Neuer Werkstattkomplex in Fröttmaning kostet knapp 19 Millionen Euro

Fröttmaning · Unterkunft für die U-Bahn

Die Stadtwerke München bauen in der Technischen Basis der U-Bahn einen neuen Werkstattkomplex für C-Züge. Herbert König, Chef der Münchner Verkehrsgesellschaft.  Simulation/Foto: Stadtwerke München

Die Stadtwerke München bauen in der Technischen Basis der U-Bahn einen neuen Werkstattkomplex für C-Züge. Herbert König, Chef der Münchner Verkehrsgesellschaft. Simulation/Foto: Stadtwerke München

Fröttmaning · Auch U-Bahnen müssen zur Inspektion und zum »TÜV«. Das geschieht in der Technischen Basis der U-Bahn in Fröttmaning. Dort entsteht in den kommenden zwei Jahren ein neuer Werkstattkomplex für knapp 19 Millionen Euro.

Die Stadtwerke München (SWM) bauen eine Halle zur Wartung, Inspektion und Reparatur von C-Zügen, dem modernsten Typ der Münchner U-Bahn. 18 C-Züge sind bereits in Betrieb, bis 2015 kommen weitere 21 dazu, danach eventuell noch einmal 46.

Der U-Bahn-Fuhrpark werde also weiter anwachsen und die Kapazitätsgrenze der vorhandenen Werkstätten übersteigen, teilten die Stadtwerke nun mit. Um einen »Fahrzeugstau« der Züge vor der Werkstatt zu vermeiden, sei der Neubau dringend erforderlich. »Für die C-Züge bietet der neue Komplex ganz im Norden der Technischen Basis optimale Bearbeitungsmöglichkeiten. Er sichert die Zukunft der Münchner U-Bahn«, so Herbert König, Chef der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG). Der Baubeginn solle 2013 erfolgen, die Inbetriebnahme frühestens Anfang 2015. Die neue Wartungshalle wird 160 Meter lang, 30 Meter breit sein und über drei Gleise mit Wartungsgruben verfügen. Dazu wird auch ein zweistöckiges Betriebsgebäude mit einer mechanischen und elektronischen Werkstatt sowie Kleinteilelager gehören. »Die neue Werkstatt steht für den Erfolg der Münchner U-Bahn: Wir haben immer mehr Fahrgäste, müssen unser Angebot daher kontinuierlich verdichten und folglich auch zusätzliche Züge beschaffen«, freut sich König.

Die Technische Basis in Fröttmaning ist gewaltig: Auf dem rund 26 Hektar großen Gelände seien etwa 450 Mitarbeiter im Schichtdienst sieben Tage die Woche im Einsatz, teilte Michael Solic von den Stadtwerken auf Nachfrage mit. »Die Experten in der U-Bahn-Werkstatt führen rund 2100 Wartungen im Jahr durch, hinzukommen 500 Revisionen sowie 70 Inspektionen.« Die Wartung stehe alle fünf Wochen an, dabei werden wichtige Funktionen wie Bremsen und Türen überprüft. Die Revision finde zwei Mal pro Jahr statt, dabei werden alle Verschleißteile kontrolliert. Die Generalüberprüfung – ähnlich dem TÜV für ein Auto – sei alle 500.000 Kilometer Pflicht, also circa alle fünf Jahre. Dabei werde eine U-Bahn fast komplett zerlegt, um deren technische Betriebssicherheit zu prüfen. Neben Wartung, Generalüberprüfung und Revision werden in den Werkstätten die Züge aber auch modernisiert, beispielsweise wird die Videoüberwachung des Fahrgastraumes eingebaut sowie das Fahrgastfernsehen.

Die Technische Basis der U-Bahn in Fröttmaning, gleich neben dem Fußballstadion gelegen, besteht aus vielen Einrichtungen: Betriebshof, Hauptwerkstätte, Funk- und Elektronikwerkstätten, Stell- und Gleichrichterwerk, Waschanlage für die U-Bahn, Fahrschule inklusive U-Bahn-Fahrsimulator sowie dem Zentrallager. »Es hat rund 12.000 verschiedene Arten von Ersatzteilen vorrätig – von A wie Abfallkorb bis Z wie Zielanzeige«, berichtet Solic. Ein häufig benötigtes Ersatzteil seien die U-Bahn-Sitze (wegen Vandalismusschäden). Das größte Ersatzteil sei das U-Bahn-Drehgestell, es wiegt sechs Tonnen. Außer Ersatzteilen lagert in der Technischen Basis auch Material für Strecke und Bauwerke wie Gleise, Signalanlagen, Schotter, Baustoffe und vieles mehr.

Das Münchner U-Bahn-Netz ist 95 Kilometer lang, hat 100 Bahnhöfe und sieben U-Bahnlinien. Im Bestand der MVG sind derzeit 572 U-Bahn-Wagen. Nachts stehen rund 30 Langzüge in Fröttmaning. Sie werden dann gewartet, gereinigt, repariert und es erfolgt auch die Inspektion. Wally Schmidt

Artikel vom 26.02.2013
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