Turnerbund-Volleyballerinnen (U14) wollen Meister werden

Harlaching/Giesing · Den Sieg im Visier

Die bayerische Meisterschaft fest im Blick haben die Volleyball-Mädchen (U14) des TSV Turnerbund. 	Foto: bus

Die bayerische Meisterschaft fest im Blick haben die Volleyball-Mädchen (U14) des TSV Turnerbund. Foto: bus

Harlaching/Giesing · »Die bayerische Meisterschaft, das wär’s«, finden Trainerin Birgit Gußmann und ihre Volleyballmädels der U14.

Die 12-Jährigen haben sich Anfang Februar bei den Wettkämpfen in Lohhof um den oberbayerischen Volleyballmeister souverän unter zwölf Mannschaften durchgesetzt und den Titel nach Hause geholt. Nun wollen sie im März auch die bayerische Meisterschaft gewinnen. Seit vielen Jahren engagiert sich die ehemalige Sportlehrerin Birgit Gußmann für den weiblichen Volleyballnachwuchs beim TSV Turnerbund, der seine Geschäftsstelle neben dem FC Bayern in der Säbener Straße 49 hat. Ihr Herz schlägt für Volleyball und die Mädels, mit denen sie eine innige Beziehung und persönliche Bindung pflegt.

Kein Wunder, schließlich wird dreimal in der Woche trainiert, es sei denn, Schulaufgaben und -prüfungen stehen an. »Da mache ich keinen Stress, die Mädchen leisten hier viel und investieren ihre Zeit. Wenn es eine nicht schafft, weiß ich, dass die Schule einfach mal Vorrang haben muss.« Nur in den Schulferien ist Pause, wenn nicht zusätzliche Trainingslager anstehen. »Aber diese Phasen brauchen die Mädchen, um das Gelernte zu verarbeiten«, sagt Gußmann. Zu stressig finden es ihre elf- und zwölfjährigen Schützlinge allerdings nie, trotz all den Trainingsabenden in der alten Schulsporthalle des Theodolinden-Gymnasiums. Denn auch die Herzen der neun Nachwuchssportlerinnen schlagen für Volleyball. Sie kommen gern zum Training, manche nehmen dafür sogar recht weite Wege von bis zu 40 Minuten in Kauf, andere haben Glück und wohnen in der Nachbarschaft. Auch untereinander ist man sich einig, keine Rede ist von Zickenalarm oder Streitigkeiten. Der Sport verbindet, denn hier gehören sie zu den Besten.

Talente erkenne ich sofort!

Damit das leistungsstarke Volleyballteam im TSV Turnerbund weiter bestehen kann, besucht Birgit Gußmann jährlich die dritten Grundschulklassen der Umgebung. Mit circa acht Jahren sei das ideale Alter, um mit dem regelmäßigen Training zu beginnen. Einige ihrer jetzt siegreichen Schützlinge haben allerdings auch erst mit zehn mit dem intensiveren Volleyballtraining angefangen. »Ob ein Kind Talent hat, sehe ich in spätestens zehn Minuten«, sagt Gußmann. Die jahrelange Erfahrung hat ihren Blick geschärft. »Schnelligkeit und Beweglichkeit sind beim Volleyball gefragt. Die meiste Zeit verbringen wir im Spiel. Bei acht bis neun Mädchen in dieser Jahrgangsgruppe können wir jeweils gegeneinander spielen. Denn auch im Wettkampf spielen 4 gegen 4, bei einer Spielfeldgröße von 7 mal 7 Meter,« so die engagierte Trainerin. Daneben gibt es auch ein bisschen Krafttraining und Übungen zur Beweglichkeit wie LeiterkIettern. Im Laufe der Zeit hört ungefähr die Hälfte der Mädchen wieder mit dem Training auf, weil die Guten die Schwächeren nach und nach aus der Mannschaft drängen.

Übrig bleiben dann die echten Talente. Momentan ist Spielführerin Tamara Brankovic die Beste. »Unsere Tami ist an Spielwitz nicht zu übertreffen und überrascht die Gegnerinnen mit ihren Aktionen.« Die Spielführerin ordnet aber auch mit Ruhe und Übersicht ihr Team. Dabei ist sie nicht die Größte in der Mannschaft, auch wenn das beim Volleyball schon von Vorteil ist. Da hat es Emily Ströber mit ihren 1,80 Meter einfacher die Gegner abzuschrecken und übers Netz zu schlagen. Sie spielt im Block eine wichtige Rolle. Zur ersten Auswahl gehören außerdem noch Katharina Lettl mit ihrem sehenswerten Sprungaufschlag, Kira Deisel, die gegnerische Angriffe erfolgreich abblockt, Schmetterkönigin Tabea Schwarz und Anna Hill. Die Jüngste hat den wuchtigsten Aufschlag und baggert in der Abwehr wichtige Bälle weg.

Als Joker kommen noch Olivia Ludwig und das Nesthäkchen Maria Lettl hinzu und vervollständigen die Mannschaft. Außerdem ist Christin Heller seit Kurzem mit dabei und trainiert fleißig mit. Bei den Wettkämpfen hat Trainerin Birgit Gußmann so eine komfortable Auswahl und kann austauschen, wenn mal jemand nicht so in Form ist. »Jetzt kommen manche Mädchen zum Beispiel gerade aus dem Schul-skilager. Da schläft man oft wenig und kann schon mal neben sich stehen«. Dieses Jahr soll es jetzt endlich auch mit dem Sieg in ganz Bayern klappen. Die Chancen stehen gut, denn die Mannschaft hat sich zusammen gut entwickelt, ist homogen und eingespielt und kann nun auf die Erfolge der letzten Jahre aufbauen.

Bereits drei Jahre hintereinander wurde der Jahrgang 2000/2001 oberbayerischer Meister sowie südbayerischer und bayerischer Vizemeister. Vielleicht läuft es so gut wie kürzlich im Finale gegen den SV Lohhof, wo die Turnerbund-Mädchen gleich von Beginn an mit starken Aufschlägen und variablen Spielzügen den Gegnern keine Gelegenheit zum Spielaufbau gaben und trotz lautstarker Anfeuerung des Lohhofer Publikums starke Nerven bewiesen.

Und wenn der Turnerbund tatsächlich die bayerische Meisterschaft gewinnt? »Dann rückt der Traum vom deutschen Meister näher, aber psst, davon heute überhaupt schon zu reden, bringt Unglück«, sagen die Mädchen. In der Zwischenzeit geht das Training weiter. Aufschläge stehen immer wieder auf dem Programm. Und wer bei den Angaben danebenhaut, macht Liegestütze. Fünf Stück für Katharina und Anna sind diesmal drin und die werden auch gleich gemacht. bus

Artikel vom 05.03.2013
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