Brigitte Arnold arbeitet bei den Barmherzigen Schwestern

Berg am Laim · Bufdi mit 55 Jahren

Brigitte Arnold zeigt den Mitarbeitern des Alten- und Pflegeheims St. Michael auch Massagetechniken mit Bällen, damit sie fit bleiben für ihre Arbeit. 	Foto: js

Brigitte Arnold zeigt den Mitarbeitern des Alten- und Pflegeheims St. Michael auch Massagetechniken mit Bällen, damit sie fit bleiben für ihre Arbeit. Foto: js

Berg am Laim · Zu einem außergewöhnlichen Schritt hat sich die freiberufliche Sportlehrerin Brigitte Arnold entschieden. Die 55-jährige Berg-am-Laimerin ist die erste, die beim Orden der Barmherzigen Schwestern einen Bundesfreiwilligendienst (BFD) ableistet.

Berg am Laim · Zu einem außergewöhnlichen Schritt hat sich die freiberufliche Sportlehrerin Brigitte Arnold entschieden. Die 55-jährige Berg-am-Laimerin ist die erste, die beim Orden der Barmherzigen Schwestern einen Bundesfreiwilligendienst (BFD) ableistet. Ein Jahr lang unterstützt sie als »Bufdi« nun Mitarbeiter des Ordens dabei, ihre Tätigkeit gesundheitsschonend auszuüben.

Ihr erster Einsatzort ist das Alten- und Pflegeheim St. Michael in der St.-Michael-Straße. »Ich wollte einmal etwas anderes machen«, erklärt Arnold, die vielen Anwohnern durch ihr Engagement beim ESV München Ost bekannt ist. Dort gibt sie unter anderem Kurse für Nordic Walking und war für das Kinderturnen zuständig. Seit Kurzem hat sie ein neues Betätigungsfeld. Im Alten- und Pflegeheim St. Michael begleitet sie Pfleger, Reinigungskräfte, Gärtner, Hauswirtschaftsangestellte, Verwaltungspersonal und Techniker bei der Arbeit und gibt ihnen Tipps, wie sie körperliche Belastungen reduzieren können. Das Besondere daran: Arnold führt diese Tätigkeit im Rahmen eines BFD durch.

Erfahren habe sie von dieser Möglichkeit, weil mehrere Jugendliche in ihrer Nachbarschaft den Freiwilligendienst angetreten hätten, erzählt sie. Der BFD wurde nämlich 2011 von der Bundesregierung als Ersatz für den Wegfall des Zivildienstes eingeführt. Im Gegensatz zu anderen Diensten wie dem Freiwilligen Sozialen Jahr steht er aber Bürgern jeden Alters offen. Die Teilnehmer bekommen keinen Lohn, erhalten jedoch eine finanzielle Aufwandsentschädigung für Essen und Unterkunft und sind sozialversichert.

Beim Orden der Barmherzigen Schwestern, wo sie schon lange Kurse für Mitarbeiter gebe, sei ihre Idee, sich für den BFD zu melden, sofort auf Wohlwollen gestoßen, sagt Arnold. Auf ihre Anregung hin habe man sich als Institution für den Dienst anerkennen lassen und die Stelle eigens für sie eingerichtet. Ihr Mann sei von ihrem Entschluss jedoch zunächst überrascht gewesen, habe sie dann aber unterstützt. Auch ihr Sohn, der gerade ein Praktikum im Alten- und Servicezentrum Berg am Laim absolviert, könne ihre Entscheidung »gut nachvollziehen«.

Begeistert sei sie vor allem von der Vielfalt ihrer Tätigkeit, schwärmt sie: »Weil ich alle Mitarbeiter begleite, bekomme ich Einblick in jeden Bereich.« Sie sei etwa mit den Gärtnern zum Blumenpflanzen auf dem Friedhof gewesen. Beeindruckt habe sie auch, wie sensibel die Pflegekräfte mit den Senioren umgehen: »Zu Demenzkranken treten sie zum Beispiel viel über Blicke und Berührungen in Kontakt.« Obwohl sie nach Ablauf des BFD wieder in ihren ursprünglichen Beruf zurückkehren wolle, könne sie sich nun vorstellen, später selbst einmal in der Seniorenarbeit tätig zu werden. Julia Stark

Artikel vom 02.04.2013
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