Wie stehen die Aktien? VHS-Clubmitglieder kennen sich aus

Ebersberg · Hoch im Kurs

Heinz Kaspar (l.) und Christian Weber vom Aktienclub Vaterstetten erklären, worauf man bei der Analyse von Aktien achten muss. 	Foto: Sybille Föll

Heinz Kaspar (l.) und Christian Weber vom Aktienclub Vaterstetten erklären, worauf man bei der Analyse von Aktien achten muss. Foto: Sybille Föll

Ebersberg · Das gute, alte Sparbuch hat heutzutage fast ausgedient. Immer mehr Menschen legen ihr Geld lieber in Aktien, Fonds und Wertpapieren an. Doch den richtigen Durchblick haben nur die Wenigsten.

Der Aktienclub der Volkshochschule (VHS) Vaterstetten kann hier Abhilfe schaffen. Jeden zweiten Dienstag im Monat treffen sich in Raum 5 im Dachgeschoss der VHS an der Wendelsteinstraße Anleger und solche, die es werden möchten, um Erfahrungen auszutauschen, so- genannte heiße Tipps zu diskutieren und sich zu informieren. Ein gemeinsames Depot gibt es jedoch nicht, jeder legt für sich selbst an.

Im Jahr 2000 wurde der Aktienclub gegründet, dem jeder kostenlos beitreten kann. »Damals standen Aktien hoch im Kurs, das Interesse war enorm«, erzählt Holger Oesterling, Bereichsleiter Wirtschaft bei der VHS Vaterstetten. So entstand die Idee, Gleichgesinnte zusammenzubringen, Referenten einzuladen und somit jedermann die Gelegenheit zu geben, sich in der offenen Runde zu informieren.

Inzwischen hat das Interesse etwas nachgelassen. »Vielleicht liegt es daran, dass der Aktienclub nicht so bekannt ist«, vermutet Heinz-E. Kaspar, der den Club organisiert. Er gilt als Spezialist für heiße Tipps. »Das sind meistens Aktien von neuen Unternehmen auf dem Markt, die aber oft nur kurz eine Hochphase haben und dann wieder verschwinden«, erklärt der Rentner. Früher war er in der internationalen Logistik tätig und verfügt daher über ein großes Netzwerk, über das ihm immer wieder solche Tipps gegeben werden. »Einige Leute haben sich aber bei solchen Sachen schon ganz schön die Finger verbrannt, weil sie nicht rechtzeitig ausgestiegen sind«, warnt Kaspar.

Mithilfe von Laptop und Beamer wirft er Kurven an die Wand, die die Entwicklung der Aktie einer Firma zeigen – über ein ganzes Jahr gesehen, die vergangenen sechs Monate und die vergangenen zehn Tage. Sie stammen von der Internetseite einer Bank. »Für unsere Recherchen greifen wir auf verschiedene Websites zu«, so Kaspar. Neben dieser zeitlichen Entwicklung gebe es weitere wichtige Parameter, die man sich genau anschauen sollte, wenn man Aktien kaufen möchte. »Das ist zum einen das Marktkapital, zum anderen sind es die Umsätze an den Börsen«, erklärt Christian Weber, Mitglied im Aktienclub und Spezialist für Exchange Traded Fund (ETF), zu Deutsch: börsengehandelter Fonds. »Je größer das Marktkapital, desto solider ist die Firma, das Risiko ist dann gering«, so Weber. Wird eine Aktie wenig gehandelt an der Börse, sollte man die Finger davon lassen. »Schließlich kauft man Aktien, um sie wieder zu einem höheren Wert zu verkaufen. Wenn sie nicht gehandelt werden, bleibt man drauf sitzen.« Bei den Treffen werden alle Parameter diskutiert, wenn es gewünscht wird, auch andere Geldanlagen wie Fonds oder Zertifikate.

Allgemeine Runden gibt es ebenso, beispielsweise zum Münchner Börsentag, der erst kürzlich stattfand oder zum Thema Rohstoffe. Derzeit schwankt die Anzahl der Teilnehmer an den Treffen zwischen vier und zwölf. »Früher waren es 20 bis 30«, so Kaspar. Es seien also noch Kapazitäten frei. Das nächste Mal versammelt sich der Aktienclub am Dienstag, 9. April, von 19 bis 21 Uhr. Eine Anmeldung ist bei der Volkshochschule unter der Telefonnummer 0 81 06/35 90 35 erforderlich. Sybille Föll

Artikel vom 02.04.2013
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