Neuer Mietspiegel zeigt, was München kostet

München · Miete wird zum Problem

München · Bürgermeisterin Christine Strobl und Sozialreferentin Brigitte Meier stellten diese Woche den neuen Mietspiegel 2013 vor. Am 7. März wird der neue Mietspiegel im Sozialausschuss behandelt und veröffentlicht, am 20. März in der Vollversammlung des Stadtrats beschlossen.

Das starke Bevölkerungswachstum, das insbesondere auch auf die gute wirtschaftliche Situation und den großen Arbeitskräftebedarf der Münchner Unternehmen zurückzuführen ist, führt auch am Wohnungsmarkt zu immer größeren Engpässen. Bürgermeisterin Christine Strobl beklagt: „Die Aufwärtsspirale der Mietpreise in der Landeshauptstadt München setzt sich weiter fort. Die Durchschnittsmiete ist seit der letzten Erhebung 2011 um 3,47 Prozent auf 10,13 Euro gestiegen. Die durchschnittlichen Betriebskosten haben sich in diesem Zeitraum um rund 7,0 Prozent auf 1,82 Euro, die Heizkosten um 1,6 Prozent auf 1,26 Euro erhöht. Diese Zahlen sind keine Überraschung, sondern lediglich eine Bestätigung dessen, was viele Menschen erleben, die in München wohnen oder eine Wohnung suchen.“

Der Situation am Münchner Wohnungsmarkt ist äußerst angespannt. Der permanente Anstieg der Mietpreise führt zwischenzeitlich dazu, dass sich das Thema „Wohnen“ auch für Haushalte mit mittlerem Einkommen zu einem gravierenden Problem entwickelt. Strobl hofft allerdings auf minimale Besserung: „Was die rechtlichen Voraussetzungen für die Erhöhung von Be-standsmieten betrifft, hat der Bundesgesetzgeber vor kurzem endlich gehandelt. Statt bisher zwanzig Prozent dürfen die Mieten in einem Zeitraum von drei Jahren bald nur noch um 15 Prozent erhöht werden – sofern die Bayerische Staatsregierung eine entsprechende Verordnung erlässt.“

Anders sieht die Situation bei den Neuvermietungen aus. Hier liegen die Preise oft um mehr als zwanzig Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete. Dies verstößt zwar gegen die Bestimmungen des Wirtschaftsstrafgesetzes. Da sich die Vermieter in solchen Fällen allerdings vor Gericht mit dem Nachweis entlasten können, dass die Miete zur Deckung der laufenden Aufwendungen erforderlich ist, bietet diese Regelung faktisch kaum Schutz. Die Preisspirale nach oben setzt sich bei den Neuvermietungen somit ungebremst fort. Strobl fordert: „Der Gesetzgeber muss hier dringend tätig werden und eine strikte Regelung einführen. Die immer höheren Mieten stellen vor allem in Großstädten für viele Menschen eine massive Belastung dar.“

Mieter, die den Verdacht haben, eine überhöhte Miete zu bezahlen, können dies kostenlos bei der Mietberatungsstelle im Amt für Wohnen und Migration überprüfen lassen. Auch der Verdacht auf Mietwucher, bei dem die ortsübliche Miete um mindestens 50 Prozent überschritten sein muss, kann in dieser Stelle vorgebracht werden. Die Mietberatungsstelle befindet sich im Amt für Wohnen und Migration in der Franziskanerstraße 8, Tel. 23 34 02 00, mietberatung.soz@muenchen.de.

Artikel vom 28.02.2013
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