Forderung nach Rechtssicherheit für Schülerlotsen

Erding · Schutzengel in Gefahr

Die freiwillige Helferin Maria Heller unterstützt die Schulkinder gerne auf ihrem Weg über die Straße.	Foto: sy

Die freiwillige Helferin Maria Heller unterstützt die Schulkinder gerne auf ihrem Weg über die Straße. Foto: sy

Erding · Verkehrshelfer leben gefährlich und teilweise sogar in einer rechtlichen Grauzone. In Wartenberg kam es jetzt zu einer konkreten Drohung: Die Freiwilligen könnten den Dienst quittieren.

Hintergrund sind Vorkommnisse, wie sie bei der Hauptversammlung des Fördervereins der Marie-Pettenbeck-Schule in Wartenberg angesprochen worden sind. Verena Jozwiak, eine der Freiwilligen, musste ihrem Bericht zufolge sogar Angst haben „über den Haufen gefahren zu werden.“ Tatsächlich sei es immer wieder zu beobachten, dass Autofahrer sich einen „Dreck um die Verkehrshelfer kümmern“ und teilweise halsbrecherisch um die Ehrenamtlichen herumkurven. In Freising konnte sich einmal eine solche nur durch einen Sprung zur Seite retten. Die sichtlich erboste Wartenbergerin mit ihrer roten Kelle: „Wenn man da rechtlich keinen Rückhalt hat, kann ich das nicht mehr machen.“ Es gehe ihr dabei weniger um sie selbst. „Wenn mir da ein Kind über den Haufen gefahren wird, das ist es.“ Die Freiwilligen brauchen Rechtssicherheit, und Hermann Engl, Vorsitzender der Verkehrswacht in Wartenberg und der ganzen Umgebung, konnte in einem Gespräch dafür Verständnis aufbringen.

Konkret geht es um die Forderung nach Zebrastreifen, gerade im Bereich der häufig frequentierten Schulwege. Hier beißen die Kommunen immer noch auf Granit. Am 20. März, um 20 Uhr ist nun eine Versammlung in Wartenberg im Café Härtl, bei der Experten aus dem Landratsamt und möglicherweise auch der Polizei in Erding erwartet werden. Schon jetzt ist klar, dass diese Zusammenkunft überörtliche Bedeutung haben wird.

Bürgermeister Manfred Ranft (FW) rührt jetzt schon die Werbetrommel, möchte den Druck auf den Straßenbaulastträger verstärken, damit endlich ein Zebrastreifen dort hinkommt. Dass dieser nur eine „Scheinsicherheit“ schaffe, wie immer wieder argumentiert werde, wolle er nicht glauben, stellte er klar. „Ich weigere mich, dieses Argument öffentlich zu vertreten, weil ich es selbst nicht verstehe.“ Hermann Engl dagegen versuchte in einem Gespräch, den Ball flach zu halten: „Die glauben vielleicht, dass es dann keine Verkehrshelfer mehr gibt, aber das ist natürlich falsch“, stellte er klar. Genauso sicher sei aber auch, dass ein Zebrastreifen auch den freiwilligen Schulweghelfern Rechtssicherheit gebe. Das sei bei den einfachen Fußgängerfurten, wo lediglich ein Verkehrsschild auf diesen Dienst aufmerksam mache, nicht der Fall. „Das ist eigentlich eine Grauzone“, erläutert der Vorsitzende. sy

Artikel vom 28.02.2013
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