Baulücke am Bunzlauer Platz wird geschlossen – Vorarbeiten haben begonnen

Moosach · Bahnhof in neuem Glanz

Auf dem Areal südlich des Bahnhofsvorplatzes wird voraussichtlich im Sommer begonnen, ein Hotel und ein Einkaufszentrum zu errichten. Der Moosacher Stadtrat und SPD-Fraktionschef Alexander Reissl erhofft sich dadurch eine Belebung des Platzes.	Foto: ws

Auf dem Areal südlich des Bahnhofsvorplatzes wird voraussichtlich im Sommer begonnen, ein Hotel und ein Einkaufszentrum zu errichten. Der Moosacher Stadtrat und SPD-Fraktionschef Alexander Reissl erhofft sich dadurch eine Belebung des Platzes. Foto: ws

Moosach · Bald verschwindet die letzte Baulücke auf der Ostseite des Moosacher Bahnhofs. An der Südostecke, südlich vom Bunzlauer Platz, könnte in rund zwei Jahren ein Einkaufszentrum stehen und ein zweites Hotel.

Die Immobiliengesellschaft CA Immo hat die ehemaligen Bahnflächen verkauft. Neuer Eigentümer ist die Pletschacher Projektentwicklung GmbH & Co. KG aus Dasing. Der Investor hat kürzlich bei der Stadt den Bauantrag eingereicht.

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Die Bäume auf dem ehemaligen Bahngelände sind gefällt, das Grundstück wurde gerodet, der Imbissstand ist weg. Jetzt werde man mit den bauvorbereitenden Arbeiten beginnen, kündigte Geschäftsführer Peter Pletschacher an. Falls beim Genehmigungsverfahren alles glatt läuft, solle der eigentliche Baubeginn Mitte des Jahres erfolgen. Der Investor rechnet mit einer Bauzeit von 20 Monaten. Im Frühjahr 2015 könnte demzufolge alles fertig sein.

Geplant sind ein Hotelkomplex, ein Einkaufszentrum und ein Parkhaus. 2007 hatte die CA Immo als Projektentwickler eigens einen Architektenwettbewerb durchgeführt, um verschiedene Ideen und Vorschläge für das Bauvorhaben zu bekommen. Siegerin wurde die Münchner Architektin Ruth Berktold. Ihr Entwurf sieht ein 25 Meter hohes Hotel mit zwei futuristisch anmutenden »Raumscheiben« vor, die parallel zur Gleistrasse stehen. Das Einkaufszentrum will man östlich davon situieren, es soll über eine erhöhte Terrasse, eine Art Stadtbalkon, verfügen.

Bei der CA Immo findet man nach wie vor, dass es sich um »einen tollen Entwurf« handelt, wie Unternehmenssprecher Markus Diekow auf Nachfrage erklärte. Peter Pletschacher, der neue Eigentümer des Areals, mochte sich zu den Einzelheiten der Planung zwar noch nicht äußern, verriet aber vorab, dass »es in etwa dabei bleibt«. Architektin Berktold hatte in ihrem Siegerentwurf vorgeschlagen, zwei schmale, parallel angeordnete Baukörper mit jeweils 75 Metern Länge und 25 Metern Höhe als »dynamisches Gebäude« zu errichten – bewusst den vorbeirauschenden Zügen angepasst. Es ist zweifellos eines der Filetgrundstücke am Moosacher Bahnhof. Der Moosacher Stadtrat Alexander Reissl hofft, dass das Projekt zur Belebung des Bahnhofsvorplatzes beitragen wird. Zugleich werde der Platz deutlich vergrößert. Die Stadt München habe vereinbart, dass der Bauherr auch diese Erweiterung des Bunzlauer Platzes herstellen müsse, berichtet Reissl, Chef der SPD-Stadtratsfraktion. Das Bauvorhaben befinde sich im Übrigen an markanter Stelle im Viertel.

Deshalb habe die Stadt ganz zu Beginn der Planungen auf die Auslobung eines Architektenwettbewerbs gedrängt – durchgeführt hat ihn dann aber die Immobiliengesellschaft Vivico, heute CA Immo. Das entlang den Gleisen geplante Hotel werde wegen seiner Doppel-Scheiben wohl sehr auffällig, glaubt Reissl. Zudem habe der Neubaukomplex einen willkommenen Nebeneffekt: Er werde die dahinter liegenden, schon vorhandenen Wohnhäuser gegen den Zuglärm abschirmen. Die Verkehrserschließung für die Neubauten sei nicht vom Bunzlauer Platz aus vorgesehen. Sie solle vielmehr ein Stück weiter südlich von der Baubergerstraße aus auf Höhe der Spedition Ascherl erfolgen.

Auch im Viertel begrüßt man das Projekt. Kathrin Koop (SPD) vom Moosacher Bezirksausschuss freut sich, dass an solch markanter Stelle im Viertel ein »architektonisch besonderes Bauwerk« entstehen wird. Der Moosacher Stadtrat Reissl erinnert auch an die Vorgeschichte des Bahngeländes. Ganz früher habe es südlich des Bahnhofsgebäudes den Moosacher Güterbahnhof gegeben. Dann wurde er dicht gemacht und das 15.000 Quadratmeter große Areal versank viele Jahre in einen Dornröschenschlaf. Wilde Sträucher überwucherten die Schotterflächen und bestimmten das Bild. Einziges Überbleibsel des einstigen Güterbahnhofs waren ein paar alte Lagerhallen. Inzwischen ist alles weggerissen und nichts erinnert mehr an das Bahngelände. Wally Schmidt

Artikel vom 26.03.2013
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