»Pater Mirirator« und »Münchner G’Wax« beim Starkbierfest

Milbertshofen · »Milbertshofener Flair« mit Tradition

Horst Hefele als »Pater Mirirator« beim Starkbierfest des Männerchores.	Foto: ws

Horst Hefele als »Pater Mirirator« beim Starkbierfest des Männerchores. Foto: ws

Milbertshofen · Es ist der 13. Miriator. Das Starkbierfest in Milbertshofen hat Tradition. »Pater Miriator« zieht unter dem Applaus der mehr als 150 Zuschauer im Kulturhaus Milbertshofen in den Saal. Der Mann hält keine Fastenpredigt wie das bei den Großkopferten am Nockherberg üblich ist.

Horst Hefele schaut beim Milbertshofener Salvator den Leuten aufs Maul. Er erzählt witzige Geschichten von Menschen wie du und ich.
»Salve«, begrüßt er die Zuschauer. Und sagt allen, die des Lateins nicht so mächtig sind, »ein herzliches Grüß Gott«. Dann stemmt er den vollen Maßkrug, ruft »Schwoab mas oabe«, wünscht allen ein »Prosit der Gemütlichkeit« und trinkt die ganze Maß auf einmal aus. Alle klatschen. Dann geht’s zur Sache. Es ist kein Politikerderblecken, nein, dieser »Pater« derbleckt sich selber. Bei den Wahlen im September »mache ist erst mein Kreuzerl bei den Schwarzen, dann bei den Roten, und dann bei den Grünen, Gelben und bei den Freien Wählern.« Natürlich sei sein Stimmzettel ungültig, aber das ist dem Milbertshofener »Pater« wurscht. »Ich habe meine Schuldigkeit getan, habe keinen bevorzugt oder benachteiligt.« Das ist die Hauptsache. Schließlich wolle er es sich nicht mit der Polit-Prominenz verderben: Mit Johannes Singhammer, Josef Schmid, Franz Maget, Ruth Waldmann – und all den anderen Politikern im Münchner Norden.

Der »Männerchor Milbertshofen-Riesenfeld«, kurz der »MC Miri«, betritt die Bühne und singt unter der musikalischen Leitung von Werner Theisen »Mit Bayern auf Du und Du« und »Bayerisches Bier«. Miri ist übrigens die Abkürzung für Milbertshofen-Riesenfeld. Der Gesangsverein feiert im Oktober sein 115-jähriges Bestehen. Oberster »Miri« ist Horst Hefele. Klar, dass der Vereinschef den »Pater Miriator« mimt. Die Sänger aus Milbertshofen sind polyglott: Maximilian Müller gibt den »Stenz von der Au«, Schorsch Straninger ist »Da Huaba-Beni von Dreawalmoos«, Helge Tismar mimt eine »Berliner Schnauze«. Als einzige Frau steht Christine Theisen als »Münchner G’wax« auf der Bühne: »Heut bin i grantig, heut geht’s mir gut«, singt sie voller Wonne, Klaus Gürster hat seine liebe Not mit ihr. Zwischen all den Auftritten schmettert der Männerchor Lieder wie »Wochenend und Sonnenschein«, »Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt« und »Sierra Madre«. Alle im Saal singen mit.

»Das ist ein echtes Münchner Vorstadt-Kabarett, das ist Kultur. Das ist es, was München ausmacht«, lobt der Bundestagsabgeordnete Johannes Singhammer (CSU). »Die singen toll. Sie präsentieren ein eigenes Milbertshofener Flair«, sagt Bezirksrätin und SPD-Landtagskandidatin Ruth Waldmann. Beim Miriator sitzen beide Politiker zufällig nebeneinander und schunkeln mit. Das Milbertshofener Starkbierfest steigt noch einmal am Freitag, 15. März, um 19.30 Uhr. Fast drei Stunden dauert das Milbertshofener Fest. Immer wieder tritt der »MC Miri« auf und singt: »Wir kommen alle, alle in den Himmel, weil wir so brav sind.« Alle schunkeln mit. Wally Schmidt

Artikel vom 29.03.2013
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