Münchner SamstagsBlatt-Leser lernen aufgehenden Stern am Opernhimmel, Antonio Poli, kennen

München · Meet and Greet - Tenor Antonio Poli: „Ich kam zur Oper durch Popmusik“

Der Tenor achtet auf seine Gesundheit: „Die Zeit der dicken Sänger ist vorbei“, sagt Antonio Poli. Foto: Philipp Rohner

Der Tenor achtet auf seine Gesundheit: „Die Zeit der dicken Sänger ist vorbei“, sagt Antonio Poli. Foto: Philipp Rohner

München · Grande passione! Mit viel Leidenschaft in ihren schönen Stimmen sind es die Tenöre, die das Publikum tief berühren. Hohes C und große Emotionen sind die Garanten für den Erfolg einer Oper.

Der Gala-Abend „Tenöre der italienischen Oper“ am Sonntag, 24. März, in der Philharmonie im Gasteig präsentiert ein „Best of“ der schönsten Tenorpartien. Begleitet vom Toscana Opera Festival Orchestra (Leitung: Marco Titotto) werden einige der renommiertesten Tenöre Italiens, die seit Jahren an internationalen Bühnen gefeiert werden, mit virtuosen Darbietungen ihre musikalische Visitenkarte abgeben. Neben Fabio Andreotti, Robert Nagy, Mario Malagnini und George Oniani ist auch Antonio Poli dabei. Er ist zwar der jüngste der mitwirkenden Tenöre aber kann bereits eine Vielzahl an Auftritten an renommierten Opernhäusern vorweisen. Nach großen Partien etwa bei den Salzburger Festspielen, Venedig, Covent Garden London, der Semperoper Dresden und der Staatsoper Berlin hat er vor wenigen Tagen an der Mailänder Scala debütiert und wird 2015 an der Münchner Staatsoper in der Oper Falstaff als „Fenton“ zu hören sein.

Wir sprachen mit dem 26-jährigen Opernsänger, von dem man sicher noch viel hören wird. Und den Sie beim Konzert in München ganz persönlich kennenlernen können!

Münchner Samstagsblatt: Waren Sie schon mal in München?

Antonio Poli: Es ist mein allererster Auftritt in München und ich freue mich schon sehr darauf. Ich weiß, dass die Kultur in München eine große Bedeutung hat. Die Bayerische Staatsoper gehört zu den besten Opernhäusern der Welt. Und auch das Orchester des Bayerischen Rundfunks und die Münchner Philharmoniker sind ja zwei europäische Spitzenorchester, die man als Musiker einfach kennen muss.

Wenn Sie im März zum Konzert nach München kommen, haben Sie Zeit, sich auch etwas von der Stadt anzusehen?

Antonio Poli: Leider werde ich diesmal keine Zeit haben, die Stadt näher kennenzulernen. Zwei Tage vor dem Münchner Konzert singe ich noch an der Staatsoper Berlin den „Nemorino“ in „EIisir d’amore“, reise dann am nächsten Tag nach München für die Proben, singe am darauffolgendem Tag das Konzert, und bereits am nächsten Tag geht es weiter nach Stuttgart. Sie sehen, es bleibt wirklich keine Zeit für Sightseeing.

Machen Sie uns Appetit auf das Konzert: Was erwartet das Publikum?

Antonio Poli: Wir werden vor allem italienisches Repertoire singen, teilweise auch sehr bekanntes. Diese „italianità“ werden wir versuchen, auch auf das Publikum zu übertragen. Das Besondere an diesem Konzert ist doch: Es werden nur Tenöre auf der Bühne stehen. Da wird sicher jeder Opernliebhaber seiner Lieblingsarie lauschen können.

Wie bereiten Sie sich auf Ihre Auftritte vor? Haben Sie ein Ritual vor der Vorstellung? Einen Talisman?

Antonio Poli: Am wichtigsten ist die Vorbereitung. Ohne seriöse Vorbereitung würde auch kein Talisman helfen. Aber ich gebe zu, in meiner Hosentasche befindet sich trotzdem immer mein persönlicher Glücksbringer, den mir mein Großvater, der leider nicht mehr lebt, geschenkt hat. Diesen Glücksbringer hüte ich wie ein Heiligtum.

Müssen Sie Sport treiben und vielleicht auch auf die Ernährung achten?

Antonio Poli: Gesang ist im gewissen Sinne ein Spitzensport, wir können uns keine Exzesse leisten. Richtige Ernährung ist genauso wichtig wie eine auf die Kondition abgestimmte sportliche Betätigung. Die Zeit der dicken Primadonnen und der korpulenten Tenören ist in unserer medialen Zeit definitiv vorbei!

Mögen Sie eigentlich nur klassische Musik? Oder hören Sie auch Pop- und Rock-Musik?

Antonio Poli: Ich kam zur Oper durch Popmusik. Die Produzentin von Andrea Bocelli wollte mich sogar unter Vertrag nehmen und hat mir eine Zusammenarbeit angeboten. Eine CD von Placido Domingo, die ich geschenkt bekam, hat aber alles verändert. Ich wusste, das will ich auch machen! In meiner Freizeit höre ich aber auch andere Musik und bin ein großer Fan der Gruppe „Queen“ mit dem einmaligen und einzigartigen Freddie Mercury.

Singen Sie in Ihrer Wohnung, vielleicht unter der Dusche?

Antonio Poli: Nein, unter der Dusche singe ich nicht. Meine Nachbarn wissen nur aus den Zeitungen oder aus dem Fernsehen, dass ich ein Opernsänger bin. Ich plage sie schon genug, wenn ich zu Hause bin und meine Musik voll aufdrehe...

Sie sind durch Ihren Beruf ja viel unterwegs. Was bedeutet „Zuhause“ für Sie?

Antonio Poli: Das ist wirklich das allerschwierigste in diesem Beruf. Wir verbringen oft lange Zeit in Hotels oder Appartements, und da sehnt man sich immer wieder nach ein paar freien Tagen, die man zu Hause sein kann. Für mich ist zu Hause meine Geburtsstadt Viterbo, eine Stadt nördlich von Rom mit etwa 64.000 Einwohnern. Dort lebe ich mit meinen Eltern, meiner Schwester und mit Sissy, meiner Katze. Dort kann ich meine Batterien am besten und schnellsten wiederaufladen. Ich liebe es zu lesen und zu fischen. Aber es kann auch vorkommen, dass ich ganz spontan 30 bis 40 Freunde zu mir für eine Pizza-Party einlade. Auch so kann man Stress abbauen! Von Michaela Schmid

Wir verlosen ein Meet & Greet für 3x2 Gewinner mit Antonio Poli und Tickets für den Galaabend am 24. März.

Sagen Sie uns, warum Sie Antonio Poli treffen möchten und schicken Sie eine E-Mail oder eine Postkarte mit dem Stichwort „Antonio Poli“ an das Münchner SamstagsBlatt, Moosacher Straße 56 – 58, 1. Stock, 80809 München. E-Mail: gewinnspiele@wochenanzeiger.de. Absender und Telefonnummer (tagsüber) nicht vergessen. Einsendeschluss ist Donnerstag, 14. März 2013. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Artikel vom 06.03.2013
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