ADAC: Vorsicht bei Schlaglöchern

München · Karies im Asphalt

München · Jede zweite Straße in Deutschland, so schätzen die ADAC-Experten, ist nach dem Winter von Schlaglöchern zerfressen. Welches Ausmaß die Schäden in diesem Jahr haben, zeigt sich erst jetzt nach der Frostperiode.

Fatal für den Asphalt ist vor allem Tauwetter. Winzige Haarrisse reichen, dass Wasser in den Unterbau des Straßenbelags eintritt. Sobald es wieder friert, sprengt der Frost die Straßen und aus dem anfänglichen Riss entsteht ein ausgewachsenes Schlagloch. Vor allem die angespannte Lage bei den Kommunalfinanzen ist nach Ansicht des ADAC mitverantwortlich für die stark wachsende Zahl an Schlaglöchern. Grund für den maroden Fahrbahnbelag ist mitunter, dass in den vergangenen Jahren viel zu wenig in den Straßenbau investiert wurde. Anstatt den Fahrbahnbelag nachhaltig zu sanieren, werden die Löcher bestenfalls provisorisch geflickt.

Wer zahlt bei Schäden?

Theoretisch kann die jeweilige Kommune zum Schadensersatz herangezogen werden, wenn bei der Fahrt über die Buckelpiste beispielsweise die Radaufhängung demoliert wird. Allerdings stellen die Behörden an den betroffenen Stellen meist Warnschilder auf und verhängen Tempolimits. Damit sind sie aus dem Schneider, weil sie ihrer Hinweispflicht nachgekommen sind. Im Klartext heißt dies: Bei Schäden am Auto durch Schlaglöcher bleibt der Betroffene auf den Reparaturkosten in aller Regel sitzen. Nur in ganz seltenen Fällen sprechen die Richter bei einer Verhandlung dem geschädigten Autofahrer Anspruch auf Schadensersatz zu, wenn es sich um ein besonders tiefes und breites Loch handelt oder die Bodenvertiefung massiv die Verkehrssicherheit gefährdet.

Wer seine Schadensersatzforderungen geltend machen möchte, sollte deshalb unbedingt Beweise sichern. Fotos von der Unfallstelle, dem Schlagloch und den Schäden am Auto können vereinzelt eine Klage zum Erfolg bringen. Prinzipiell warnt der ADAC alle Verkehrsteilnehmer vor den Risiken durch die Fahrbahnschäden. Das betrifft nicht nur Autofahrer, sondern auch Radfahrer, da es auf den Buckelpisten zu Stürzen mit schweren Verletzungen kommen kann. Auch auf Gehwegen ist Vorsicht vor den Stolperfallen geboten.

Artikel vom 27.03.2013
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