BA 18 fordert Erhalt von Kindergarten und Kinderkrippe

Harlaching · Diskussionen um »Hänsel und Gretel«

Bis 2014 ist der Erhalt des Kindergartens »Hänsel & Gretel« erst einmal gesichert. 	Foto: HH

Bis 2014 ist der Erhalt des Kindergartens »Hänsel & Gretel« erst einmal gesichert. Foto: HH

Harlaching · Geklärt ist nur die nächste Zukunft: Der traditionsreiche Kindergarten »Hänsel & Gretel« in der Wunderhornstraße 9 muss seine Pforten nach 55 Jahren Bestands nun doch nicht Ende Juni dieses Jahres schließen, wie Betreiber und Eltern befürchtet hatten.

Die Stadt hat jetzt zumindest eine Mietverlängerung bis zum 31. August 2014 angeboten. Eine langfristige Sicherung der beliebten Tagesstätte freilich ist damit noch nicht gewährleistet. In den kommenden Tagen wollen Vertreter der Stadt mit dem Trägerverein über die Konditionen eines langfristigen Mietvertages verhandeln. Im Bezirksausschuss Untergiesing – Harlaching war das wichtige Thema zuletzt ausführlich diskutiert worden. Bei Eltern, Betreibern und Mitgliedern des BA war vor allem Unverständnis über die Haltung der Stadt zu erkennen, warum sich die vertragliche Fixierung eines Fortbestandes nun schon drei Jahre hinzieht. Immerhin: die langfristige Klärung soll zeitnah erfolgen.

»Wir brauchen Planungssicherheit für die Eltern und auch für unsere Mitarbeiter«, warben Kita-Geschäftsführerin Katrin Fromm und Leiterin Sabine Heinemann-Maahs im Stadtteilgremium mit Nachdruck für eine langfristige und möglichst schnell fixierte Vertragsgestaltung. Untermauert wurde ihr Anliegen von einer ganzen Schar verunsicherter Eltern und Mitarbeiter, die eigens in die BA-Sitzung gekommen waren, um ihre Sorgen und Nöte kundzutun. »Wir wollen die 60 Kindergarten- und Krippenplätze nicht nur kurzfristig, sondern auf Dauer erhalten!« Sonst sei das gut ausgebildete Personal schnell weg, versicherte sie und verwies auf den großen Bedarf und Mangel an ErzieherInnen in vielen Einrichtungen. Zudem bräuchten die Eltern Planungssicherheit nicht nur für die Dauer eines Jahres, sondern für den gesamten Zyklus einer Kindergartenunterbringung. Eine Einjahreslösung helfe da nicht wirklich weiter. »Meine Kinder sollen auch nicht von Einrichtung zu Einrichtung hopsen«, forderte eine der Mütter. Versicherung von Katharina Knäusl, die als Leiterin der städtischen Stiftungen in den BA gekommen war, klang da zunächst für die Besorgten durchaus positiv. Knäusl betreue diese und viele andere Münchner Kindertageseinrichtungen. »Hänsel & Gretel« freilich soll demnächst in den Verantwortungsbereich des städtischen Schulreferates übergehen. Dessen Vertreterin Susanne Herrmann versicherte im BA, man werde eine »für alle Seiten tragfähige Lösung« finden. Doch wie diese aussehen könnte, darüber ließen die beiden Stadtvertreterinnen im BA nichts verlauten. »Die Verhandlung der Konditionen ist Sache der Vertragspartner«, so Fromm.

Der BA stellte sich im interfraktionellen Chor hinter die Betroffenen und forderte von der Stadt eine schnelle, tragfähige und für alle Beteiligten vertretbare Lösung. »Vor allem im Wahlkampf kann wohl kein Referent ein wirkliches Interesse daran haben, als Kindergartenplatz-Vernichter dazu stehen«, wollte BA-Chef Clemens Baumgärtner (CSU) auch den Rückenwind eines nahenden Landtagsurnengangs mitnehmen. FDP-Mandatar Günter Görlich unterstrich: »Niemand in Harlaching interessiert sich für das Verwaltungsgezerre der Stadt!« Eine tragfähige Lösung müsse schnellstens gefunden werden. Bezahlbar freilich sollte diese auch sein. »Was nützt es uns sonst, wenn wir einen langfristigen Vertrag erhalten, aber die finanziellen Konditionen nicht leisten können«, forderte Träger-Geschäftsführerin Fromm auch das notwendige monetäre Entgegenkommen der Stadt ein. »Wir wollen eine einvernehmliche Lösung und schnellstmögliche Verhandlungen«, unterstich auch der örtliche CSU-Stadtrat Reinhold Babor. Harsch reagierte er auf Knäusels Einwand, die endgültige Entscheidung liege beim Stadtrat. »Wenn wir die Vorlage endlich mal bekommen, könnten wir im Stadtrat sofort grünes Licht geben«, so Babor. Doch auch hier liegt der Hase im Pfeffer: Ob diese Vorlage noch im Sommer im Rathaus behandelt werden könne, sei angesichts des notwendigen Vorlaufs nicht sicher, drückte Knäusel spürbar auf die Bremse. Erst müsse ja auch noch mit dem Kindergarten selbst verhandelt und eine Einigung erzielt werden. Harald Hettich

Artikel vom 28.02.2013
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