SVN-Ausstellungseröffnung »Abstrakte Augenblicke«

Neuperlach · Ein fesselnder reduzierter Blick

Norbert Kreitl, Gabriele Mühlbauer, Riitta Pelkonen-Lauer und Markus Rinderspacher (von links).	Foto: ar

Norbert Kreitl, Gabriele Mühlbauer, Riitta Pelkonen-Lauer und Markus Rinderspacher (von links). Foto: ar

Neuperlach · In der »galerie S« des Sportvereins Neuperlach (SVN) lädt die Künstlerin Gabriele Mühlbauer mit einem reduzierten Blick zum Verweilen ein.

Ihre momentane Ausstellung »Abstrakte Augenblicke« kann bis zum 21. Mai, täglich von 8 bis 22 Uhr im Foyer des SVN, Staudingerstraße 20, besucht werden. »Die Symbiose von Sport und Kunst funktioniert«, freut sich der 1. SVN-Vorsitzende Norbert Kreitl bei seiner Begrüßungsrede. Denn neben dem SPD-Landtagsabgeordneten Markus Rinderspacher waren auch Freunde und Familie der Künstlerin, viele SVN-Abteilungsleiter sowie Mitglieder zur Ausstellungseröffnung gekommen. Bereits die 25. Ausstellung der »galerie S«, geleitet von Riitta Pelkonen-Lauer, wurde am vergangenen Freitag erfolgreich eröffnet. »In ein Sportcenter, wo Leben und Aktivität stattfindet, passt auch die Kunst perfekt hinein. Beide benötigen die Ausdauer, das Leben und die Aktivität, die sie verbindet«, erläutert Kreitl das bayernweit einmalige Projekt »Kunst und Sport« an einem Ort. Auf einer Ausstellungslänge von 38 Metern präsentiert die Giesinger Künstlerin insgesamt 30 ihrer abstrakten Werke der letzten vier Jahre.

Schon ihr ganzes Leben schwingt die Künstlerin den Pinsel. »Im Kindesalter habe ich schon gerne gemalt und das hat sich bis heute nicht geändert.« Die, die früher gegenständlich malte wechselte schließlich zur abstrakten und experimentellen Malerei, »wegen des vielseitigen Interpretationsspielraumes. Die Bilder lassen die eigenen Gedanken des Betrachters zu.« Aber Mühlbauer geht in ihren Werken noch einen Schritt weiter. »Ich suche den Dialog mit dem Betrachter, in dem ich das Leben mit all meinen Fasern aufsauge und in meiner Kunst wiedergebe.« Die Bilder, inspiriert durch ihre vielen Reisen und literarische Auseinandersetzung mit Kunstgeschichte und Philosophie, spiegeln Geschehnisse des Zeitgeistes in einem ständigen Dialog wieder. Dabei verbindet sie nicht nur Farben und Formen miteinander, sondern experimentiert mit verschiedenen Materialien wie Holz, Plexiglas, Sand, Ruß, Stoffen und Pappe bis hin zu Eisenteilen. Keine Luke, kein Mülleimer oder Gehölz ist vor ihr sicher.

»Wenn ich unterwegs bin, muss ich in alles hineinschauen, dahinter oder drunter schauen. Alle Fundstücke arbeite ich in meine Werke ein und gebe den Dingen ein zweites Leben«, erklärt Mühlbauer. Dabei entzieht sie ihren Bildern die Vorgabe des Seins und hebt dies gleichzeitig wiederum im Zusammenspiel mit anderen Gegenständen bis zur Balance wieder auf. »Ihre Werke entstehen in einem ständigen wandelnden Prozess des Schaffens, Ordnens und Verwerfens über einen langsamen, über Wochen gehenden Malprozess. Erst dann wenn sie glaubt, dass sich ihre anfängliche Idee und die Wirkung der Farben, Formen und Schichten annähern, ja miteinander ein Ganzes werden, kann sie den Malprozess zu Ende bringen und abschließen«, beschreibt ihre Künstlerfreundin Elfriede Hafner-Kroseberg in ihrer Laudatio ihre Arbeitsweise. Wer also nicht nur einen Augenblick, sondern den fesselnden Moment mehrerer Blicke genießen möchte, sollte diese Ausstellung nicht verpassen. ar

Artikel vom 19.03.2013
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