtet. Es sei nicht immer einfach gewesen, abzuschätzen, ob das Theater etwas wirklich abgeben kann oder ob es vielleicht nicht doch irgendwann noch einmal gebraucht werden würde, sagt der 46-Jährige. Für manche Mitarbeiter sei die Idee, Requisiten zu verkaufen ohnehin erstmal fremd gewesen. »Das verstehe ich auch, es ist ja der erste Verkauf dieser Art am Resi überhaupt. Aber im Grunde nichts Außergewöhnliches, sondern an anderen Theatern längst gang und gäbe.«
Und es passe gut zu dem offenen Konzept, das Intendant Martin Kušej pflege. »Wir wollen Kontakt zu unserem Publikum, wir wollen sie nahe heranlassen«, so Meisterjahn. Und wer sich ein Stück »Resi« in sein eigenes Zuhause holt, wird sich garantiert ein bisschen wie ein Teil einer großen Theaterfamilie fühlen – und darf sich gewiss sein, dass das neue Teil auf der Bühne dabei gewesen ist. Sylvie-Sophie Schindler
Artikel vom 09.04.2013Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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