Englschalkinger unzufrieden mit der Stadt

Bogenhausen/Englschalking · Warten auf Verkehrsgutachten

An Stelle von Lagerhallen, Werkstätten und Autostellplätzen soll auf dem Grundstück an der Ecke Brodersen- / Barlowstraße entlang der S-Bahn zum Flughafen eine Anlage mit 100 bis 120 Wohneinheiten entstehen. Foto: hgb

An Stelle von Lagerhallen, Werkstätten und Autostellplätzen soll auf dem Grundstück an der Ecke Brodersen- / Barlowstraße entlang der S-Bahn zum Flughafen eine Anlage mit 100 bis 120 Wohneinheiten entstehen. Foto: hgb

Bogenhausen/Englschalking · »Die Antwort der Stadt ist eine absolute Frechheit«, empörte sich Xaver Finkenzeller, Vize-Sprecher der CSU-Fraktion im Bezirksausschuss (BA).

Was den Lokalpolitiker aufbrachte: Anwohner und die »Bürgerinitiative Englschalkinger neue Entwicklung«, kurz »Biene«, hatten den BA aufgefordert, im Rathaus »alle Verkehrsgutachten« zum Bauvorhaben für das Gebiet Barlow- (östlich) / Brodersenstraße (nördlich) und S-Bahnhof Englschalking (westlich) anzufordern und zwecks Prüfung zugänglich zu machen. Einen entsprechenden BA-Beschluss vom Dezember lehnte das Planungsreferat nun aber ab. Es teilte mit, die Unterlagen können »eingesehen werden«. Das Kommunalparlament ist damit aber nicht einverstanden.

Das Plenum schloss sich der Empfehlung des Bogenhauser Untergremiums Planung an, befürwortete das Bürgeranliegen und »bittet darum, die Gutachten zumindest zeitgleich übermittelt zu bekommen«. Zum zweiten werden die Antragssteller über die im BA bereits beschlossene und mit der Stadt abgestimmte Informationsversammlung zum Bebauungsplan unterrichtet, die im Mai stattfinden soll. Organisiert wird das Treffen vom Stadtteilgremium. Dabei geäußerte Anregungen werden aufgenommen und an das Planungsreferat weitergeleitet. Die Behörde selbst wird keine Versammlung durchführen, weil »eine formelle Erörterungsveranstaltung für das Verfahren laut Baugesetzbuch nicht vorgesehen« ist. Die Zuständigen bitten jedoch »um eine frühzeitige Information über Zeitpunkt und Ort der BA-Veranstaltung«. Vor der Abstimmung ging es lautstark rund. Finkenzeller und CSU-Chef Robert Brannekämper hatten moniert: »Es ist eine Schande, dass Bürger den Ergebnissen hinterher laufen müssen.«

Auf dem Areal entlang der S-Bahnstrecke zum Flughafen – seit Jahren ein Verhau von Werkstätten, Lagerhallen und Autostellplätzen – sollen in Nachbarschaft zu Reihenhäusern 100 bis 120 Wohneinheiten in Gebäuden mit bis zu sieben Stockwerken entstehen. Dagegen protestierten die Lokalpolitiker, forderten maximal sechs Etagen. »Wir sind grundsätzlich nicht gegen eine Bebauung«, hatte eine Anwohnerin vor Jahresfrist klar gestellt. Sie hatte wie andere auch die Schätzungen des künftigen Verkehrsaufkommens als auch die geplanten unzureichenden Lärmschutzmaßnahmen kritisiert. Und die Brodersenstraße sei ein Schulweg und müsse besonders beachtet werden. Unterstützung gibt es von den Christsozialen, die zudem Erhebungen zur Länge der Rückstaus am S-Bahnübergang von der Stadt eingefordert hatten. Denn: »Die Zählung im September 2011, zur Hauptferienzeit im Sommer, kann keine realistischen Daten hervorbringen.« hgb

Artikel vom 26.03.2013
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