Architekt der Maximilianstraße: 200. Geburtstag

München · Ausstellung bis 7. April

Blick in die Maximilianstraße früher. Foto: Bildarchiv Foto Marburg

Blick in die Maximilianstraße früher. Foto: Bildarchiv Foto Marburg

München · Vor 200 Jahren, am 30. März 1813 wurde Friedrich Bürklein geboren. München verdankt diesem heute nahezu vergessenen Architekten die Maximilianstraße, die Nobelmeile der Stadt.

Auch das Maximilianeum und das Gebäude der Regierung von Oberbayern stammen von Bürklein, der selbst ab 1850 im Kreisbaubüro der Regierung von Oberbayern tätig war. „Die Regierung von Oberbayern nimmt daher den 200. Geburtstag Bürkleins zum Anlass, eine Ausstellung über die Ma- ximilianstraße und ihren Baumeister zu zeigen“, sagt Regierungspräsident Christoph Hillenbrand. Die Ausstellung im Haupttreppenhaus der Regierung ist seit 25. März bis 5. April von 7 bis 19 Uhr kostenlos zu besuchen (geschlossen an den Osterfeiertagen vom 29. März bis 1. April).

Die Ausstellung stellt die Entstehung und die geschichtliche Entwicklung der Maximilianstraße als Münchner Nobelboulevard dar. Der bayerische Monarch König Maximilian II. hatte die Straße Mitte des 19. Jahrhunderts als dritte Königsachse nach der Brienner Straße und der Ludwigstraße anlegen lassen. Dafür ließ er seinen Baumeister Friedrich Bürklein einen neuen national-bayerischen Stil entwickeln, der als so genannter „Maximilianstil“ in die Architekturgeschichte eingehen sollte. Er verleiht der Straße bis heute ihre unverwechselbare Identität und formale Geschlossenheit. Die Ausstellung wirft auch Schlaglichter auf die verschiedenen „Anwohner“ der Maximilianstraße, von der Geschäftswelt über die Kammerspiele bis hin zum Maximilianeum. Darüber hinaus gibt die Ausstellung einen Einblick in das sonstige Werk Bürkleins, zu dem unter anderem der alte Münchner Hauptbahnhof, der „Centralbahnhof“, der europaweit für Aufsehen sorgte, oder die ehemalige Frauengebäranstalt in der Sonnenstraße (das spätere Postscheckamt) gehören.

Gewaltige Leistung eines Einzelkämpfers

Nach der Thronbesteigung Maximilians II. avancierte Bürklein rasch zum bevorzugten Architekten des Königs und stieg 1852 zum königlichen Baurat auf. Der Bau der Maximilianstraße, der ihn von 1850 an beschäftigte, sollte sein Hauptwerk und auch sein Schicksal werden. In einem atemberaubenden Tempo plante und realisierte er die meisten Gebäude selbst. 1864, im Todesjahr Maximilians II., war die Straße, abgesehen vom Maximilianeum, bereits weitgehend fertiggestellt - eine gewaltige Leistung eines Einzelkämpfers. Daneben war Bürklein als Professor an der Polytechnischen Schule in München tätig und plante weiterhin Bahnhofsbauten. Durch die heftige Kritik an seiner Architektur und den Tod seines Sohnes seelisch gebrochen starb Friedrich Bürklein 1872 geistig verwirrt in der Heilanstalt Werneck in Unterfranken. Sein Grab befindet sich auf dem Alten Südlichen Friedhof in München.

Artikel vom 30.03.2013
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